CXLV

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Jimin

Wütend stürme ich in mein Zimmer und setze mich auf mein Bettende. Da mir die ganzen Gefühle zu viel werden, fange ich mal wieder an zu weinen.

Nass sitze ich auf meinem Bett, in einem Bademantel, welcher mir überhaupt keine Wärme bietet, und fühle mich mit allem überfordert. Mir ist eiskalt, ich zittere gefühlt am ganzen Körper, sowohl vor Kälte, als auch vor Traurigkeit, während ich hektisch atme und meine Beine an meine Brust ziehe.

Ich weiss, dass wir beide miteinander reden müssen, jedoch bringt dies alles nichts. Jedes Mal, wenn jemand das Wort ergreift, endet es in einem Streit. Wie sollen wir also miteinander reden? Bringt das alles überhaupt etwas?

Stumm weine ich mich somit in meinem Zimmer alleine aus, während der Schmerz in meiner Brust immer schlimmer wird und ich mir nur ein Ende wünsche. Alles soll aufhören. Die Tränen sollen aufhören meine Augen zu verlassen..der Schmerz in meiner Brust soll aufhören..egal wie, es soll einfach nur verschwinden..

Die Zeit vollkommen vergessen, komme ich erst wieder zu mir, als Yugyeom mein Zimmer betritt und mir mitteilt, dass das Abendessen ansteht.

"Chim.." spricht er bedrückt und beobachtet mich dabei, wie ich meine Kleidung richte, um mich in den Speisesaal zu begeben.

"Yugs, es geht mir gut." vergewissere ich ihm und streiche mir eine Haarsträhne aus dem Auge.

"Lüg nicht.."

"Mir bleibt nichts anderes übrig.."

"Rede mit uns. Wir sind deine Freunde und wollen dir helfen. Vielleicht würde es ja helfen mit Tae zu sprechen? Er ist Jungkook's bester Freund. Jungkook hat ihm bestimmt davon erzählt und Tae kann euch weiterhelfen."

"Yugs..ich muss das mit Jungkook allein klären..es bringt uns nichts, mit unseren Freunden zu reden, aber nicht gemeinsam..wir müssen das allein hinkriegen."

"Aber Chim.."

"Nein, ihr habt uns schon genug geholfen. Ich bin euch für alles dankbar, wirklich..aber hierbei könnt ihr uns nicht helfen..nicht so, wie du es dir wünschst.." spreche ich leise und fahre mit meinen Handinnenflächen über mein Oberteil, daraufhin nickt er nur noch verstehend.

"Ich gehe dann.." drehe ich mich zu ihm und außer einem weiteren kleinen Nicken, ist er zu nichts im Stande.
Somit verlassen wir beide meine Gemächer, während ich mich in den Speisesaal begebe. Dort setze ich mich stumm auf meinen Platz und brauche erst nicht einmal den Blick zu heben, um zu wissen, dass meine Großeltern und Eltern mich besorgt mustern.
Die Türe werden auch sogleich geöffnet und Jungkook setzt sich monoton auf seinen Platz, während er uns allen deutet mit dem Essen anfangen zu können.

Mal wieder stochere ich jedoch bloß in meinem Essen rum und verspüre überhaupt keinen Hunger. Dies geht schon seit den drei Tagen so und man sieht mir auch an, dass ich abgenommen habe, jedoch stört es mich nicht. Es interessiert mich schlichtweg nicht.

"Eure Hoheit, ich müsste Ihnen etwas mitteilen." wendet sich ein Bediensteter leise zum Dunkelhaarigen, jedoch hört man jedes Wort heraus, da eine bedrückende Stille am Tisch herrscht.

"Nicht jetzt." spricht Jungkook jedoch bestimmend und deutet dem Bediensteten hin, sich zurück zu ziehen.

"Es geht aber ganz schnell.."

"Nicht. Jetzt."

"Aber eure Hoheit.."

"Ich sagte, nicht jetzt!" schreit der Dunkelhaarige wütend und schlägt mit der Faust auf den Tisch, was sofort die Aufmerksamkeit aller auf ihn lenkt.

"Musst du ihn so anschreien?!" blicke ich wütend zu ihm und lasse die ganze angespannte Wut heraus. Sofort führen einige Bedienstete meinen Bruder aus dem Raum, welcher sich erschreckt zu haben scheint und uns aus großen Augen betrachtet.

"Das geht dich nichts an, Jimin!" schreit er wütend und dominant.

"Wieso?! Weil du dich vor keinem zu rechtfertigen brauchst?!" stehe ich wütend von meinem Platz auf, während ich zudem auf ihn zugehe, und sofort tut er es mir gleich. Derweil sitzt meine Familie stumm am Tisch, während mein Großvater und Vater meiner Großmutter und Mutter deuten, sich nicht einzumischen.

"Das hatte ich nicht so gemeint!"

"Du hast es selbst gesagt! Wolltest du mir überhaupt davon erzählen?! Natürlich nicht, immerhin bin ich doch ein niemand für dich! Niemand, der dir auch nur das Geringste bedeutet!!"

"Du bedeutest mir alles, Jimin!!"

"Nein! Mich unterscheidet nichts von den Mitgliedern im Harem!! Ich diene nur zu deinen Gelüsten!!" fange ich an bitterlich zu weinen und sehe ihm tief in die Augen, während ich mir alles von der Seele rede.

"Das stimmt nicht!!" schreit er und ich spüre deutlich, wie dominant seine Aura wird. Sie war noch nie so stark und voller Dominanz wie jetzt..

"Hör auf mich anzulügen! Nicht schon wieder!! Ich bedeute dir rein gar nichts!!"

"Sei still!!" schreit er vor Wut und hebt seine Hand in die Luft. Sofort hält er jedoch geschockt in seinen Bewegungen inne und wir beide schweigen. Stille kehrt ein, während wir uns nur schwer atmend in die Augen sehen und mein Großvater sich ebenfalls wegen Jungkook's Hand erhoben hat.
Ich sehe mit meinen glasigen Augen in Jungkook's verdunkelte und trotz meiner verschwommen Sicht, erkenne ich jedes Detail in ihnen..er ist verletzt..

Die unangenehm herrschende Stille wird jedoch nach einiger Zeit von mir durchbrochen.

"D-das nächste Mal, wenn du deine Hand h-hebst..s-sollte sie auch unten ankommen.." ist das Einzige, was ich ihm noch leise sage ehe ich schnell und laut weinend den Saal verlasse.

Schnell laufe ich weinend durch die Gänge, jedoch begebe ich mich nicht wie immer in mein Zimmer, sondern in den Schlossgarten. Durch die Türe, kommt mir sofort die kalte Luft entgegen geweht und instinktiv schließe ich meine Augen ehe ich diese tief einatme und versuche mich zu beruhigen. Ich begebe mich zu meinem Lieblingsplatz und setze mich unter den großen Blütenbaum. Sofort ziehe ich meine Beine an meinen Körper und lasse all meine Gefühle heraus. Laut weine ich mich an dem märchenhaften Baum aus und spüre dieses schmerzhafte Stechen in meinem Herzen, was mir die Luft zum Atmen zuschnürt.

Plötzlich fällt mir das Atmen schwer und mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Vor meinen Augen treten immer wieder schwarze Punkte auf, mein Körper ist wie gelähmt. Ich versuche nach Hilfe zu schreien, jedoch verlässt kein Ton meine Kehle und vergeblich versuche ich krampfhaft aufzustehen. Langsam schaffe ich es, mich am Baum anlehnend, aufzustehen. Plötzlich wird jedoch meine Sicht komplett schwarz und das Letzte, was ich spüre, ist wie mein Körper auf dem harten Boden aufprallt ehe ich überhaupt nichts mehr wahrnehme.

Es herrscht Stille.

Majesty JIKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt