LIII

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Jimin

"Wie?" fragt meine Mutter schockiert und blickt wütend zu Yeyi. Obwohl ich Jungkook bittend angesehen habe nichts weiter zu sagen, hat er dies missachtet und meine Bitte ignoriert.

"Das war nur Spaß. Woher hätte ich wissen sollen, dass er das Messer fallen lässt." verdreht meine Cousine genervt die Augen.

"Du weisst, dass er sehr schreckhaft ist." spricht mein Großvater streng und sieht sie dabei wütend und eindringlich an. Ich habe das Gefühl, dass je weiter wir dieses Thema ausdiskutieren, desto mehr wird ein Streit anfangen. Mein Großvater vor allem ist sehr fürsorglich und beschützerisch, wenn es um mich geht und ich will nicht, dass wegen mir wieder ein Streit in der Familie entsteht.

"E-es geht mir doch jetzt gut und die Wunde wird heilen. Können wir nicht einfach das Thema wechseln..?" sehe ich alle bittend an.

"Mein Junge, sie entschuldigt sich nicht einmal für ihr Missverhalten und du lässt dies einfach so unkommentiert?" fragt mich mein Großvater verwundert und auch mein Vater sieht nicht gerade sehr erfreut über meine Entscheidung aus. Derweil spüre ich den eindringlichen Blick von Jungkook auf mir, jedoch ignoriere ich diesen gekonnt.

"Sie hat es bestimmt nicht so gemeint und ich nehme es ihr auch nicht übel. Ich bin nun einmal sehr schreckhaft und somit war es auch zuteil meine Schuld..K-können wir jetzt bitte weiter essen?" sehe ich meinen Großvater bittend an. Ungewollt gibt er somit nach und wir essen in Ruhe weiter.

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Nach dem Abendessen, haben sich somit auch alle zurückgezogen und nach einer sehr langen Fragerunde über mein Wohlbefinden und dem Schmerz wegen der Wunde, durfte ich mit dem Einverständnis meiner Großeltern und meiner Mutter auch den Speisesaal verlassen, während mein Vater meinen Bruder ins Bett gebracht hat.

Kurz bevor ich um die Ecke biege, um mich in mein Zimmer zu begeben, laufe ich gegen jemanden. Gerade als ich meine Augen schließe und mich auf den unsanften Aufprall gefasst mache, werde ich sanft an der Taille gehalten, sodass ich den harten Boden nicht zu spüren bekomme. Langsam öffne ich meine Augen und erblicke diese wunderschönen Rehaugen vor mir. Sofort wende ich jedoch meinen Blick von ihm ab und löse mich aus seinem Griff, da ich noch immer verletzt darüber bin, dass er gegen meinen Protest den heutigen Unfall erwähnt hat. Der verwirrte Blick des Dunkelhaarigen ist mir dabei natürlich nicht entgangen.

"D-danke..gute Nacht." verbeuge ich mich vor ihm, während ich den Blickkontakt noch immer meide, und will auch schon an ihm und Bambam vorbeilaufen, jedoch streckt er seinen Arm so aus, dass ich nicht durchkomme.

"Jimin? Was hast du?" höre ich seine besorgte Stimme, nachdem er mich am Arm zurück zu sich zieht, sodass ich nah gegenüber von ihm stehe.

"Nichts.." winke ich nur ab und will wieder an ihm vorbeilaufen. Jedoch hält er mich dieses Mal an Ort und Stelle fest, sodass ich nicht wegkomme, da meine Kraft nicht einmal ansatzweise mit seiner mithalten kann.

"Ich glaube, ich lasse euch beide mal allein. Jungkook, ich warte in deinem Zimmer auf dich." unterbricht Bambam die Stille. Mit einem Nicken des Dunkelhaarigen ist dieser auch schon weg und ich bin allein mit Jungkook. Er versucht den Blickkontakt mit mir herzustellen, jedoch bleiben meine Augen stur auf den Boden gerichtet.

"Darf ich gehen..?" versuche ich mein Glück, während ich unsicher auf meiner Unterlippe knabbere.

"Nein."

"Wieso?"

"Sag mir, was du hast." spricht er mit fester Stimme, welche keine Widerrede duldet.

"W-wieso haben Sie von meiner Verletzung erzählt? Sie haben meine Bitte ignoriert und es ihnen erzählt.." erwidere ich nun seinen Blick und sehe ihn aus traurigen Augen an.

"Deine Eltern und Großeltern haben das Recht dies zu erfahren."

"Ich wollte das aber nicht. Sie machen sich immer Sorgen um mich und behandeln mich so, als wäre ich aus Porzellan." spreche ich mit zittriger Stimme. Ich will nicht, wie ein Kleinkind behandelt werden, nur weil ich ein Omega bin.

"Sie sorgen sich um dich und wollen dich beschützen." versucht Jungkook auf mich einzureden, jedoch ohne Erfolg. Ich bin nicht hilflos.

"Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst. Nur weil ich ein Omega bin, heißt das nicht, dass ich hilflos bin. Ich bin kein Kleinkind." löse ich mich leicht vom Dunkelhaarigen und sehe wieder traurig und schmollend auf den Boden.

"Ich weiss, dass du kein Kleinkind bist und auch nicht hilflos. Das akzeptiere ich." spricht er sanft und langsam sehe ich ihm wieder in die Augen.

"Dennoch will ich dich beschützen und das musst du akzeptieren." spricht er streng und bestimmend, während er mir fest in die Augen blickt. Nach einigen Sekunden, nicke ich dann nur verlegen und kann mir auch eine leichte Röte nicht verkneifen.

"Jetzt habe ich eine Frage an dich." sofort werde ich auf seine Worte hin hellhörig und sehe ihn fragend an.

"Ja..?"

"Wie kommst du auf die Idee verletzt zu kochen?" das hatte ich ja schon vollkommen vergessen.

"M-mir war langweilig." antworte ich ihm nervös.

"Ich habe dir doch gesagt, dass du dich ausruhen sollst." sieht er mich streng und enttäuscht an. Unbeholfen spiele ich somit mit meinem Fuß auf dem Boden, während ich das Gewicht auf das heile Bein verlagere.

"S-Sie haben aber auch gesagt, dass Sie mein Essen mögen.." gebe ich schüchtern zu und sehe wieder in seine Augen. Auf meine Antwort hin, erkenne ich ein gewisses Funkeln in diesen. Jedes Mal, wenn ich dieses Funkeln in seinen Augen sehe, liebe ich sie umso mehr. Jungkook kommt mir näher, wodurch sich mein Herzschlag im Bruchteil einer Sekunde verdreifacht.

"Es war das beste Mahl seit Langem, vielen Dank. Jedoch will ich, dass du das nächste Mal dein Wohl über das meine stellst. Das ist ein Befehl." flüstert er die letzten Worte an meine Lippen, da er weiss, dass ich sie sonst nicht einhalten würde. Errötet nicke ich ihm zaghaft zu, wobei ich unbewusst meinen Blick zu seinen Lippen wandern lasse. Ich spüre auch seinen Blick auf meinen Lippen und unterbewusst lecke ich mir über diese, wodurch ich ein leises Knurren vom Älteren zu hören bekomme. Langsam kommt er mir näher und ich spüre seinen heißen Atem an meinen Lippen, wodurch auch ich mich ihm langsam näher.

"Oh, verzeihen Sie bitte!" hören wir plötzlich eine Stimme im Hintergrund, weshalb wir sofort auseinander fahren. Wir richten unseren Blick in die besagte Richtung, wo wir auch schon meinen Vater erblicken. Abrupt laufe ich hochrot an und senke beschämt meinen Blick.

"Hallo Minwoo." lächelt Jungkook meinen Vater an.

"Hallo eure Hoheit. Bitte entschuldigt die Störung, ich habe nur schnell Jihyun ins Bett gebracht." lächelt mein Vater ehe er auch schon schnell mit einer Verbeugung uns alleine lässt. Wieso muss er es auch nur ansprechen? Das ist schon so peinlich genug.

"Wolltest du in dein Zimmer?" höre ich dann doch die Stimme des Dunkelhaarigen.

"Oh, ehm ja.." plötzlich spüre ich die starken Arme von Jungkook um meinen Körper, wodurch ich erschrocken aufquieke und meine Arme um seinen Nacken schlinge.

"Dies wird langsam zur Gewohnheit." höre ich Jungkook leise auflachen, wodurch ich mit roten Wangen meinen Blick senke. Somit trägt er mich in meine Gemächer, wo er mich sanft auf meinem Bett hinlegt und nachdem wir uns gegenseitig eine gute Nacht gewünscht haben, hat er auch schon mein Zimmer verlassen.

Majesty JIKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt