Majesty JIKOOK

VIII

Jimin

Sofort drehen die Wächter und ich uns um, nur um in die finsteren Augen von Jungkook zu blicken. Die Tatsache, dass Jungkook eine schwarze Seidenhose und einen offenen Seidenmantel, in schwarz und mit goldenen Details und dem Symbol der Jeons, trägt, wobei man seinen trainierten und muskulösen Oberkörper sieht, versuche ich so gut wie möglich zu ignorieren. Ich sterbe nicht nur an meinen Schuldgefühlen..

"Eure Hoheit, es tut uns leid! Jimin wollte zu Ihnen und wir haben ihm gesagt, dass Sie schlafen und er Sie nicht stören soll!" rattert der erste Wächter runter und lässt mich sofort los, wobei er mein rotes und mit Tränen befeuchtetes Gesicht nicht ansieht. Der zweite Wächter versucht mich derweil sanft zu beruhigen und streichelt meinen Rücken rauf und runter.

"Das gibt dir nicht das Recht gewalttätig ihm gegenüber zu werden! Was fällt dir ein ihm weh zu tun?!" schreit Jungkook ihn an und ich habe ihn noch nie so wütend erlebt. Normalerweise ist er der ruhige und seriöse Typ.

"Nein nein! Er hat schon davor geweint!" verneint er Jungkook's Aussage.

"Ich weiss was ich gesehen habe." spricht er jetzt ruhiger und betrachtet mich von oben bis unten. Ich senke sofort meinen Kopf und weine stumm vor mir weiter.

"Jimin komm doch herein." ich nicke nur und folge ihm.

"Das ist noch nicht vorbei." sagt er noch an den ersten Wächter gerichtet ehe wir in seinen Gemächern sind. Er deutet mir, dass ich mich auf das Sofa setzen soll und überreicht mir ein Glas Wasser, welches ich dankend annehme. Mit immernoch gesenktem Kopf sehe ich, wie er sich vor mich hinstellt.

"Wieso bist du noch wach Jimin? Du solltest schlafen." spricht er ruhig mit mir und es scheint so, als wäre seine Enttäuschung von vorhin weg.

"I-ich konnte nicht schl-schlafen eure Hoheit.."

"Wieso? Was bedrückt dich?" geht er vor mir in die Hocke und sieht mir in die Augen.

"Es tut mir leid! Ich wollte Ihnen nicht widersprechen und Sie nicht wütend machen! Bitte hassen Sie mich nicht!" ratter ich runter und weine mehrere Tränen. Er fährt sich durch die Haare ehe er zum Reden ansetzt.

"Jimin..ich bin nicht wütend auf dich. Nur etwas enttäuscht.."

"Das ist schlimmer.." flüster ich und sehe auf meine Finger in meinem Schoß. Er lächelt mich an und wuschelt durch meine Haare, wobei seine Hand an meiner Wange anhält.

"Wie kommst du darauf, dass ich dich hassen könnte..?" fragt er mich während er mit seinem Zeigefinger meine Wange sanft streichelt und mein Herz aussetzt. Ich sehe ihm in die Augen und auf seine Frage hin zucke ich bloß mit den Schultern.

"Hör auf zu weinen. Deine Augen sind zu wertvoll." lächelt er mich an und steht auf. Mein Blutdruck ist überhaupt nicht mehr gesund. Jungkook reicht mir seine Hand, die ich annehme und er mich auf die Beine zieht. Daraufhin streicht er mit seinen Händen meine Tränen weg und lächelt mich noch einmal warm an. Die Röte in meinem Gesicht hat er bestimmt schon bemerkt.

"Ich könnte dich niemals hassen Jimin. So wie du Jihyun nicht hassen könntest." zwinkert er mir zu und bezieht sich auf das Gespräch zwischen Jihyun und mir. Ich nehme immer tiefere Rottöne an. Die Wirkungen, die er auf mich hat sind nicht mehr normal. So habe ich noch nie bei jemandem gefühlt.

"Jimin." spricht er und löst sich gänzlich von mir.

"J-ja.."

"Ich hab eine Bitte an dich. Könntest du sie mir erfüllen?" sieht er mich an und sofort nicke ich schlagartig mit dem Kopf.

"Was ist draußen mit den Wachen vorgefallen?" sieht er mich eindringlich an und ich sinke in mir zusammen. Wenn ich ihm die Wahrheit erzähle, wird er den ersten Wächter bestimmt bestrafen und ich will nicht, dass ihm wegen mir Schaden zugefügt wird.

"I-ich ähm.. ich war im Unrecht.. sie sind nur ihrer Pflicht nachgegangen.." flüster ich und hoffe, dass er es dabei beläst.

"Das war keine Antwort auf meine Frage. Wieso erzählst du es mir nicht?"

"Ich will nicht, dass er Ärger wegen mir bekommt.." senke ich meinen Blick.

"Lass das doch meine Sorge sein. Erzähl mir nur was passiert ist." sieht er mich ermutigend an. Ich nicke auf seine Bitte hin und erzähle ihm alles. Wieso ich zu ihm wollte und was alles draußen passiert ist. Er hört mir bis zum Ende hin genaustens zu.

"Wie kann er mit einem Omega nur so rücksichtslos umgehen?" spricht er eher mit sich selbst als mit mir und schüttelt leicht verärgert mit dem Kopf. Er sieht auf sein Handy und stellt fest, dass es schon 5:34 Uhr ist.

"Es ist schon spät. Du solltest gehen und in Ruhe schlafen."

"T-tut mir leid, dass i-ich Sie wach gehalten habe.." entschuldige ich mich aufrichtig bei ihm und verbeuge mich tief.

"Das ist nicht von Bedeutung." er drückt auf einen Knopf neben seinem Schreibtisch und innerhalb von Sekunden betritt ein verschlafener Bambam das Zimmer.

"Was gibt es Kooks?" fragt er mit geschlossen Augen und einem Gähnen.

"Könntest du bitte Jimin in seine Gemächer zurück begleiten. Er hat Angst im Dunkeln." bittet er Bambam, welcher mich jetzt erst erblickt. Woher weiss er das? Ich habe ihm dies vorhin nicht erzählt und auch nur meine Eltern, Yugyeom und Jin wissen davon. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Bambam mich sanft am Arm packt, um mich zurück zu begleiten.

"Gute Nacht Jimin." lächelt mich Jungkook an und mein Blick fällt auf seine nackte Brust, welche er bis jetzt noch immer präsentiert. Wie kann man so schön sein? Sofort laufe ich rot an und stammel ein "G-gute Nacht eure H-hoheit.." zurück.

Stumm laufen Bambam und ich zu meinem Zimmer, ignorieren die Wachen, wobei der zweite mich sanft anlächelt und ich dies erwidere. Vor meiner Tür löst sich Bambam von mir und mustert mich besorgt.

"Wenn du noch Angst hast, kann ich gerne Yugyeom herbeirufen." schlägt er mir vor.

"Nein danke. Tut mir leid für die Umstände Bambam."

"Halb so wild Kleiner. Das macht mir nichts aus. Gute Nacht Jimin, schlaf gut." lächelt er mich an. Seine Worter erwidernd, lächel ich ihn auch an und betrete mein Zimmer. Völlig fertig und müde werfe ich mich auf mein Bett und umarme mein Kissen. Das ganze Geschehen lasse ich mir noch einmal durch den Kopf gehen und schlafe mit den Gedanken an Jungkook's liebevolle und fürsorgliche Art ein.