CXLII

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Jimin

Müde, erschöpft und komplett fertig wache ich am nächsten Morgen auf und habe sofort Kopfschmerzen. Der Wunsch, dass alles nur ein Alptraum war, verblasst sofort, als ich meine Augen öffne und mein Zimmer erblicke. Jin Hyung und Yugyeom liegen beide zusammen mit mir im Bett kuschelnd, während ich mir stumm das gestrige Geschehen durch den Kopf gehen lasse.

Jungkook und ich haben uns gestritten..und zwar sehr schlimm. Wir haben einander angeschrien, ich habe geweint und wir haben die Nacht getrennt voneinander verbracht. Ich habe in meinem Bett geschlafen, wobei man dies als alles andere als schlafen bezeichnen kann. Ich habe mich stundenlang in Hyung's und Yugyeom's Armen ausgeheult, falls überhaupt Tränen aus meinen Augen kamen. Dies ging soweit, sodass ich sogar für einige Zeit angefangen hatte am ganzen Körper zu zittern. Meine Freunde hatten direkt Panik bekommen und wollten meine Eltern wecken. Selbst an das Krankenhaus haben sie gedacht, jedoch konnte ich sie beruhigen und mein Zittern hatte auch nach einer Stunde tiefem ein und ausatmen aufgehört.

Seufzend setze ich mich in meinem Bett auf und reibe mir müde über die angeschwollen roten Augen. Diese brennen etwas und im Ganzen fühle ich mich gerade nicht gut, ich fühle mich leer.
Langsam wachen auch ebenfalls Hyung und Yugyeom auf und setzen sich auch auf. Vorsichtig legt Hyung seine Hand auf meinen Rücken und beide sehen mir in das Gesicht.

"Ihr hättet die Nacht nicht hier verbringen müssen..Namjoon Hyung und Bambam haben sich bestimmt Sorgen um euch gemacht..es tut mir leid.." spreche ich leise und spiele mit dem Saum meines Oberteils.

"Bambam hat selbst mitbekommen, was gestern los war und versteht es." spricht Yugyeom vorsichtig und verstehend nicke ich zaghaft mit dem Kopf.

"Joonie weiss auch schon Bescheid und versteht es. Er macht sich Sorgen um dich und will nur, dass es dir schnell wieder besser geht, also denk bitte nicht daran mein Kleiner. Wie geht es dir?" fragt mich Hyung sanft und streicht mir liebevoll über die Wange. Ich zucke jedoch bloß mit meinen Schultern und sehe weiter still auf die Bettwäsche. Wie soll es mir auch bitte gehen?

"Chim, bitte sei nicht so traurig, das wird schon alles wieder. Ich weiss, du bist ein Omega und dadurch haben deine Gefühle einen stärkeren Einfluss auf deinen Körper und du kannst auch nichts dafür, aber es verletzt uns dich so zu sehen." spricht Yugyeom bemitleidend.
Ich habe ihnen gestern noch den Grund unseres Streites erzählt und was alles passiert war, sie selbst konnten Jungkook's Worten nicht glauben.

"Das Frühstück fängt gleich an..ich sollte mich fertig machen.." spreche ich in Gedanken und stehe von meinem Bett auf.

"Warte, wir helfen dir."

"Das müsst ihr nicht..ihr habt schon zu viel für mich getan.." lächel ich sie leicht an und begebe mich zu meinem Schrank.

"Sei leise Baby, wofür ist Eomma Jin sonst da?" kommt Hyung lachend auf mich zu und versucht die Situation angenehmer zu gestalten und mich auf andere Gedanken zu bringen.

"Danke.."

"Du brauchst dich nicht zu bedanken, wir sind eine Familie. Geh dein Gesicht waschen und wir legen dir deine Kleidung zurecht." haucht mir Hyung einen sanften Kuss auf die Stirn und nickend tue ich, wie mir gesagt wird.

Nachdem ich mich mit der Hilfe meiner Freunde umgezogen habe, hat sich Yugyeom ungern in die Küche zurück gezogen und Hyung hat sich auch von mir verabschiedet. Anfangs hat er protestiert und wollte mich nicht alleine lassen, jedoch wollte ich nicht, dass Namjoon Hyung wegen mir alleine ist und den Morgen ohne seinen Mate beginnt. Ich weiss nämlich, dass beide sich sehr aneinander gewöhnt haben und ihre Tage ungern getrennt voneinander anfangen oder beenden.

Die Türe zum Speisesaal werden mir geöffnet und ruhig begebe ich mich zu Tisch. Aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass meine Familie schon anwesend ist, jedoch ist Jihyun bereits in der Schule.

"Guten Morgen.." nuschel ich leise und setze mich mit gesenktem Kopf auf meinen Platz. Ich weiss, dass meine Augen von gestern noch total errötet sind und auch, dass meine Familie von unserem Streit mitbekommen hat. Das ganze Schloss hat es.

Ich habe jedoch keine Lust auf irgendwelche Bemerkungen seitens meines Onkels oder meiner Cousine. Die Letztere lässt mich zum Glück in Ruhe, während ich den Blick und das Schmunzeln auf den Lippen meines Onkels deutlich auf mir spüre.

"Jimin, willst du darüber reden?" setzt sich mein Vater leise auf Jihyun's Platz und streicht mir liebevoll durch die Haare.

"Nein, danke Appa.." spreche ich leise und sehe ihm kurz in die Augen. Daraufhin nickt er bloß verstehend und setzt sich, nachdem er mir einen kurzen Kuss auf den Schopf gehaucht hat, auf seinen Platz. Seinen besorgten Blick wegen meiner geröteten Augen habe ich bemerkt.
Sogleich werden auch die Türe geöffnet und an der hervortretenden Aura weiss ich sofort, dass es Jungkook ist. Ich spüre deutlich seinen Blick auf mir, jedoch ruht meiner strikt auf meinem Teller und diesen hebe ich auch kein einziges Mal.

"Bitte, fangen wir an." spricht er mit einer rauen und tiefen Stimme und in Stille fangen wir alle zu speisen an. Alle außer mir. Ich stochere nur lustlos in meinem Essen rum und habe in Wirklichkeit keinen Hunger. Nach einigen Minuten in denen ich in meinem Essen herum gestochert habe, hebe ich meinen Blick und sehe zu meinem Großvater.

"Großvater, ich habe keinen Hunger..dürfte ich aufstehen..?" frage ich ihn leise und spüre die besorgten Blicke meiner Eltern, Großmutter und Eunwoo deutlich auf mir.

"Mein Junge, dein Teller ist noch vollkommen unberührt. Willst du nicht doch einen Happen essen?" versucht er es ruhig, jedoch schüttel ich bloß verneinend mit dem Kopf.  Gerade, als mein Großvater somit mir die Erlaubnis zum Aufstehen geben will, ertönt eine mir bekannte tiefe Stimme.

"Isst du bitte etwas." spricht Jungkook bittend und sieht mir tief in die Augen. Ich lasse meinen Blick kurz zu ihm gleiten und sehe an seinen Augen, dass diese ebenfalls gerötet sind, jedoch senke ich meinen Blick sofort wieder zu meinem Teller und schüttel bloß verneinend leicht mit dem Kopf.

"Jimin, bitte." ergreift er erneut das Wort und nimmt seinen Blick nicht einmal von mir.

"Ich habe keinen Hunger..mein König.."

Majesty JIKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt