Chan;
„Und du bist sicher, er ist dein Seelenverwandter?"
Ich seufzte leise, schaute zu dem Menschenjungen, der friedsam auf dem Bett lag auf welchem er seine Nächte jetzt verbringen würde. Ich hatte ihn gewarnt und ein paar Mal selbst die Chance überlassen freiwillig mit zu kommen. Die anderen konnten nicht verstehen wieso ich ausgerechnet einen Menschenjungen entführen ließ. Das mit meinem Bruder verstanden sie noch aber der Mensch? Ich musste ihnen danach die ganze Geschichte erzählen denn ich hatte keine Geheimnisse vor meinem Rudel. Sie hätten es sowieso gemerkt wenn Minho jetzt hier wäre. Ebenfalls war ihnen schon aufgefallen wie oft ich mittlerweile in der Stadt herum gelungert war. Sie waren nicht blöd und wussten irgendetwas war los. Tja. Da lag der Grund. Unschuldig vor sich hin schlummernd.
„Mir gefällt es auch nicht aber es ist so. Ihr wisst nicht wie lange ich versucht habe es zu unterdrücken. Es geht nicht. Er zieht mich magisch an und ich bin gefangen. Ihr habt gemerkt wie gereizt ich bin wenn er nicht in meiner Nähe ist."
Die anderen nickten denn sie hatten es sehr wohl gemerkt. Meine Stimmung war schon immer sehr angespannt aber an manchen Tagen, wo ich ihn länger nicht gesehen hatte, war es unerträglich gewesen.
„Und du willst ihn jetzt hier einsperren? Für wie lange?", „So lange bis ich weiß ob ich durch ihn sterben kann."
Mit gemischten Gefühlen und Eindrücken warfen sich die anderen einen Blick zu doch eh sie oder ich noch etwas sagen konnten, drängelte sich unser altes Tantchen zwischen uns durch und schien sehr sauer auf uns zu sein.
„Du bist ein Narr wenn du glaubst ohne ihn leben zu können, Chan! Du brauchst ihn genau so wie er dich braucht. Was habt ihr denn mit dem armen Jungen gemacht? Er ist ja ganz blass!" Sie war verärgert und ging vor dem Bett auf die Knie um sich den Menschenjungen anzusehen. Sofort verdrehte ich die Augen und blieb mit verschränkten Armen im Türrahmen stehen. Sie war viel zu gut für diese Welt und ich verstand nicht wie sie immer noch ein Herz für die Menschen haben konnte. Nach all dem was passiert war.
„Wir haben ihn nur zum Einschlafen gebracht. Nicht mehr." Sie zuckten mit den Schultern, schauten zu mir doch ich schüttelte den Kopf und bedeutete mit einem Kopfnicken, dass sie verschwinden sollten. Das taten sie auch, gehorchten mir sofort und verschwanden. Somit war ich alleine mit unserer Nani, unserer ältesten im Rudel.
„Du solltest endlich mal lernen, dass nicht alle Menschen gleich sind. Und dieser hier ist besonders. Etwas an ihm ist anders. Das kann ich fühlen.", „Ja, das was anderes an ihm ist, ist unsere Verbindung! Seit wann geht so etwas zwischen Wolf und Mensch?"
Sie schien sich auch keinen Rat zu haben und strich Minho vorsichtig sein Haar aus dem Gesicht.
„Ich weiß es nicht aber du solltest nicht so grob zu ihm sein. Er hat sich dieses Schicksal nicht ausgesucht.", „Und ich habe dich nicht um deinen Rat gebeten. Du hast genug nach ihm gesehen. Jetzt geh."
Auch wenn sie meine Meinung nicht teilte hörte sie auf ihren Alpha, erhob sich und wollte das Zimmer verlassen. Allerdings nicht ohne neben mir stehen zu bleiben und mir wie immer einen weisen Ratschlag mit zu teilen.
„Dein kaltes Herz kann eine warme Seele wie diese gebrauchen. Du wirst sehen, er wird dich verändern eines Tages, mein Kind."
Ich stieß die Luft aus meinen Lungen aus und zählte stumm bis fünf damit sie gehen konnte. Sie war alt und lebte schon lange in diesem Rudel. Es gehörte sich nicht die Ältesten ohne Respekt zu behandeln aber wenn es um dieses Thema ging fiel es mir verdammt schwer meine große Klappe nicht aufzureißen. Also versuchte ich mich innerlich zu beruhigen um nicht komplett auszurasten wegen ihrer Worte, die ja eigentlich nur gut gemeint waren.
Ich brauchte keine warme Seele für mein kaltes Herz. Es war gut so wie es war. Dieser Mensch würde immer eine Last für mich bleiben und er würde es nicht schaffen mein Herz zu erwärmen. Wie sollte ich schon etwas für dieses Pack empfinden können? Das war unmöglich und ich wollte es auch nicht einsehen.
Gerade als ich mich fast in meinen Gedanken verloren hätte, hörte ich wie der Menschenjunge langsam aufwachte und sich langsam hin und her wand. Eh er plötzlich hoch schreckte und sich hektisch umschaute. Anscheinend erinnerte sich wieder an das was passiert war und jetzt wollte er wissen wo er gelandet war. Tja. Bei mir.
„Ich dachte schon, du willst die nächsten Mondphasen auch noch verschlafen."
Als er erschrocken zu meiner Stimme blickte, mussten seine Augen mich zu nächst einmal fokussieren, eh er erkannte bei wem er sich befand.
„Wo hast du mich hin gebracht?", „In mein Rudel. Wo sonst? Du naives Ding wolltest nicht auf mich hören und das hast du nun davon. Ich habe dir gesagt du wirst bei mir bleiben und daran kannst du nichts ändern. Ihr Menschen müsst stets denken ihr habt über alles selbst die Macht aber dem ist nicht so. Du musst lernen dich zu fügen, kleiner Mensch."
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𝒘𝒐𝒍𝙛𝒔𝒍𝒊𝒆𝒅☾┊𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓
WerwolfDer Krieg zwischen Menschen und Schattenwesen, forderte von Beiden Seiten ihren Tribut. Würden die Menschen weiterhin das verachten was sie nicht kannten? Wie lange konnte der Frieden bestehen? oder; Chan wollte nie einen Seelenverwandten, egal wie...