Chan;
„Du bist viel zu langsam, Daddy!"
Lachend lief mein kleines Ebenbild mit den wunderschönen Augen von Minho vor mir weg. Das Lachen hallte laut in meinen Ohren und es war als würde der Kopf meines kleinen Engels sich in Zeitlupe von mir weg nach vorne drehen. Schnell war der Blick nach vorne gerichtet und mein Kind entfernte sich mir immer weiter. Ich lief hinter her, hatte Vorsprung gegeben. Ich hätte mein Ebenbild sonst sofort eingeholt und Kinder frustrierten schnell und verloren den Spaß an etwas wenn sie immer verloren. Also war ich so gütig und ließ mir Zeit mit dem hinter her laufen. Doch je mehr Zeit ich ließ, desto weniger konnte ich aufholen. Mein Kind verschwand aus meinem Sichtfeld und egal wie oft ich dessen Namen rief, es verschwand und ich hatte keine Chance mein eigenes Kind zu erreichen.
„Schatz, warte! Komm zurück!"
Alles um mich herum wurde schwarz. Schwarz und dunkel. Es war kalt und ich konnte nichts mehr fühlen. Ehe ich mich versah nahm die Dunkelheit mich ein, verschlang mich und es herrschte gähnende Leere. Ich hatte keine Chance mein Kind wieder in meinen Armen zu halten. Es war, als wäre diese Chance verspielt gewesen und ich bekäme sie nie wieder.
So lange bis sich ein anderes Bild vor meinen Augen bildete.
Da war ein große Blumenwiese. Die Sonne strahlte in ihren fröhlichen Farben und man erkannte nur ein Lebensfroher kleiner Wolf, welcher sich durch die Wieso rollte und in die Luft sprang um den blauen Schmetterling in der Luft zu fangen. Dabei schien er so fröhlich, als könnte ihn nichts anhaben. Beim genaueren hinschauen, erkannte ich meinen kleinen Bruder. Er war noch so klein wie damals, als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Er schien so sorglos und voller Freude. Als ich zu mir herunter blickte, erkannte ich die noch nicht ausgewachsenen Pfoten und meine noch kleinen Beinchen. Es schien wie eine Erinnerung an damals zu sein. Damals als wir öfter in irgendwelchen Blumenwiesen tollten und uns auf den Rücken rollten um die Sonne auf unserem Fell zu genießen.
Es war die große Blumenwiese, unsere Liebste die gleich neben unserem Dorf lag. Wir waren in keiner Gefahr und so genoss ich diesen Moment und rollte mich einmal komplett durch die Blumenwiese, genoss den Duft der Blumen und fühlte mich frei. So als könnte mir niemand mehr etwas anhaben. Als wäre das Leben sorglos und man konnte für einen Moment die Augen schließen und dieses Gefühl genießen. Und genau das tat ich. Beruhigend hob und senkte sich meine Brust. Die leichte Windbrise tat gut, wehte durch mein weiches Fell. So hätte es ewig sein können.
Bis ich das laute Fiepen von meinem kleinen Bruder hörte. Sofort schreckte ich auf, suchte durch die Wieso meinen kleinen Bruder und der Himmel verdunkelte sich. Die Sonne verschwand, die Wärme nahm sie gleich mit sich und was blieb waren eiskalte Windzüge, die meine Nasenspitze erzittern ließ.
„Großer Bruder!"
Ich schreckte nach hinten, drehte mich herum und erkannte die zwei Jäger von damals, die meinen kleinen Bruder am Fell seines Nackens hochgezogen hatten. Sie lachten laut und wehrlos strampelte Jeongin mit seinen Pfoten, versuchte sich zu wehren und das ängstliche Fiepen hielt ich kaum aus. Ich wollte sofort zu ihm laufen, wollte ihn retten doch ehe ich das tun konnte fiel ein lauter Schuss und das Blut meines kleinen Bruders spritzte auf die verwelkten Blumenblätter. Leblos hing sein kleiner Wolfskopf nach unten und ich schrie, jaulte so laut ich konnte doch niemand konnte mich hören. Das einzige was zu hören war, war das laute Lachen der Jäger und ich fing an durchzudrehen dadurch. Alles drehte sich und ich wollte nur das es aufhörte! Es musste aufhören! Nur aufhören!
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𝒘𝒐𝒍𝙛𝒔𝒍𝒊𝒆𝒅☾┊𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓
WerewolfDer Krieg zwischen Menschen und Schattenwesen, forderte von Beiden Seiten ihren Tribut. Würden die Menschen weiterhin das verachten was sie nicht kannten? Wie lange konnte der Frieden bestehen? oder; Chan wollte nie einen Seelenverwandten, egal wie...