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Chan;


Der Mond hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf uns Wölfe. Ich konnte nicht sagen wieso aber es war so. Für viele Mythen war es so, dass der Vollmond uns dazu zwang uns zu verwandeln aber so war es nicht. Er beruhigte unsere Gemüter und ließ uns langsam in unsere Gedanken versinken. Und genauso war es eben auch.


Ich hatte mich zurück gezogen aus dem Dorf da mir alles zu viel wurde. Ich wollte keinem anderen begegnen und lieber ganz alleine für mich sein. So zog ich mich zu meinem Rückzugsort zurück und dachte über alles nach was passiert war.


Hier auf diesem Felsen konnte ich nachdenken und normalerweise störte mich auch niemand. Letztes Mal waren es die Vampire gewesen aber diese würden sich nicht mehr mit mir anlegen. Nicht weil ich ihnen Angst eingejagt hatte sondern Minho hatte es. Ich wusste nicht genau was damals passiert war aber Jeongin sprach nur immer wieder davon was für erstaunliche Kräfte Minho doch hatte. Und genau so redete Jisung auch über Minho. Jetzt wo ich wusste, er war zur Hälfte auch ein Hexer, konnte ich es besser nachvollziehen.


Jetzt saß ich wieder hier und machte mir Gedanken über alles.


Es sah eigentlich niemand diese Seite an mir. Diese nachdenkliche, die anfing zu bereuen und sich selbst nicht wirklich leiden konnte. Sie blieb verborgen und auch nicht wirklich jemand ging davon aus, dass ich sie auch hatte. Jeder kannte nur den wütenden und sturen Chan. Der Chan, der nicht nachgab und das tat was in seinem Kopf war. Ja, nach heute Nachmittag schien ich so viele verschreckt zu haben aber meine Gefühlsausbrüche waren nichts Neues mehr.


Dieser je doch war es schon.


Es war so viel in mir. So viel Buntes und so vieles, was alles durcheinander brachte. Sonst spürte ich nur diese Leere in mir und plötzlich fing alles an in mir zu explodieren. Das mit Minho war nicht erst seit gestern aber seit dem er mir seine Liebe gestanden hatte fühlte ich mich irgendwie unter Druck gesetzt. Er hätte mich nie zu irgendetwas gezwungen oder gedrängt aber ich tat es selbst. Ich kam nicht damit klar aber es war gleichzeitig auch keine Entschuldigung für mein Verhalten.


Ich seufzte leise während ich meine Füße den Abhang herunter baumeln ließ. Normalerweise saß ich hier immer aufrecht, in einer stolzen Position doch heute war ich geknickt und konnte nicht mal wirklich in den Himmel schauen. Mir fehlte Minho jetzt schon schrecklich und er war erst 3 Stunden nicht mehr hier. Gleichzeitig machte es mich verdammt wütend wenn ich an ihn dachte. 


Er hatte mich verlassen.


Er hatte mich tatsächlich verlassen.


Ich war kein Wolf, welcher zurück gekrochen kam. Ich war ein Wesen voller Stolz und mein Ego war riesig. Es dauerte bis ich mich dazu ringen konnte überhaupt ein bisschen einzuknicken. Lieber litt ich und versuchte damit klar zu kommen, wie mich alles erdrückte. Ich war kein Wesen, welches sich entschuldigen konnte. Ich war niemand der zuckersüß war. Ab und zu war ich es, weil die Liebe zu Minho mich veränderte.


Tja, da war sie schon wieder. Die Liebe.


Es war noch sehr verwirrend für mich aber so langsam realisierte und begriff ich, dass es gar nichts anderes sein konnte. Was sollte ich sonst empfinden? Was sollte es sonst sein?


Und doch bekam ich nicht einmal das hin.


In mir war so viel. Ich konnte es Minho auch nicht so schnell verzeihen mich verlassen zu haben. Vielleicht mag es so einfach in der Menschenwelt gewesen sein aber bei uns war so etwas sehr tief sitzend. Es war ein viel schlimmerer Rückstoß denn normalerweise tat man so etwas nicht. Aber woher sollte ich das schon wissen? Ich hatte keine Ahnung von so etwas. Jedenfalls dachte ich es.


„Man könnte fast schon meinen er will dir etwas sagen."


Ich brauchte mich nicht umdrehen um Jisung hinter mir zu erkennen. Ich hatte ihn schon einige Meter entfernt gerochen und ich hatte es mir ehrlich gesagt auch schon gedacht. Irgendwer musste nach mir sehen, das war für mich nichts Neues.


„Wie du weißt spricht der Mond nicht zu uns. Wir sind die einzigen die ihn immer anjaulen."


Keine 30 Sekunden später setzte sich mein alter Freund neben mich und beobachtete fürs erste genau so stumm den Mond wie ich es zu erst tat. Aber diese Stille hielt nicht von Dauer. Wer hätte es schon gedacht? 



„Ich weiß nicht was zwischen Minho und dir passiert ist und ich habe auch eigentlich kein Recht mich darin einzumischen.", fing er an und ich ließ ihn ausreden. Außerdem hatte ich keine Kraft mehr um mich zu ärgern. Gerade war da gar nichts in mir. Nur große Verwirrung.


„Aber als dein ältester Freund kann ich dir einen Rat geben.. Seelenverwandtschaft ist sehr heilig und es ist wichtig, seinen Seelenverwandten um sich zu haben wenn man ihn einmal gefunden hat. Ihr beide solltet euch gegenseitig unterstützen anstatt euch immer wieder zu streiten. Je mehr ihr streitet, desto kaputter macht es euch und das will keiner von uns."


Ich seufzte leise, wusste nicht was ich dazu sagen sollte denn er hatte ja schon Recht. Nur die Umsetzung.. da haperte es eben gewaltig. 


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𝒘𝒐𝒍𝙛𝒔𝒍𝒊𝒆𝒅☾┊𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt