Chan
„Was ist das für ein Menschenzeug."
Genervt versuchte Kai sich ein klebendes Blatt von seiner Hand zu schütteln aber da es eben klebend war, klappte das nicht so einfach. Er hockte immer noch auf der Fensterbank und hatte sich die Fusselrolle auf dieser geschnappt und musste sich ein Blatt von dieser abreißen. Na ja, jetzt klebte es eben und er wurde es nicht so leicht wieder los.
Ich ging erst gar nicht darauf ein was er da tat. Lieber schaute ich durch das große Bücherregel in Minhos Wohnzimmerdings. Ich ließ meine Finger über die Bänder streichen und wusste komischerweise genau, welche er brauchte. Es war so als würden sie zu mir rufen und das war echt bescheuert. Unsere Verbindung war noch viel stärker geworden aber ich nutzte das und schmiss die Bücher in die Kiste, die wir zurück ins Dorf mitnehmen würden. Immerhin brauchte er diese Sachen anscheinend und ich hatte sein ständiges Weinen bemerkt. Mir ging es zwar gewaltig gegen den Strich aber letztendlich konnte ich es doch nicht lassen und befahl den anderen ein paar Sachen von Minho zu holen. Bevor sie allerdings aufbrechen konnten, hatte ich sie zurück gepfiffen und entschied mich selbst nach ein paar Sachen zu suchen. Ich wusste nicht wieso. Eigentlich übertrug ich solche kleinen Aufgaben gerne meinen untergebenen im Rudel. Doch es fühlte sich anders an und so schnappte ich mir nur den einen frechen Wolf und brach mit ihm in Minhos Wohnung ein, was für uns nicht sonderlich schwer war.
„Wieso müssen wir eigentlich Sachen für ihn holen? Ich war mir ziemlich sicher er würde ab nun in deinen Sachen herum laufen."
Meine Augen überflogen die ganzen anderen Sachen in diesem Zimmer. Alles hier roch nach Minho und auch nach Jeongin. Aber am meisten eben nach dem Menschenjungen, nach dem ich langsam verrückt wurde.
„Frag nicht so viel. Er braucht ein paar Sachen von sich.", „Damit er sich wie zu Hause fühlt? Er kocht dein Herz weich, fällt dir das gar nicht auf? Er muss sich jetzt an sein neues Leben anpassen also Pech gehabt."
Kai hielt nicht viel von den Menschen. Gerade nicht von Minho nachdem er heraus gefunden hatte, wer sein Vater war. Er wollte ihn töten aber wenn er das tun würde, müsste ich ihn töten. Natürlich würde er das nun nicht mehr machen denn ab jetzt gehörte er zu uns und stand unter meinem Schutz.
„Das hast du nicht zu entscheiden. Sieh lieber zu das klebende Papier von deinen Händen zu reißen."
Sofort rollte der Schwarzhaarige seine Augen und versuchte es sich abzureißen aber dann klebte es eben an seiner anderen Hand fest und er knurrte verärgert. Leicht schmunzelnd ging ich in den anderen Raum denn damit wäre er fürs erste beschäftigt. Ich zog in seinem Schlafzimmer seinen Kleiderschrank auf und sofort kam mir der sinnliche Geruch von diesem hübschen Menschen entgegen. Alles roch noch viel stärker und ich konnte es nicht lassen meine Nase in den Pullover zu drücken, welchen ich mir als erstes gegriffen hatte. Sein Geruch verzauberte mich und auch wenn es mich nervte, konnte ich es nicht mehr leugnen.
Es passierten komische Sachen und ich machte mir immer noch Sorgen um den kleinen Menschen. Auch wenn er dachte er wäre mir immer noch egal aber das war er nicht mehr.
Ihn an diesem Abend leblos in der Badewanne vor zu finden hatte große Gefühle in mir ausgelöst. Noch schlimmer war es als ich aufwachte und er plötzlich verschwunden war. Nirgendwo konnte ich ihn finden und plötzlich lag er eingerollt an einer Waldlichtung an einem alten, riesigen Baum. Ich wollte ihn beschützen aber dennoch konnte ich meine Eigenart nicht einfach so ablegen. Ich war nun mal so. Daran hätte sich so schnell nichts geändert.
Nachdem wir ein paar Sachen von ihm zusammen gepackt hatten waren es plötzlich doch zwei Kisten. Irgendwie fand ich immer wieder Kleinigkeiten, von denen ich spürte, Minho könnte sie gebrauchen. Aber dann war Schluss denn er musste sich damit zurecht finden. Als wir zurück im Dorf ankamen ging ich zurück in sein kleines Häuschen und ließ die eine Kiste auf den Boden fallen. Er lag immer noch im Bett, hatte sich klein gemacht und lag mit dem Rücken zu mir. Ich holte auch noch die zweite Kiste und bekam endlich seine Aufmerksamkeit.
„Bild dir nichts darauf ein aber ich habe gespürt, dass du die Sachen dringend brauchst. Du kannst jetzt aufhören zu weinen, Kätzchen."
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𝒘𝒐𝒍𝙛𝒔𝒍𝒊𝒆𝒅☾┊𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓
WerewolfDer Krieg zwischen Menschen und Schattenwesen, forderte von Beiden Seiten ihren Tribut. Würden die Menschen weiterhin das verachten was sie nicht kannten? Wie lange konnte der Frieden bestehen? oder; Chan wollte nie einen Seelenverwandten, egal wie...