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Chan


„Hey Kätzchen, genug Trübsal geblasen! Du nervst mich tierisch damit."


Ich schob die Tür auf zu seinem kleinen Häuschen, zu seinem Gefängnis. Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl. Als wäre etwas schlechtes passiert und es drückte auf mein Gewissen. Zu nächst wollte ich es ignorieren weil ich die ganzen Tage schon dieses ziehen im meinem Rücken verspürte. Als würde etwas gewaltiges auf uns zu kommen. Ich schob es darauf, das der Menschenjunge sich eingesperrt und einsam fühlte. Meine Intuition sagte es mir und ich hatte es deutlich gespürt bevor wir Sex hatten.


Doch dieses schlechte Gefühl ließ mich nicht los und jetzt hatte ich die Nase voll.


Er sollte sich endlich damit abfinden ab sofort bei uns im Rudel zu leben. War es so schwer sich anzupassen und sich seinem Schicksal zu fügen? Wenn ich ihm vertrauen konnte durfte er doch raus. Er könnte irgendwann vielleicht sogar wieder in diese Universität gehen und sich unter seinen Menschenfreunden tummeln. So lange er wieder danach zurück käme, wäre alles in Ordnung. Nur leider zögerte er diesen Moment selbst hinaus indem er sich quer stellte und meine Entscheidung nicht annahm.


Als ich keine Antwort bekam runzelte ich die Stirn da es untypisch für ihn war. Normalerweise hörte ich ein genervtes Seufzen oder bekam sofort wieder eine Beleidigung von ihm um die Ohren geflogen. Nur nicht dieses Mal. Stattdessen war es still hier drin.


Zu still.


Ich konnte ihn nicht mal atmen hören und das ließ mein Misstrauen wachsen.


Er tauchte nicht in meinem Blickfeld auf. Er saß nicht vor dem Kamin mit einem Buch in der Hand. Weder lag er auf seinem Bett um das Holz sinnlos anzustarren. Irgendetwas stimmte hier nicht.


„Kätzchen..?"


Langsam trat ich einen Schritt vor den nächsten. Der Boden knackte unter meinem Gewicht und meine Ohren zuckten als ich es im Badezimmer plätschern hörte. So steuerte ich das kleine Badezimmer direkt neben an an und schob die Tür langsam auf. Ich erkannte ihn nur tief am Grund der Badewanne liegen und die letzten zwei Luftblasen schafften es an die Oberfläche des Wassers, eh sie klitzekleine Wellen verursachten, eh diese auch in sich verschwanden.


Und erst dann realisierte ich es.


Wie von Bienen gestochen hechtete ich zur Wanne, griff in das heiße Wasser und zog seinen reglosen Körper aus der Badewanne.


„Du dummes Gör!", fluchte ich als ich ihn auf den Boden ablegte, mich hinkniete und meinen Kopf auf seiner Brust ablegte. Ich wollte seinen Herzschlag hören, wollte prüfen ob es noch schlug. Doch sein Herz war schwach. Es schlug kaum hörbar für mich und ich hatte einen sehr guten Hörsinn. Selbst was so etwas betraf. Ich war ja nicht umsonst übernatürlich. Ich hörte es mit großen Abstand nur noch drei mal schlagen und dann nicht mehr.


„Fuck!", fluchte ich und riss sein Oberteil auseinander damit ich Platz hatte ihm das Wasser aus der Lunge zu drücken.

𝒘𝒐𝒍𝙛𝒔𝒍𝒊𝒆𝒅☾┊𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt