Earline
,,Mein Name ist Madame Hiver und ich werde euch Mädchen durch die nächsten Wochen begleiten. Anders als zum Beispiel McKenna, einige von euch kennen sie vielleicht schon, die vor allem für die organisatorischen Dinge verantwortlich sein wird, stehe ich euch jederzeit bereit, wenn ihr Fragen, Wünsche oder Sorgen habt. Ich werde immer zugegen sein, damit ihr immer die Möglichkeit habt, auf mich zuzukommen", erklärte sie. Das warme Lächeln und die freundlichen Augen unterstützten ihr sympathisches Auftreten.
Eine Hand schoss in die Höhe und Madame Hiver nickte dem Mädchen zu. ,,Ja?"
,,Wann werden wir dem Prinzen zum ersten Mal begegnen?", fragte die Dunkelhaarige. Ich erinnerte mich, dass sie Marielle hieß und aus Tammins kam.
,,Wie gesagt, alles bezüglich der Organisation und der Tagesordnung wird euch die liebe McKenna erklären, sie hat den Ablauf und weiß, was als nächstes auf dem Programm steht", antwortete Madame Hiver mit einem geduldigen Lächeln.
Einige Ladys tuschelten, aber niemand schien eine weitere Frage an die Madame zu haben. Ich sah mich, während McKenna nun in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit trat, nach meinen Zimmergenossinnen um, konnte aber auf die Schnelle keine der drei ausmachen.
,,Einige von Ihnen kennen mich ja schon: Ich bin McKenna", sagte die hochgewachsene Schönheit ohne dabei Wert auf eine gewisse Freundlichkeit in ihrer Stimme zu legen, ,,Wenn Sie irgendwelche seelischen Wewehchen haben oder Sie jemandem eure Gefühle darlegen müssen, sind Sie bei mir an der falschen Adresse. Das hier ist ein Casting und wir suchen keine Prinzessin auf der Erbse, sondern eine mögliche Ehefrau für unseren Prinzen. Also falls Sie bei einem Mückenstich anfangen zu weinen, sich vor Dreck und Knochenarbeit scheuen oder nicht der kleinsten seelischen Herausforderung standhalten können, sind Sie hier falsch."
Ein Raunen ging durch die Reihen. McKenna jagte bereits jetzt einigen Angst ein und ich konnte verstehen, warum. Sie war sicherlich keine schlechte Person, verstand aber nichts von jeglichen Gefühlen - so sah sie jedenfalls aus.
,,Viele von Ihnen haben sich wahrscheinlich gefragt, warum es kein großes Styling gab, damit Sie perfekt ausseht, wenn Sie unseren vier Hochwohlgeborenen gegenübertreten. Es war ein ausdrücklicher Wunsch der Königin, dass ihr Enkel und die drei anderen nichts als die pure Wahrheit zu bekommen und dazu zählt nicht nur Ehrlichkeit, sondern auch alle Ecken und Kanten Ihres Aussehens."
Endlich entdeckte ich Blairs roten Haarschopf zwischen den vielen Mädchen und versuchte durch kleines Winken ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen - erfolglos.
,,Deswegen gewöhnen Sie sich Eitelkeit lieber ganz schnell ab", fügte McKenna noch hinzu, mit dem Blick auf ein paar gewisse Mädchen. ,,Hiernach werden Sie ein wenig Zeit auf euren Zimmern haben und danach geht es zum Abendessen. Heute gibt es keine großartigen Programmpunkte mehr, da Sie erst einmal ankommen sollen. Deswegen wird Ihre erste Mahlzeit mit der königlichen Familie auch erst morgen das Frühstück sein. Ich würde Ihnen allen raten dort einen guten Eindruck zu hinterlassen."
Ein paar der Ladys schauten enttäuscht, dass es nicht sofort losging, weil sie sich unbedingt beweisen wollten, andere waren erleichtert, weil sie nun doch nicht völlig ungeschminkt und gestylt der Königsfamilie gegenübertreten mussten.
,,Aber bevor Sie jetzt gehen können, würden vier gewisse Herren gerne ihre Bekanntschaft machen", McKenna wies trocken auf die Tür, in der die vier wahrhaftig standen. In Wirklichkeit wirkten sie noch zehnmal königlicher und auch irgendwie beeindruckender als im Fernsehen. Ohne es zu wollen, starrte ich sie an.
Sie kamen nach vorne und lächelten einer breiter als der andere. Schließlich war es der blonde Lyndon, der die Stille unterbrach. ,,Hi, ihr alle. Ich schätze das ist der große Moment und irgendwie fehlen mir die Worte."
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Blind Selection - never give up 3
FanfictionKaden. Joas. Lyndon. Decan. Einer von ihnen ist der Kronprinz von Ilea. 35 Mädchen kommen ins Schloss, um genau das herauszufinden. Doch zwischen Verrat, Druck, Schmerz und einer endlosen Suche ist es schwer sich auf das Wesentliche zu konzentrieren...