„Herzlich Willkommen zurück bei Ihrer Lieblingssendung, liebes Volk von Iléa, dem wöchentlichen Bericht direkt aus dem Herzen des Palastes!"
„Was hat der denn gefrühstückt?"
„Finde ich nicht", meinte Hanna, während sie ihren Kopf schräg legte.
„Was?"
„Es heißt 'Wie bitte', Pam."
Pam schnaubte. „Werd bloß nicht frech, Schätzchen."
„Lange haben wir gewartet, um endlich wieder mitfiebern zu können und unseren Favoritinnen die Daumen zu drücken. Und dann gibt es natürlich auch noch das große Geheimnis um unseren Prinzen. Wer wird es wohl sein?"
Dadyar machte eine ausladende Handbewegung und schritt so zu dem roten Sofa, auf welchem die vier Lords bereits Platz genommen hatten. Decan saß außen rechts und lächelte Dadyar an, als dieser sich neben ihn setzte.
„Guten Morgen, Lord Decan", er nickte dem Lord zu und begann so ein ungezwungenes Gespräch mit den vieren. Wie bereits im Vorhinein besprochen, streiften sie heikle Themen nur und hielte sich größtenteils an Smalltalk.
„Wird der Bericht nicht abends ausgestrahlt?", fragte Hanna, als die fünf bereits mitten im Gespräch waren.
Pam schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und schaltete ihr Mikrofon auf die Lautsprecher im Studio. „Vielen Dank für gar nichts, Bruderherz. Das ganze Gespräch bitte noch einmal von vorne: Es ist abends!"
Dadyar sah sich verwirrt um, als würde er tatsächlich nach Pam Ausschau halten. „Nein, ist es nicht", erwiderte er schließlich, sichtlich irritiert, „Es ist 11 Uhr morgens."
Lyndon stöhnte genervt. „Das kannst du nicht ernst meinen, Pam. Schneide dad doch einfach raus."
„Was denn rausschneiden?", fragte Dadyar. Er schien die Welt nicht mehr zu verstehen.
„Wenn der Bericht ausgestrahlt wird, ist es abends", erklärte Decan diplomatisch, „Aber ich sehe auch keinen Grund dafür, das ganze Gespräch zu wiederholen."
Kaden nickte zustimmend. „Wozu bekommt ihr denn den Haufen Geld gezahlt? Sicher nicht dafür, dass wir hier jedes Mal fünf Stunden im Studio sitzen müssen."
„Warum denken auf einmal alle, sie müssten frech werden?", murrte Pam, ihr Mikrofon wieder abgeschaltet, „Es ist ja nicht so, als könnte ich zaubern."
Hanna lächelte breit. „Deswegen sitzt du ja auch nicht im Schnitt."
Ohne ihrer Assistentin eine Antwort zu geben, schaltete sie ihr Headset erneut ein. „Alles klar, ich brauche eine Aufnahme von Dadyar, die wir über die ursprüngliche schneiden können. Danach könnt ihr euch schon einmal ein gutes Ende für dieses Gespräch überlegen - es ist nämlich einschläfernd."
„Vielen Dank auch", meinte Dadyar eingeschnappt. Er hatte sich dieses Mal einen großen Teil der Fragen selbst überlegt, da es so auf die Zuschauer authentischer wirken würde, meinte er. Anscheinend war Pam da ganz anderer Meinung.
„Alles klar, dann noch einmal auf Anfang, Dadyar!", kam die Anweisung von Trenton, dem Regisseur. „Und ihr anderen könnt schon einmal umbauen: Als nächstes kommt die Auswertung der Briefe."
„Na bei den beiden ist jedenfalls klar, wer die Hosen in der Beziehung anhat", murmelte Kaden Lyndon zu, woraufhin die beiden anfingen breit zu grinsen.
Lyndon lehnte sich zu ihm herüber und erwiderte: „Es würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn Trent beim nächsten mal mit Rock zum Set kommt."
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Blind Selection - never give up 3
FanfictionKaden. Joas. Lyndon. Decan. Einer von ihnen ist der Kronprinz von Ilea. 35 Mädchen kommen ins Schloss, um genau das herauszufinden. Doch zwischen Verrat, Druck, Schmerz und einer endlosen Suche ist es schwer sich auf das Wesentliche zu konzentrieren...