26 | hinter den kulissen

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Dena

„Alles klar, Jungs, dann lasst uns einmal den Zwischenstand besprechen. Möchte irgendwer anfangen?", ich sah abwartend in die Runde und faltete meine Hände in meinem Schoß.

Pamela räusperte sich. „Ich würde ehrlich gesagt gerne anfangen." Sie wartete einen Moment, bis ich ihr zustimmend zunickte und sie fortfuhr. „Wir sind gerade dabei den zweiten Bericht zu planen und dafür bräuchte ich schon einmal ein paar Informationen. Bleibt es bei dem Stand, dass Phillipa St. Jones in dieser Woche ausscheidet?"

Die Frage war an Lyndon gerichtet. Da im letzten Bericht aufgrund des Drehabbruches niemand nach Hause gehen musste, hatte Pam sich auch keine Geschichte ausdenken müssen, warum Phillipa gegangen wäre.

Lyndon nickte.

„Besteht eine Möglichkeit, dass wir uns mit ihr darauf einigen können, freiwillig die Show zu verlassen?", fragte Pam weiter.

Lyndon zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte nach kurzem Überlegen den Kopf. „Ich denke nicht, dass sie da mitspielen würde. Im Zweifelsfall würde sie dann später irgendwas ausplaudern."

Die Producerin nickte etwas resigniert, obwohl sie das wahrscheinlich schon erwartet hatte. Hier nahm niemand dran teil, um dann freiwillig zu gehen. „Es bestände die Möglichkeit, dass sie eine Regel bricht und deswegen gehen muss. Wir könnten eine Szene drehen, in der du ihr dann erzählst wie enttäuscht und verletzt du davon bist und sie mit einem großen Abschied wegschicken", Pam überlegte kurz, „Das könnte eine gute Story werden."

„Warum willst du sie eigentlich loswerden? War der Sex nicht gut?", fragte Kaden trocken, woraufhin Lyndon ihm einen vernichtenden Blick zuwarf.

„Vielen Dank für diese geistreiche Frage, Kaden", meinte ich.

Kaden zuckte bloß mit den Schultern. „Die Kleine schien mir eigentlich ziemlich nett zu sein. Man darf ja wohl mal fragen."

Decan räusperte sich. „Abgesehen davon schien sie mir aber keine große Regelbrecherin zu sein. Es sollte ziemlich schwierig sein, sie dabei zu erwischen."

Pam verdrehte die Augen und Lyndon grinste. „Wenn Pam von Regeln brechen redet, redet sie von einer Inszenierung. Die moderne Technik und ein wenig Gerissenheit kann jeden ganz schnell zu einem Regelbrecher werden lassen."

Ich sah die Brünette mahnend an. „Pamela, muss ich mich noch einmal widerholen, was die Inszenierung und Dramatisierung von Szenen angeht?"

„Nein, müssen Sie nicht", Pam seufzte, „Ich denke nur, dass es ziemlich unglaubwürdig erscheinen würde, wenn wir in der ersten Folge noch ein ziemlich romantisches Date zwischen den beiden ausgestrahlt haben und sie in der nächsten nach Hause gehen muss. Ein Verstoß gegen die Regeln wäre da die einfachste Lösung."

„Die einfachste Lösung wäre es, wenn wir sie noch ein paar Wochen behalten bis die Leute sie vergessen haben und danach rauswerfen", sagte Decan.

Lyndon schüttelte den Kopf. „Ich will sie so schnell wie möglich raus haben."

„Und einen Grund bekommen wir natürlich nicht von Mister Geheimniskrämer", Kaden verschränkte die Arme vor der Brust.

Bevor Lyndon etwas sagen konnte, schritt ich dazwischen. „Normalerweise gebe ich dir Recht, Kaden, aber in diesem Punkt sollten wir es vielleicht einfach auf sich beruhen lassen. Pamela, wirst du es schaffen, das irgendwie ohne viel Drama hinzubekommen oder nicht?"

Pam strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich hoffe, dass ist keine ernstgemeinte Frage, Majestät."

Ich zuckte mit den Schultern. „In Ordnung, dann wäre das geklärt. Was brauchen Sie noch an Informationen?"

Blind Selection - never give up 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt