19 | you can't be serious, Lyndon

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Earline

,,Lady Earline? Mit wem sprachen Sie gerade?" Das unschuldige Gesicht von Mary lächelte mir unsicher entgegen.

Ich deutete auf die Tür. ,,Ach das.. Lord Landon meint sich wie der König aufführen zu müssen."

Mary schlug sich die Hand vor den Mund. ,,Lady Earline! Sie haben gerade-"

Ich hielt ihr einen Finger an die Lippen. ,,Ssch."

Entweder war sie zu überrascht oder sie gehorchte mir tatsächlich, denn daraufhin erwiderte Mary nichts mehr. Ich zwängte mich an ihr vorbei und ließ mich aufs Bett fallen.

,,Weißt du, wo die anderen drei sind, Mary? Und Ginger und Deliah?"

Die Brünette Schönheit runzelte kurz die Stirn. ,,Ich meine zu erinnern, dass Lady Blair mit Lady Chris in den Wellnessbereich wollte. Die beiden sind aber bereits vor ein paar Stunden aufgebrochen, also sollten sie bald zurück sein. Lady Angelique hat sich zurückgezogen, um einen Brief an ihre Familie zu schreiben und Lady Bethany sagte nicht, wohin sie wollte, als sie aufbrach."

,,Und Ginger und Deliah?", fragte ich abermals.

Mary sah mich verwirrt an. ,,Ich bin mir nicht sicher, Miss. Ich denke, sie erledigen gerade ein paar Aufgaben in Hinsicht auf die nächste Aufgab-"

Ich nickte rasch. ,,In Ordnung, so genau muss ich das gar nicht wissen. Ich muss nur sicher sein, dass uns niemand stören wird."

,,Stören wobei?", fragte Mary unsicher. Ihr schien die Richtung, in die unser Gespräch ging, gar nicht zu gefallen.

,,Erinnerst du dich noch daran, wie ich dich nach einer Elea gefragt habe?"

Sie nickte langsam. ,,Natürlich."

,,Hast du dich umgehört?"

Sie nickte erneut. ,,Niemand scheint eine Elea zu kennen. Meine Kontakte sind sicher nicht die weitreichendsten, da müssten Sie wohl eher Ginger fragen, aber.."

,,Das habe ich mir beinahe gedacht", murmelte ich leise.

,,Worauf wollen Sie hinaus, Miss?"

Ich erhob mich schwungvoll und nahm Mary am Arm. ,,Wir machen jetzt einen kleinen Ausflug."

Sie schüttelte schnell mit dem Kopf. ,,Auf keinen Fall! Ich habe hier noch Dinge zu erledigen! Ich kann nicht einfach meinen Arbeitsplatz verlassen! Wenn uns jemand erwischt.."

,,Es wird uns niemand erwischen. Du hast selbst gesagt, dass alle nicht hier sind. Und selbst wenn, wird niemand Verdacht schöpfen. Sollte uns jemand begegnen, sagen wir, mir ging es nicht gut und du würdest mich zu einer Krankenschwester bringen", sagte ich energisch, während ich das zierliche Mädchen aus dem Zimmer schob.

Mary schien das nicht zu gefallen, sie sträubte sich aber auch nicht gegen mich. Wahrscheinlich war sie einfach nicht der Typ, der sich gegen jemanden wehrte. ,,Wohin bringen Sie mich, Miss?"

,,Nicht ich. Du musst mich wohin bringen. Und zwar zuerst in die Zofenquartiere."

,,Wie bitte?!", nun blieb Mary doch stehen.

Ich zog sie weiter, auch wenn ich mir nicht einmal sicher war, ob wir in die richtige Richtung gingen. Aber wenn ich eine meiner drei Zofen aus einer Richtung hatte kommen sehen, war es diese gewesen. ,,Komm schon, Mary. Ich muss jemanden finden. Es ist wirklich wichtig."

,,Das kann ich nicht machen. Es verstößt gegen alle Regeln!"

,,Tatsächlich? Gibt es eine Regel, die besagt, dass Ladys nicht die Zofenquartiere besuchen dürfen?"

Blind Selection - never give up 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt