✧ POV Leon ✧
Sofort nach dem Spiel in Düsseldorf bin ich abgereist um schnell wieder bei Emma zu sein. Und relativ spät abends war ich das auch dann. Flo hatte mir mittlerweile eine Nachricht geschrieben, dass er los musste. Passte mir natürlich nicht so richtig das Emma alleine war, aber naja. Als in die Wohnung kam war es schon dunkel. Ich stellte so leise wie ich konnte meine Tasche ab und zog die Schuhe aus. Ich ging leise nach oben und sie lag schon im Bett und schlief. Emma saß halb aufrecht im Bett und ein Buch lag auf ihrer Brust. Das Nachtlicht war noch an. Es war mir unbegreiflich, wie man immer so einschlafen konnte, ohne am nächsten Morgen jeden einzelnen Knochen zu spüren. Ich musste leise lachen. Ich zog meine Sachen aus und ein Shirt zum Schlafen an. Dann legte ich mich zu ihr ins Bett, nahm ihr Buch und legte es auf meinen Nachttisch, machte das Licht aus und küsste sie. Ohne aufzuwachen schmiegte sie sich an mich und kurz danach schlief ich ein.
Am nächsten Morgen wurde ich viel zu früh von Emmas Wecker geweckt. Wofür zum Himmel hatte die denn einen Wecker gestellt? Ich drehte mich rum zu ihr und sie lächelte mich verschlafen an. "Guten Morgen Schönste!" "Guten Morgen, hab dich gestern gar nicht kommen gehört...ich bin glaub ich einfach eingeschlafen." Sie zog eine Schnute. "Ja, aber ich wollte dich nicht wecken. Euch..." sagte ich lachend. "Das ist lieb von dir." Sie gab mir einen Kuss und ich zog sie auf mich. "Da stellt sich mir die Frage, warum ich so unsanft aus dem Schlaf gerissen werde." Ich streichelte über ihre Seiten und hatte eigentlich auf etwas...Training am Morgen gehofft. Sie grinste, als könnte sie Gedanken lesen. Naja, sie saß auf mir...Gedanken brauchte sie im Grunde gar nicht zu lesen. Sie merkte es wohl auch.
"Ich muss dich enttäuschen Goretzka, ich muss zur Arbeit." Sie gab mir einen Kuss und stand auf. "Äh, bitte was?" "Arbeiten, das Büro-Zeug von nine to five und so...das womit ich mein Geld verdiene." Ich legte meinen Kopf genervt schräg. "Das ist ja wohl nicht dein Ernst." "Ich muss Leon. Mein Urlaub ist vorbei." "Ja, aber der Arm, der Kopf....das Baby!" "Ich weiß, aber es geht mir doch gut." "Ich fahr dich...ich...du läufst auf keinen Fall dahin." Ich sprang auf und zog mich an. Emma stand da und sah mich nur verwirrt an. "Was wird das?" "Ich zieh mich schnell an..." Sie kam zu mir und umarmte mich. "Also erstmal will ich frühstücken und dann halte ich es für überflüssig, dass du mich ins Arbeitszimmer fährst. Glaube die paar Meter dieser Wohnung kriege ich alleine überbrückt" sagte sie laut lachend. "Häh?" Jetzt war ich verwirrt. "Glaubst du, das mir nicht klar war, dass du am Rad drehst wenn ich ins Büro laufe? Ich bin diese Woche im Home Office und komme langsam wieder rein. Ist alles geklärt. Und dann sehen wir wie es geht." Erleichtert atmete ich aus. "Sag das doch gleich." "Konnte nicht wissen, dass du direkt so abgehst..." Sie ließ sich mich einfach stehen und ging zur Tür. Bevor sie die hinter sich zu zog, drehte sie sich nochmal zu mir um. "Ach, Leon?" "Was, Schatz?" "Gewöhn dir dieses 'Häh' ab...es ist ein seltsamer laut und kein richtiges Wort. Wenn unser Kind das irgendwann sagt" "...dann weiß man wenigstens, datt sein Vatta ausm Pott kommt" konterte ich lachend. Emma rollte die Augen und schloss die Tür.
Ich zog mich fertig an und ging auch nach unten. Emma machte uns beiden schon Müsli und ich machte uns Tee. "Keinen Kaffee?" fragte sie mich und verzog dabei das Gesicht. "Nein, ich bin solidarisch." "Das wird ja was, wenn du auf Kaffee verzichtest." "Ich probier es halt...Hast du deine Medikamente geholt?" "Ja, gerade eben. Aber wir bleiben auf dem Minimum. Damit das klar ist." Ich nickte nur, denn da brauchte ich gar nicht erst versuchen Überzeugungsarbeit zu leisten. Wir frühstückten und mir fielen die ganzen Kisten auf. "Wat is denn mit den Kisten?" Erst holte sie tief Luft. Ich liebte es wie sie das bisschen Dialekt schon nervte. "Die hab ich hergebracht und ich bräuchte Platz dafür. Wenns okay ist..." "Natürlich, ist auch deine Wohnung. Sollen wir das nachher zusammen machen?" "Musst du nicht ins Training?" "Haben heute frei." "Na dann...ja gerne! Dann leg ich mal mit meiner Arbeit los!" "Gar keine Streicheleinheiten und Belohnungssex für Leon?" fragte ich empört. Emma lachte. "Nö, jetzt nicht..." "Aber nachher?!" "Sag mal...bist du eigentlich nie müde?" Ich wackelte mit den Augenbrauen.
Weil Emma sich einfach nach oben verzog und mich allein lies hier unten, beschloss ich mich abzulenken und rief Serge an, ob er für bisschen Fifa rumkommt. Und kurz drauf war er auch schon da. Wir verbrachten den halben Tag vorm Fernseher und quatschen über dies und das. Ich war froh, das er mich etwas ablenkte von den Sorgen. Naja fast. Denn alle 30 Minuten ging ich nach oben um nach Emma zu sehen. Das nervte sie natürlich komplett, aber sie wusste nur so bleib ich ruhig. Also ließ sie das einfach über sich ergehen, wofür ich wirklich mehr als dankbar war.
"Ich mach jetzt was zu essen, Serge bleibst du?" fragte Emma, während sie die Treppe runterkam. "Sehr gerne! Wenn ich euch nicht störe." "Nein, gar nicht.." lachte und Emma und fing an zu kochen. Ähhh, und wie der nervte. Mir wurde ja quasi Belohnungssex versprochen und den würde ich ja sicher erst kriegen, wenn wir alleine waren. Aber gut... "Soll ich dir was helfen, Babe?" "Ja, das wäre nett. Schnippeln ist mit einer Hand doch etwas schwer." "Ja, Emma. Setz du dich doch hin und Leon und ich machen das Essen", sagte Serge. "Okay.." Emma setzte sich hin und wir kochten und deckten den Tisch. Nach kurzer Zeit aßen wir dann zusammen und Emma und Serge redeten einfach die ganze Zeit. Würde gar keiner merken, wenn ich nicht da wäre...Wann würde der endlich abhauen?
Eine ganze Stunde musste ich warten, bis Serge sich endlich auf den Heimweg machte. Ich brachte ihn zurück zur Haustür und ging dann zurück zu Emma, die noch am Tisch saß und eine Nachricht an ihrem Handy schrieb. Ich umarmte sie von hinten und legte meinen Kopf auf ihrer Schulter ab. "Emmaaaaa...." "Leeeeeoooon..." "Ich hab zwei Tore gemacht. Und richtig gut gespielt..." "Super! Der Trainer und die Mannschaft wird das zu schätzen wissen." Boah, die weiß genau was ich will und lässt mich zappeln. "Hab die Tore nur für dich geschossen." "Cool, danke!" "Bist du stolz?" "Ja, sehr sogar." "Also?" Sie fing an zu lachen...jetzt hatte ich sie. Ich küsste ihren Hals und meine Hände wanderten über ihren Oberkörper. Sie stöhnte leicht auf. "Lass uns nach oben gehen" sagte Emma und stand auf. Das lies ich mir natürlich nicht zweimal sagen.
Nachdem ich endlich, wie ich finde, angemessen belohnt wurde, lagen wir einfach im Bett, Emma in meinem Arm, an mich gekuschelt und es herrschte eine angenehme Stille. "Emma, ich will dir einfach mal danke sagen." "Wofür?" fragte sie verwirrt. Mit meinen Fingern malte ich Kreise auf ihrem Rücken. "Das du das alles für mich tust." "Was tu ich denn?" "Du bist in meinem Leben, schenkst mir ein Kind und gibst mir den Rückhalt den ich brauche. Du bist meine Familie." Sie setzte sich auf und sah mich an. "Und dann hältst du auch noch die Schmerzen aus, mit deinem Arm. Damit es unserem Kind gut geht. Du steckst freiwillig zurück, auch im Job, damit das hier funktionieren kann." Sie lächelte mich an. "Ich finde, ich stecke gar nicht zurück. Jetzt im Moment sieht das vielleicht so aus. Aber ich krieg was ich will...wie soll ich da von zurückstecken sprechen? Ich bin sehr glücklich und mache das alles, einfach nur weil ich es will. Weil ich dich will." "Ich liebe dich, Emma." "Ich dich auch, Leon." Sie legte sich wieder zu mir und ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Es gab übrigens schon lange kein Update mehr, was der Obst-Baby-Vergleich angeht..." sagte Emma lachend. "Mhm...stimmt. Ich glaube es ist jetzt so groß wie ein Apfel." "Warum weißt du das eigentlich?" "Dafür gibts ne App." Sie lachte. "Du hast dafür eine App?" "Klar, ich muss doch wissen, was so passiert. Ich muss vorbereitet sein." "Du wirst der beste Papa, den unser Baby haben kann!" Das Emma das sagte, bedeutete mir mehr als ihr wahrscheinlich bewusst war. Für sie und unser gemeinsames Kind wollte ich auch einfach nur das sein: der beste Papa.
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New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF
ФанфикEmma ist 24 Jahre alt und lebt in München. Nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und endlich neu durchstarten will, lernt sie einen Spieler ihres Lieblingsvereins kennen und die beiden werden ein Paar. Was erstmal romantisch klingt, wird sc...