POV Leon
Ich stellte die Taschen im Gästezimmer ab und atmete kurz durch. Ich freute mich so meine Mutter zu sehen. Und auch Laura. München war nicht aus der Welt, aber alleine der Zeitplan im Verein und dann jetzt das ganze Familienleben - da blieb fast keine Zeit mehr um oft nach Bochum zu fahren. „Mein Schatz - wie geht es dir?" Meine Mutter kam rein, setzte sich auf das Bett und klopfte neben sich. Ich setzte mich zu ihr. „Mir gehts gut. Wir kriegen das besser hin, als ich anfangs dachte", sagte ich und lachte leicht. „Leon - warum bin hier?" „Um Flora kennenzulernen und um Emma zu helfen." „Ja, natürlich. Aber um Emma geht es hier nicht. Emma geht es für die Umstände sehr gut. Also - warum bin ich hier?" Meine Mutter sah mich an und hatte mich automatisch geknackt. Ich holte tief Luft. Vor ihr konnte ich einfach nichts verheimlichen. „Ich...ich kann nur schlecht mit der Sache mit Emma umgehen. Ich hatte so eine wahnsinnige Angst, Mama! Ich hatte nicht mal im Ansatz gedacht, das man sich so verloren fühlen kann. Ich hielt Flora im Arm und wusste nicht ob sie ihre Mutter jemals kennenlernt." Ich legte meinen Kopf in meine Hände und stützte meine Ellbogen auf meinen Knien ab. Meine Mutter legte ihren Arm um mich.
„Und wie ist es jetzt?" „Ich kann diese Gedanken nicht los werden. Ich habe immer Angst, das ihr oder Flora was passiert. Und jetzt muss ich weg und bin am anderen Ende der Welt." „Leon, es ist normal sich Sorgen zu machen. So geht es jedem Vater und jedem Mutter. Du und Emma, ihr habt was schlimmes erlebt und das muss man erst verarbeiten. Das ist doch ganz klar. Und deswegen wolltest du das wir herkommen?" Ich schüttelte den Kopf und brauchte noch kurz. „Gestern hatte ich eine Panikattacke. Deshalb hat Emma euch angerufen. Sie hoffte es hilft mir, wenn die beiden nie alleine sind. Die ganze Woche wird jemand da sein. Das ist gar nicht notwendig. Sie macht das nur für mich." „Das klingt doch gut. Sie liebt dich und sorgt sich, Leon." „Ja, das weiß ich. Und ich liebe sie dafür noch mehr." „Du liebst sie wirklich sehr..." „Ja. Ich weiß ja das ihr am Anfang skeptisch wart. Im Nachhinein weiß ich, das ich da auch vielleicht zu sauer auf euch war. Ihr habt euch Sorgen gemacht und hab einfach rot gesehen. Aber eben nur weil ich so sehr liebe, Mama." „Das sieht man und auch das sie dich mindestens genauso liebt." „Ja, Emma lässt mich das auch wahnsinnig fühlen. Es ist das schönste Gefühl der Welt von Emma geliebt zu werden." Ich sah meine Mutter wieder an und sie lächelte mich an.
„Hast du Angst vor einer neuen Panikattacke?" „Ja, na klar. Vor allem weil ich dort alleine bin. Ohne Emma. Ich weiß nicht, wie ich sowas ohne Emma schaffen soll." „Das ist schrecklich, Leon. Ich mache mir solche Sorgen." „Und ich glaube, genau das wollte Emma vermeiden." „Ja, vermutlich", sagte sie. „Sie hat mir eine kleine Tüte gepackt für die Reise. Ein Shirt von ihr, das nach ihr riecht, ein Strampler von Flora, etwas von ihrer Babycreme und ein Foto von uns. Sie hat wohl alles mögliche gelesen, wie man Panikattacken überwinden kann." „Das ist eine schöne Idee. Und die nimmst du mit?" „Ja, ist schon eingepackt." „Ach, mein keiner Leon...das tut mir so leid. Es sollte eine schönere Erfahrung sein, wenn man Eltern wird." Meine Mutter umarmte mich und weinte. „Es ist trotz allem die schönste Erfahrung, Mama. Das ist so unbeschreiblich." Sie lächelte mich an. „Flora ist...es gibt gar kein Wort das sie beschreibt. Ich liebe sie so sehr. Wenn es auch etwas beängstigend ist, für so einen kleinen Menschen verantwortlich zu sein." „Ja, das macht einem schon Angst. Aber du machst das ja ganz toll. Ich bin sehr stolz auf dich!" „Danke, Mama!"
Meine Mutter wollte gerade aufstehen, aber ich dachte, es wäre an der Zeit ihr reinen Wein einzuschenken, wo ich es zuletzt vielleicht nicht tat. „Mama, ich muss dir noch was sagen." Verwirrt sah sich mich an und setzte sich wieder hin. „Es war auch nicht Emmas Entscheidung, die Hochzeit abzusagen." „Wie meinst du das?" Ich holte tief Luft und knetete nervös meine Hände. „Ich war das...ich wollte Emma nicht heiraten." „Du hast sie doch gefragt...du hast sie ja fast dazu überredet." „Ja, das weiß ich. Aber ich bekam Panik. Das ich das alles nicht kann. Das ich nicht Fußballprofi, Vater und Ehemann sein kann." „Was hat Emma gesagt?" „Sie war verletzt. Das war keine einfache Zeit für uns. Natürlich hat das für einen Bruch gesorgt. Ich hab Emma damit richtig weh getan." „Leon...ich weiß nicht was ich sagen soll." „Ich hab es eigentlich nicht verdient das Emma bei mir ist." „Leon, sie liebt dich. Und sie war sich vermutlich einfach sicher, dass das nicht deine richtige Meinung ist." „Ja...und ich liebe sie noch mehr, jeden Tag. Auch die Verbindung zu ihr wurde durch Floras Geburt viel stärker. Und nicht nur weil das mit ihr passiert ist. Sondern einfach weil sie mir dieses Kind geschenkt hat..." „Ja, so ist das, Leon. Das bindet euch auch für immer aneinander."
„Ja, deshalb hatte Emma auch die Idee, doch bald zu heiraten. Ich hab sie nach der Geburt wieder gefragt." „Was? Wann?" „Wenn ich aus den Staaten zurückkomme." „Aber dann sind wir weg - wieso habt ihr nichts gesagt?" „Weil...weil Emma das mir zu liebe macht. Also sie will es auch. Es dann zu machen, war ihre Idee. Aber sie wollte es so machen, nur mit Trauzeugen, damit es möglichst entspannt wird." „Also willst du uns nicht dabei haben?" „Doch, und wir werden ja auch nächstes Jahr oder so eine größere Feier haben wollen, aber im Moment..." „Geht es darum euch eine Basis zu schaffen...okay! Das verstehe ich natürlich. Natürlich ist es schade - aber ich will nur das du glücklich bist, Leon." „Danke, Mama!" „Doch nicht dafür...Aber versprich mir, dass du auf dich achtest, Leon! Und sowas wie alles was wir besprochen haben, nicht einfach so lange mit dir rumschleppst." „Mache ich!" „Dann lass und nochmal runter gehen." Ich nickte und zusammen gingen wir nach unten.
Nachdem wir noch etwas zusammen saßen und ich zwischendrin noch Flora gefüttert hatte und fürs Bett fertig gemacht hatte, ging ich mit Emma schon nach oben ins Bett. Mein Wecker würde immerhin sehr früh klingeln. Flora lag schon im Bett und Emma zog sich gerade ein Shirt zum schlafen an. „Kann ich auf deiner Seite heute nacht schlafen?", fragte ich Emma und setzte meinen besten Hundeblick auf. Emma kam zu mir ins Bett. „Wieso?", fragte sie grinsend und legte sich in ihre Hälfte. „Ich will bei Flora schlafen..." „Naaaa gut..." sagte sie lachend und kletterte über mich. Als sie über mir war hielt ich sie an ihrer Taille fest. Wir sahen uns in die Augen. Langsam näherten sich unsere Lippen und wir küssten uns. Der Kuss wurde schnell fordernder. Als ich anfing Emma mit Zunge zu küssen, stöhnte sie leise in den Kuss hinein. Meine Hände wanderten über ihre Seiten nach unten und wanderten zu ihrem Po. Ich zog sie zu mir runter. Als Emma spürte das ich hart war, grinste sie mich zuerst an aber verzog dann den Mund.
„Oh Gott...ich will dich auch, Leon..aber..." „Ich weiß", sagte ich seufzend. „Sorry, ich wollte nicht..." „Das war schön...ich hätte dich ja auch gerne. Sehr sogar..." Sie sah mich kurz an und küsste mich dann nochmal. Sie legte sich in meine Hälfte und schmiegte sich an mich. „Ich werde euch beide so vermissen", flüsterte ich und küsste Emma auf ihre Haare. „Wir dich doch auch. Aber denk dran. Wir sind immer nur einen Anruf entfernt. Jederzeit. Wann immer du uns sehen oder hören willst. Und natürlich versorge ich dich mit einwandfreiem Flora Content", sagte Emma lachend. „Das klingt ja schonmal vielversprechend!", antwortete ich und streichelte sie über ihren Rücken auf und ab. „Und Leon...", sie stütze sich auf ihren Ellbogen um mich ansehen zu können. „Versprich mir, dass du anrufst wenn du wieder...." „Ja, ich verspreche es!" Sie gab mir einen Kuss und wir legten uns hin. Emma schlief schnell ein. Ich lag noch eine Weile wach und beobachtete Flora, bis ich dann auch irgendwann das Licht ausmachte und einschlief.
Der Wecker klingelte so widerlich früh, vier Uhr morgens. Ich schaltete ihn aus und stand auf um ins Bad zu gehen. Flora wurde von dem Wecker natürlich wach und Emma kümmerte sich um sie. Ich sprang schnell unter die Dusche und nachdem ich mich angezogen hatte und nach unten gegangen war, saß Emma schon mit Flora am Tisch. Sie lag in ihrer Wippe und wurde von Emma bespaßt. „Meine beiden Lieblingsmenschen!" Ich gab Emma einen Kuss und küsste Flora auf die Stirn. „Ich hab dir schon die Kaffeemaschine angeschaltet. Ich war mir sicher, den wirst du brauchen!" „Ja, auf jeden Fall. Du auch?" „Nein, wir gehen gleich wieder ins Bett", sagte Emma und lächelte mich an. „Ich will viel lieber mit euch beiden im Bett bleiben." „Du bist so schnell wieder da...wir drei überstehen das schon." Ich setzte mich neben Emma und sie lehnte ihren Kopf an mich. Schweigend saßen wir da und beobachteten Flora. Nach einer Weile, war es dann leider zeit aufzubrechen. Meine Laune sank in dramatische Tiefen. Emma kam mit mir zur Wohnungstür und hatte Flora auf dem Arm. „Ich vermisse euch jetzt schon so", meckerte ich. „Leon. Wir dich auch...Aber du wirst sehen, die Zeit wird wie im Flug vergehen. Ihr habt dort volles Programm. Genieße die Zeit mit den Jungs...und wenn du zurück kommst, warten wir hier schon auf dich!" „Ja, vielleicht hast du Recht." „Und wenn was ist oder es dir nicht gut geht..." „Dann hab ich deine kleine Überraschung für mich dabei. Und ich kann dich anrufen!" „Ganz genau." Ich gab Flora einen Kuss auf die Wange und streichelte sie noch einmal. Dann küsste ich Emma noch einmal. Schweren Herzens verabschiedete ich mich von den beiden und nahm meinen Koffer. Die Tür hinter mir zuzumachen war so unglaublich schwer. Ich atmete tief ein und aus. Und machte mich dann auf den Weg zu Säbener Straße.
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New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF
FanficEmma ist 24 Jahre alt und lebt in München. Nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und endlich neu durchstarten will, lernt sie einen Spieler ihres Lieblingsvereins kennen und die beiden werden ein Paar. Was erstmal romantisch klingt, wird sc...