New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF

Kapitel 8

Da war er...Leon. Im Fernseher...Der Neuzugang der Bayern...

Gerade wurde über ihn berichtet...das war er. Oder? Sah er ihm nur ähnlich? Kann das wirklich sein? Mein Herz setzte kurz aus...zumindest fühlte es sich so an. Deshalb kam er mir bekannt vor. Ich habe mit Sicherheit davon gelesen. Aber es einfach nicht verknüpfen können. Wieso hat er nichts gesagt? Warum hat er das gemacht? Ging er davon aus das ich es doch weiß? Oder war er froh das ich es nicht wusste?

"Alles gut Emma?" fragte mein Paps. "Ja....ja, na klar. Hab nur ein wichtiges Telefonat für die Arbeit vergessen. Bin sofort wieder da." Ich ging auf meinen Balkon und machte die Tür hinter mir zu. Mir wurde ganz übel....wie konnte mir das passieren? Ich holte mein Telefon in die Hand und wählte Flos Nummer. Doch er ging nicht ran. War jetzt der Zeitpunkt Leons Nachricht zu lesen? Aber nein....das wollte ich auf gar keinen Fall. Ich wollte ihn ab liebsten gar nicht mehr sehen. Das konnte eh nie passen. Kurz fühlte ich mich erleichtert, weil ich dachte, mir wurde die Entscheidung mit der ich mich so schwer tat vom Schicksal abgenommen. 

Ich atmete tief durch und ging wieder rein. "Alles geklärt?" Wollte mein Paps wissen. "Äh...nein...ging keiner ran" stammelte ich vor mich hin. "Naja, kein Wunder. Freitags abends, nach acht." sagte mein Papa, für meinen Geschmack etwas zu besserwisserisch und schaute weiter Fußball. Ich konnte mich gar nicht richtig auf das Spiel konzentrieren. Ich brummte immer nur vor mich hin, wenn mein Papa auf seine Kommentare eine Antwort erwartete. Als Leon dann irgendwann auch noch eingewechselt wurde war es ganz vorbei. Wieso sah er so gut aus? Wieso setzte er sich so in meinen Gedanken fest? Als das Spiel vorbei war, entschuldigte ich mich bei meinem Paps, ich sei so müde. Mein Tag war lang und ich müsste am Wochenende viel nacharbeiten. Also ging ich ins Bett. Einschlafen konnte ich natürlich nicht. Ich wartete die ganze Zeit auf eine Nachricht oder einen Rückruf von Flo. Aber vermutlich war er am arbeiten und hatte keine Zeit. Immer wieder waren meine Finger kurz davor Leons Nachricht zu lesen, doch ich entschied mich dagegen. Gegen 2 Uhr nachts löschte ich Leons Nachricht. Ich dachte, der beste Weg ihn aus meinem Kopf zu kriegen, wäre ihn erstmal aus meinem Handy zu kriegen. Und dann schlief ich ein. 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war meine Wohnung leer. Aber auf meinem Küchentisch lag die Notiz 'Bin laufen und bringe Frühtstück mit! Gruß Papa'. Ich setzte schonmal Kaffee auf und ging unter die Dusche. Ich fühlte mich wirklich gerädert. Mein Plan funktionierte gar nicht. Ich konnte nur an Leon denken. Da kam eine Benachrichtigung rein auf meinem Handy. Ich hechtete zu meinem Handy und dachte es sei Flo. Aber stattdessen war die neue Nachricht von Leon. Ich las sie. Ich konnte gar nicht anders. 

"Guten Morgen. Wie gehts? Habe nichts gehört...also eher nein?"

"Hey...mir gehts ganz gut und dir? Von was hast du nichts gehört?" schrieb ich zurück. Konnte ihm ja schlecht sagen: 'Hey hab deine Nachricht gelöscht...worum ging's?' Sollte ich ihm sagen, das ich jetzt weiß wer er ist. Oder es lassen? Keine Ahnung...ich war noch verwirrter. 

"Heute Abend? Kommst du mit?"

Mein Körper kribbelte, meine Finger schrieben automatisch. Und ich konnte dem Drang einfach nicht widerstehen. Ich musste ihn wieder sehen. Also antwortete ich:

"Klar, gerne. Schreib mir nochmal wann und wo genau. Bis später"

Gerade als mein Gedankenkarussell sich wieder drehen wollte, kam mein Papa in die Wohnung. Also zog ich mich an und ging zu ihm in die Küche. Wir frühstückten gemeinsam und genossen noch die gemeinsame Zeit. Dann packte er seine Sachen zusammen und machte sich fertig. "Wenn was ist melde dich Emma! Jederzeit. Ich hab dich lieb." "Danke Papa, werde ich. Ich dich auch." Wir umarmten und verabschiedeten uns und er machte sich auf den Weg. Als ich die Wohnungstür hinter ihm schloss, atmete ich tief durch. Ich beschloss erstmal zu arbeiten und mich dem anderen Problem danach zu widmen. Also verkroch ich mich in mein Arbeitszimmer und arbeite an Marks Manuskript. Ich las und las und las und machte Anmerkungen. Da klingelte es an der Tür. Die Gegensprechanlage funktionierte gerade nicht. Aber vom Arbeitszimmer aus konnte man sehen wer klingelte. Ich sah aus dem Fenster und sah Flo. Gott sei dank war er da. Ich machte ihm sofort die Tür auf. 

Als er oben ankam, begrüßten wir uns. "Hey, die Schicht war so stressig und bin hundemüde. Aber ich dachte ich schaue kurz nach dir." "Danke, du bist der beste. Komm rein...es gibt was zu erzählen". Dann erzählte ich ihm alles. Mit offenem Mund schaute er mich an "Ernsthaft?" "Nein, war nur ein Witz. Dachte ich gehe unter die Comedians. Natürlich ernsthaft..." "Wie geil ist das denn?" Verwundert und mit großen Augen sah ich ihn an. "Bitte was?" "Ist doch super! Du schießt endlich diese Kröte ab, gehst mit mir raus und direkt angelst du dir sowas...einen Fußballer" Flo war begeistert...und ich verwirrt. "Was ist heute Abend?" "Keine Ahnung, seine Nachricht hab ich doch gelöscht..." "Ach, zieh dir was gutes an, was das zu allem passt. Ich denke nicht, das ihr zu einem Ball geht. Also entspann dich...ich such dir was raus. Dann gehst du dahin und hast Spaß. Genieß dein krötenfreies Leben" Er war ganz aus dem Häuschen und ging zu meinem Kleiderschrank. Blitzschnell lag ein Outfit auf meinem Bett: schwarze Hose mit einem schwarzes Top, sehr Basic aber cool. "Nimm den Blazer und Schuhe...naja guck was er an hat. Holt er dich ab?" Ich checkte mein Handy und las seine Nachricht, die in der Zwischenzeit gekommen war:

"Super! Freut mich, bin gegen 19.30 Uhr bei dir."

"Ja, er holt mich ab." Ich beschloss für heute auf Flo zu hören. Und einfach zu machen was er sagte, er war der König der Dates. Ich vertraute ihm...beschloss zumindest ihm diese Chance zu geben. Ob das gut ging? Er verabschiedete sich und ich fing an mich fertig zu machen...Ich war so nervös und brauchte dadurch super lange. Es klingelte schon. Ich drückte die Haustür auf, rief nur "Hey, ganz nach oben!" ins Treppenhaus und lehnte die Wohnungstür an. Ich wusste ja wer es war, ging ins Bad und machte mich weiter fertig.