Kapitel 87

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✧ POV Emma ✧

Ich hatte eine solche Angst, nachdem sie sich zuerst einen Überblick verschafft hatten, warteten wir nun auf einen Orthopäden für meinen Arm und einen Gynäkologen für das Baby. Währenddessen wurde meine Platzwunde schon versorgt. Die Krankenpflegerin war sehr nett und hielt meine Hand. Dann kam wenigstens schonmal der Orthopäde. "Hallo Frau Kohen. Sie sind also hingefallen?" "Ja, und mit dem Arm auf einer Liege aufgeknallt." "Okay, ich sehe mir den mal an." Dann bewegte er Hand und die Gelenke im Arm. Manches davon tat noch mehr weh als eh schon alles tat, aber ein Schmerzmittel wollte ich nicht haben, wegen dem Baby. Er holte tief Luft. "Okay, also ich vermute sie haben sie den Unterarm gebrochen. Aber ich will sie nur ungern röntgen. Bei Schwangeren macht man das eigentlich nur wenn es auf keinen Fall anders geht. Ich wurde eher versuchen im Ultraschall was genaues zu erkennen." Ich nickte nur stumm. Mein Arm interessierte mich nämlich gerade überhaupt nicht. Die nette Schwester kam wieder zu mir und streichelte mich am Arm. "Der Gynäkologe ist noch im OP, aber er kommt bald." Ich weinte einfach immer weiter, es fühlte sich an, als könnte ich nie wieder aufhören.

Dann untersuchte der Arzt meinen Arm mit einem Ultraschall, andauernd drückte er irgendwelche Knöpfe und so weiter auf dem Gerät, blieb aber stumm. Dann nach einer Weile, hatte er es endlich. "Ja, hier kann man es ganz gut erkennen. Der sieht glatt gebrochen aus. Was gut ist, denn so müssen wir nichts richten. Wir würden einen Gips anlegen und in fünf bis sechs Wochen ist der Arm wieder wie neu. Sie sollten ihn dann nochmal untersuchen lassen. Haben sie noch Fragen?" Ich schüttelte den Kopf und starrte vor mich hin. "Okay, wenn doch sagen sie einfach Bescheid. Dann kommt jetzt jemand für den Gips." Er lächelte mich an und verschwand durch die Tür. Dann kam jemand und machte mir einen Gips. Wie soll ich das alles Leon erklären? Ich habe doch so gut aufgepasst und dann falle ich einfach hin. Nach einer Ewigkeit war auch das erledigt. "Wenn wir gleich auf die anderen Ärzte warten, kann ihr Mann reinkommen." Ich heulte wie ein Schlosshund und nickte nur. "Aber das ist mein bester Freund, nicht mein Mann. Geht das trotzdem?" "Nein, nein...nicht der junge Mann mit dem sie gekommen sind. Ihr Mann kam vor ein paar Minuten hier an. Und tigert seitdem im Wartezimmer auf und ab. Ich schicke ihn gleich rein." Sie räumte alles auf und ging dann.

Wieso war Leon hier? Woher wusste er...Flo hat ihn angerufen. Gott sei Dank! Eigentlich wollte ich warten bis ich was wusste, aber es war besser wenn er hier ist. Ich schloss die Augen, und streichelte meinen Bauch. Dann öffnete sich vorsichtig die Tür und Leon steckte seinen Kopf rein. Als er mich sah stürzte er direkt auf mich zu und umarmte mich. Sofort fing ich wieder an zu heulen, nachdem ich mich gerade halbwegs gefangen hatte. Er streichelte mir über die Haare und weinte auch. "Wie geht es dir? Was ist mit dem Baby?" "Es geht mir okay...und ich warte immer noch auf den Gynäkologen. Der ist wohl noch im OP." "Und dir?" "Die Platzwunde und der gebrochene Arm..." sagte ich leise. "Leon, es tut mir so leid. Mir wurde einfach schwarz vor Augen und..." "Pssst, alles gut! Es wird alles gut, mein Herz." Er zog mich in seine Arme und ich schluchzte ihm gegen die Brust. "Wenn ich dafür verantwortlich bin..." "Du bist für gar nichts verantwortlich. Versuch dich etwas zu beruhigen, Schatz!" Ich legte mich hin und er streichelte meinen Bauch. Ich weiß nicht, wie lange wir so da saßen.

Irgendwann kam dann endlich der Gynäkologe. Er begrüßte uns beide. "Ich bin Dr. Weber. Ich sehe sie mir mal an. Ihre Akte hab ich schon gelesen. Schmerze oder Krämpfe im Unterleib?" "Nein..." "Okay. Ich sehe mir mal an, ob es Blutungen gibt." Er untersuchte mich. "Also bisher sieht alles wirklich gut aus. Aber wir machen noch ein Ultraschall und sehen uns das mal an." Wieder ein Ultraschall, wieder ein langes Schweigen und rumgetippse. Ich spürte wie Leon, die ganze Zeit auf den Bildschirm starrte und nervöser wurde. "Und? Ist alles in Ordnung?" fragte Leon nervös. Der Arzt nickte langsam zur Zustimmung und drehte den Bildschirm zu uns. "Ja, alles in Ordnung. Es sieht alles wunderbar aus, auch an der Plazenta. Ihrem Baby geht es prima. Ich lasse sie kurz alleine" sagte er lächelnd und ging aus der Tür. Auf dem Ultraschall konnte man unser Baby sehen und die Herztöne hören. Jetzt fing auch Leon an zu weinen. Ich streichelte ihm über den Kopf und gab ihm einen Kuss. "Siehst du...", sagte er "alles wird gut." "Ja.." Nach ein paar Minuten Baby-TV, schon von Beginn an, Leons neuestes Lieblngshobby, kam der Arzt wieder rein. "Okay, ich habe ihre Papiere schon fertig. Wenn sie sich schonen, können sie nachhause fahren. Aber zur Sicherheit sollten sie in 24 Stunden das Kind nochmal untersuchen lassen." "Ja, das ist kein Problem! Ich passe auf sie auf. Müssen wir was besonders beachten?" fragte Leon, seine Worte überschlugen sich fast. Der Arzt lächelte nur. "Nein, es ist wirklich alles gut. Babys sind robuster als man glaubt." Leon nickte und nahm die Papiere entgegen. Nachdem der Arzt draußen war, half Leon mir dieses schreckliche Kittel Ding loszuwerden und mich anzuziehen.

Er war so vorsichtig und behandelte mich, als wäre ich aus Porzellan. Das war ja wirklich komplett übertrieben, aber daran musste ich mich wohl für ein paar Tage gewöhnen. Dann gingen wir nach draußen und Flo umarmte mich sofort, dann Leon. "Und? Mit dem Baby alles gut?" "Ja, alles super! Wir müssen es allerdings morgen nochmal untersuchen lassen." Flo sah erleichtert aus. Man konnte ihm ansehen, wie fertig ihn das hier machte. "Schön, dass alles gut ist", sagte Manu und umarmte mich. "Was machst du denn hier?" "Ich hab dir das Nervenbündel da hergebracht". Er zeigte auf Leon und wir mussten lachen. "Danke!" "Nicht dafür...so wie der aussah, hätte er auf keinen Fall fahren können. Und jetzt? Bring ich euch nachhause?" "Ja, bitte. Aber wir müssten noch unsere Sachen holen im Hotel." "Nein, ist schon erledigt", sagte Flo. Verwirrt sah ich ihn an. "Habs halt geregelt. Dein Gepäck ist vor dir da..." Dann gingen wir zum Auto und fuhren nachhause. Flo saß vorne bei Manu. Und ich hinten mit Leon, der mich die ganze Zeit im Arm hielt. Nachdem er 80 mal kontrolliert hatte, dass ich auch angeschnallt war. Ich war wirklich erschöpft und schlief relativ schnell ein.

✧ POV Leon ✧

Manu flog regelrecht über die Autobahn. Ich war so sehr auf Emma während der Fahrt fokussiert, dass ich davon fast gar nichts mitbekam. Flo und Manu redeten vorne, was aber auch nur wieder wie ein Rauschen klang in meinen Ohren. Wenigstens schien ja alles gut zu sein und damit ebbte auch langsam meine Panik etwas ab. "Wir sind da. Wo soll ich halten?" fragte Manu. "Mach einfach hier halt. Wir steigen schnell aus." Ich weckte Emma und Manu fuhr an der Seite ran. Manu stieg noch kurz aus. Wir umarmten und kurz. "Manu, danke! Ich weiß nicht wie das wieder gut machen soll." "Hey, Leon. Wir sind hier eine Familie und die ist füreinander da. Ist doch klar! Wir sehen uns morgen." Dann verabschiedete er sich auch bei Emma und fuhr weg. "Flo, kommst du mit hoch?" fragte ich ihn. "Nein, kommt ihr in Ruhe an. Emmchen, ruh dich bitte gut aus. Euer Gepäck ist in circa einer Stunde hier. Ich komme morgen mal rum." "Okay, wie du meinst.." antwortete Emma und klang traurig. Sie verabschiedeten sich. "Soll ich dich auch nicht fahren?" wollte ich von Flo wissen. "Auf keinen Fall. Ich hol mir vorne ein Taxi. Pass du lieber auf unsere Emma auf." "Mach ich!" Dann ging er davon und Emma sah ihm noch kurz nach. "Er macht sich Vorwürfe", sagte Emma seufzend und ging vor nach drinnen. "Aber daran ist niemand Schuld." "Ich weiß, er auch - aber so einfach ist das eben manchmal nicht." "Soll ich mit ihm reden?" "Nein, lass ihn. Er braucht jetzt Ruhe. Es tut nur so weh, ihn so zu sehen. Ich liebe ihn so...Und jetzt macht er sich meinetwegen solche Vorwürfe." Und wieder fing sie an zu weinen. Ich legte ihr die Hand auf den Rücken und streichelte sie. Ich musste mich erst noch dran gewöhnen, das meine zukünftige Frau einen Mann im Leben hatte, den sie mindestens so sehr liebte wie mich.

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Was ein tolles Spiel war das! Ein super starkes Spiel ❤️🤍
Außerdem die Mannschaft getroffen und Autoframme bekommen. Ein perfekter Geburtstag!
Wie fandet ihr das Spiel?
Hoffe das Kapitel gefällt euch...lasst mir gerne Kommentare da ☺️ das freut mich immer so ❤️

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt