Irgendwie hatte ich langsam das Gefühl, das sich alles fügte. Ein Problem nach dem anderen löste sich und das sogar ohne Streitereien. Naja, ich gab schon bei vielem einfach klein bei. Aber ich hatte auch nicht wirklich das Gefühl, das wir das anders lösen konnten. Leon rückte nur wirklich selten von seinem Standpunkt ab. Darauf brauchte ich nicht zu warten. Also machte ich die Kompromisse und wir zofften uns endlich weniger.
Und auch sonst lief es ziemlich gut. Das erste DFB Pokal Spiel gewann Bayern und Leon spielte gut, machte ein Tor und einen Assist. Umso mehr verwunderte es mich, das jetzt gerade unten die Wohnungstür mit voller Wucht ins Schloss knallte und die Tasche in die Ecke gepfeffert wurde. Was hatte er denn jetzt für einen Grund so sauer zu sein? „Leon?" Er trampelte schon die Treppe hoch. „Hey..." Er kam zu mir ins Kinderzimmer, wo ich gerade Flora wickelte. „Was ist los?" „Ich hab was abbekommen im Training und falle erst mal aus." Lieber Gott...bitte nicht. „Wie lange?" „Keine Ahnung. Erstmal schonen, und nach dem Wochenende wird's nochmal genauer untersucht." „Oh Schatz! Das tut mir so leid." „Du kannst ja nichts dafür...wenns okay ist würde ich trainieren. Also so wie es halt gehen kann!" „Klar. Wenn du was brauchst sag Bescheid!" Leon gab mir und Flora einen Kuss und verschwand in sein Trainingsraum. „Bist du bereit, deinen Papa von einer neuen Seite kennenzulernen? Den verletzten Papa? Das wird wahnsinnig anstrengend..." Flora lachte als würde sie meine Warnung nicht ernst nehmen...die würde noch Augen machen.
Ich nahm sie mit nach unten und legte sie in ihre Wippe. Wenn er jetzt ohnehin schon ausfiel, würde er vielleicht auch eine kleine Ausnahme machen. Also backte ich den Kirschkuchen nach dem Rezept seiner Mama. Der würde sicher komplett anders schmecken. Ich kann mich nicht daran erinnern schonmal einen Kuchen gebacken zu haben. Es wunderte mich schon, dass alles dafür im Haus war. Nach einer guten anderthalb Stunde, hatte ich das Ding fast fertig und oben gingen zwei Türen. Er war also schon fertig und ging duschen. Dann wäre das Timing ja perfekt. Ich starrte in den Ofen...es sah aus wie ein Kuchen und fing kein Feuer. „Flora, deine Mama kann Kuchen backen...Glauben wir das?" „Nein!" Vor Schreck blieb mir fast das Herz stehen und drehte mich rum. Leon lehnte an der Kücheninsel und lächelte. „Leon...du hast mich zu Tode erschrocken!" „Überleg mal wie es mir geht...meine Frau backt was! Ich hatte einfach Angst das es brennt!" „Du bist gemein!" Ich boxte ihm so fest ich konnte gegen den Arm, was mir aber wahrscheinlich mehr weh tat als ihm. Trotzdem rieb er sich über die Stelle und lachte mich aus. „Was für ein Kuchen ist das?" „Kirschkuchen. Das soll der beste sein." Leon grinste und zog mich in seine Arme. „Du bist die beste! Ich liebe dich!" „Ich dich auch, Leon."
Dann piepste der Ofen und ich holte den Kuchen raus und stellte ihn auf der Küche ab. „Der sieht lecker aus..." sagte Leon. „Isst du überhaupt ein Stück davon?", fragte ich unsicher. „Meine Frau backt mir Kuchen, wie sollte ich dazu nein sagen?" Ich umarmte ihn und küsste ihn. „Danke!" „Ich danke dir...für die Aufmunterung. Ich weiß, wie ich sein kann wenn ich ausfalle." „Wir kriegen auch das hin! Das wird schon wieder alles, Leon! Das wird dein Jahr." Ich küsste ihn auf die Wange und streichelte durch seine Haare. „Nur deine Haare - Also wir müssen wir eine Frisur verpassen." Leon wuschelte durch seine Haare. „So schlimm ist die nicht.." „Ja, okay..." Ich tätschelte seine Wange und ging zum Sofa. Ich holte Flora aus ihrer Wippe und kuschelte mich mit ihr aufs Sofa. „Wann kann man den Kuchen essen?" „Der muss noch abkühlen." „Ist bei euch noch Platz?" Leon setzte seinen Hundeblick auf. Ich rückte ein Stück nach vorne und klopfte hinter mich. Leon kam zu uns und wir kuschelten zu dritt auf dem Sofa.
„Das wird bestimmt schnell wieder." „Dein Papa kommt am Wochenende zum ersten Bundesligaspiel und ich bin nicht dabei." „Das ist Papa egal...Papa mag dich und ist stolz auf dich." „Kommt er alleine?" „Ja, also wir haben das nicht besprochen. Aber ich gehe davon aus. Außerdem kommt er ja auf dem Heimweg der Geschäftsreise vorbei." „Gut! Ich hab absolut keine Lust sie zu sehen." „Leon, müssen wir auch nicht. Lass dir davon aber jetzt nicht die Laune verhageln." „Ich gebe mein Bestes..." antwortete Leon meckernd. „Davon dürfen wir uns jetzt nicht ablenken lassen. Wir müssen jetzt positiv bleiben und uns auf deine Genesung konzentrieren" „Wir?", fragte Leon lächelnd. „Ja, wir. Wie genau planst du ohne Flora und mich klarzukommen?", sagte ich und lachte. Was auch Flora zum lächeln brachte. „Du hast Recht. Geht gar nicht!" Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und stand auf.
„Wohin gehst du?", fragte ich verwirrt. „Der Kuchen ist jetzt kalt genug!" Leon schnitt den Kuchen in Stücke und brachte jedem ein Stück. Er setzte sich neben mich und ich legte Flora in ihre Wippe. „So verbringt ihr beide also eure Nachmittage?" „Ja, einen Teil davon", sagte ich lachend. „So so so...nicht schlecht." „Ja, ich versuche mich manchmal mit ihr zu unterhalten, Politik, Sport oder so. Aber Flora hat scheinbar keine besonderen Interessen. Also kuscheln wir!" Leon lächelte und betrachtete Flora. „Manchmal wäre ich gern du, Emma..." „Wie meinst du das?" „Du kannst so viel Zeit mit ihr verbringen. Du kriegst alles mit. Jede kleine Entwicklung die sie macht." „Leon, du kriegst doch auch alles mit. Du verbringst ja wirklich jede freie Minute mit ihr. Du bist ein guter Vater...nein, du bist der beste Vater! Und Flora weiß das..." „Meinst du?" „Aber klar. Sie liebt dich auch." Leon lächelte mich an und gab mir einen Kuss. „Danke, Babe. Ohne dich wäre ich verloren." Ich lehnte mich an Leon an.
„Emma, ich kann gar nicht glauben das ich das sage, aber du hast einen richtig leckeren Kuchen gebacken", sagte Leon lachend. „Ja, oder? Ich meine...es ist krass! Wenn ich das Flo schreibe, kriegt der vor Schreck einen Schlaganfall!" „Der schmeckt wirklich wie der von Mama." „Ich habe mich auch ganz penibel ans Rezept gehalten. Ich muss ihr nachher unbedingt schreiben." „Du verstehst dich gut mit Mama..." „Sie macht es einem einfach. Und sie hat mich in Bochum behandelt, als würde ich einfach schon immer dazu gehören. Ich konnte wirklich...naja ich sein. Man hat nie das Gefühl, dass sie einen verurteilt oder so. Sie war wirklich süß. Auch mit Flora. Sie hat sie Zeit mit Flora auch richtig genossen. Ich denke, ich fahre öfter hin oder lade sie öfter ein. Ich will das Flora, ihre Oma als richtige Konstante in ihrem Leben hat." Leon lächelte mich breit an. „Mama war auch so begeistert von dir. Aber das muss man ja auch einfach sein. Ich meine, sie hat dir ihr Kirschkuchen Rezept gegeben. Das gibt sie nicht jedem!" „Ich glaube, dabei ging es eher darum das sie Angst hat ich vergifte euch beide mit meinem Essen", sagte ich lachend. „Das stimmt nicht. Die drei vier Sachen die du kochst, kannst du richtig gut!", prustete Leon. Ich boxte ihm wieder gegen den Arm. „Au! Sag mal...ich werde ja hier misshandelt." „Dann benimm dich!", sagte ich grinsend. Leon lachte und brachte die Teller weg.
„Das heißt du bist diese Woche wirklich zuhause?" Fragte ich Leon. „Ja, durchkreuze ich eure Pläne?" „Nein, ich wollte es nur wissen. Ich habe Flora schon versucht zu erklären, dass sie diese Woche vielleicht Papas zweite Persönlichkeit kennenlernt. Aber sie hat mich nur ausgelacht." „Das ist unfair. Erstens bin ich dann gar nicht anders...ich bin ganz normal und zweitens, das zu behaupten, bevor wir wissen welchen Einfluss Flora auf diese Stimmung dann hat, ist mies von dir." „Dein zweitens hat dein erstens übrigens widerlegt. Denn wenn du wirklich normal wärst, bräuchten wir ihren Einfluss nicht abzuwarten." „Manchmal gehst du mir auf die nerven..." „Das hält dich jung...." Leon rollte mit den Augen und ging mit Flora raus auf die Terrasse. Ich erledigte ein paar Haushaltsaufgaben und schrieb eine Einkaufsliste. „Wäre es für dich okay, wenn ich schnell einkaufen fahre?" „Klar...selbstverständlich." Ich machte mich auf den Weg und hoffte das die nächsten Wochen, in denen er nicht spielen könnte, so entspannt sein würden wie heute...
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New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF
FanfictionEmma ist 24 Jahre alt und lebt in München. Nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und endlich neu durchstarten will, lernt sie einen Spieler ihres Lieblingsvereins kennen und die beiden werden ein Paar. Was erstmal romantisch klingt, wird sc...