Am nächsten Tag war ich gerade mit der Besprechung mit Jenny fertig. Zusammen kümmerten besprachen wir alles, ein paar Sachen würde ich die kommenden Tage noch von zuhause aus erledigen. Ich packte meine Sachen zusammen und verabschiedete mich von den meisten Kollegen persönlich, um auch allen frohe Weihnachten zu wünschen. Dann war es endlich geschafft und ich konnte mich auf den Weg nachhause machen. Gerade die letzten Tage waren so schön. Natürlich war es nicht schön, das Leon verletzt zuhause war, aber es war schön ihn so viel zuhause zu haben. Ich vermisste meine beiden schon sehr und wollte einfach nur hier raus. Ich stand im Aufzug und im letzten Moment wurde die Tür nochmal aufgehalten. Alex...wer sonst. Das hier war doch ein schlechter Witz...
„Du gehst schon?" Er stellte sich neben mich, viel zu nah. Aber ich konnte im Aufzug nicht richtig ausweichen. „Ja...hab Urlaub" „Achso, dachte erst ab nächster Woche", sagte er und sah mich an. „Falsch gedacht." „Merkwürdig, ich dachte wir hätten Freitag noch ein Meeting." „Nein!", antwortete ich kurz angebunden. „Ach schade." „Joa, ich finde Urlaub schon besser. Leon ist zuhause und wir freuen uns auf das erste Weihnachten mit Flora." „Klar...Leon...", sagte er angefressen. Die Tür ging auf und er ließ mich vor gehen. „Emma, vielleicht könnten wir ja doch mal..." Ich drehte mich zu ihm um und holte genervt tief Luft. „Alex, vielleicht - nein, definitiv - hätte ich das früher klar machen sollen. Ich mag dich, du bist nett - als Kollege, der eigentlich in Berlin arbeiten sollte. Aber das wars. Ich fühle mich wirklich maximal unwohl damit, wie du immer wieder versuchst mich anzusprechen und keine Ahnung - dich zu verabreden. Ich habe dir mehr als klar gemacht, dass ich daran kein Interesse haben. Und ich sage es dir jetzt nochmal. Außerdem finde ich das auch total unangebracht, da du mein Vorgesetzter bist." „Emma, also...ich fand schon..." „Dann hast du das nicht richtig verstanden. Ich liebe meinen Mann. Und ganz ehrlich...mit dem kann keiner mithalten. Also wenn du mich entschuldigst...mein Mann wartet zuhause auf mich." Ich drehte mich einfach um und ging.
Auf dem Weg ans Auto schlug mir das Herz bis zum Hals. Aber ich blieb cool und drehte mich nicht um. Ich hatte richtig krasse Vibes...Die Ansage war hoffentlich treffend und es würde endlich ein Ende haben. Ich rief Leon an um ihm alles zu erzählen. „Das war gut, Babe!" „Was wenn er jetzt sauer ist?" „Dann ist er sauer. Du hast das richtig gemacht. Der hat kein Recht eine Frau immer wieder so blöd anzulabern, nur weil er kein nein versteht. Und erst Recht nicht meine Frau." „Ja, du hast Recht." Ich war doch sehr aufgebracht und versuchte ruhig zu atmen. „Gehts dir gut? Soll ich dich holen kommen?" „Nein, das geht schon..." Leon blieb noch kurz am Telefon, bis es mir besser ging und dann fuhr ich heim.
Als ich zuhause geparkt hatte, öffnete er mir die Tür vom Auto. „Was machst du hier?" „Ich hole meine Frau ab...Alles gut?" Ich stieg aus und umarmte Leon. Er streichelte über meinen Rücken. „Ja, jetzt ist alles gut!" „Dann komm". Leon nahm mir meine Tasche ab und legte einen Arm um mich und wir gingen nach oben.
Oben war Maria gerade dabei Flora zu füttern. „Hallo, Emma! Willst du?", fragte sie. „Nein, ich würde mich gerne erst umziehen. Ich muss aus diesen Klamotten raus..." Ich lächelte leicht und ging nach oben. Ich zog im Schlafzimmer die Kleider aus und holte mir eine bequeme Hose. Leon stand im Türrahmen und sah mich genau an. „Was ist?", fragte ich verunsichert. Er schüttelte den Kopf. „Nichts..." Er kam rein, griff im Schrank einen von seinen Hoodies und half mir ihn anzuziehen. „Emma, hat der...", Leon schluckte schwer. „Hat er versucht..." „Nein, Leon. Aber..." Ich schüttelte mich. „Ich...wieso habe ich das nicht gemerkt? Wieso hab ich..." „Du hast doch gar nichts falsch gemacht." Leon zog mich in seine Arme und ich fing an zu weinen. „Ich hätte niemals so nett sein sollen." „Emma, du kannst doch nichts dafür, dass es so Typen gibt. Das ist ekelhaft...du warst nett...weil man das eben ist zu Leuten. Du hast doch nicht wissen können, dass der das so deutet." Ich nickte und Leon hielt mich einfach eine Weile fest. „Ich will den nie wieder sehen...", sagte ich. „Musst du auch nicht, wenn du das nicht willst, Liebling!" Ich nickte und sah Leon an. Er wischte meine Tränen weg und lächelte mich an.
„Wieder gut?", fragte er. „Ja! Lass uns runter zu Flora gehen." Er gab mir einen zarten Kuss auf die Stirn und wir gingen runter. Flora lachte richtig als sie Leon sah. Der ging in die Küche um machte noch etwas Obst für sie fertig. Maria gab sie mir und ich setzte mich mit ihr hin. „Das mit dem Essen klappt ganz gut...Sie wird schnell groß!", sagte Maria und streichelte Flora über die Wange. „Ja, das stimmt. Irgendwie zu schnell.", sagte ich. „Gewöhn dich dran...das wird nicht besser das Gefühl!", antwortete sie lachend. „Dann lasse ich euch mal alleine und mache mich mal auf den Weg! Bis morgen ihr Lieben!" Wir verabschiedeten uns von ihr und sie ging nachhause. Flora versuchte Banane zu essen, wovon ein Teil auf dem Boden landete, ein Teil auf mir und der kleinste Teil in ihrem Magen. Als sie fertig war, machte Leon sie sauber und brachte sie nach oben für ihren Mittagsschlaf.
Ich legte mich auf die Couch und machte die Augen zu. „Machst du etwa auch Mittagsschlaf?", fragte Leon lachend. Ich öffnete die Augen und gähnte. „Ja, vielleicht...kommst du zu mir?" „Ich würde lieber etwas trainieren wenns passt...", sagte Leon. „Klar! Aber nur wenn ich noch einen Kuss kriege" sagte ich lachend. Leon grinste und gab mir einen langen wunderschönen Kuss. „Bin oben...", sagte er und er verschwand nach oben. Ich machte die Augen zu und schlief sofort ein.
Nach circa einer Stunde wurde ich wach. Ich streckte mich und stand auf und stand einfach eine zeitlang am Fenster und sah raus. Ich weiß nicht warum, aber der Tag heute, zeigte mir ganz deutlich wohin ich eigentlich wollte. Was mir wichtig war und was nicht. Welche Ziele ich hatte und welche nicht.
Es war so leise in der Wohnung, obwohl Flora und Leon zuhause waren. Kurz dachte ich, ich wäre taub. So ungewöhnlich war das. Ich ging nach oben. Flora schlummerte friedlich in ihrem Bett. Kurz beobachtete ich sie. Sie war so perfekt... Dann ging ich zu Leon. Er trainierte mit Kopfhörern, aber Gott sei dank sah er mich und erschrak nicht. Er lächelte mich an und nahm die Kopfhörer ab. „Na, Schlafmütze?", fragte er lächelnd und kam zu mir um mich zu küssen. „Gut...machst du noch lange?" Mein Blick wanderte über ihn. Der Anblick machte mich wahnsinnig. „Immer werde ich begafft...", sagte er grinsend und ich zuckte mit den Schultern. „Ich hab heute morgen schon trainiert...im Grunde bin ich fertig." Ich legte meine Arme um ihn. „Leon...", sagte ich leise. „Emma?" Ich sah ihm in die Augen. „Ich glaube, ich hab einen Fehler gemacht." „Was denn?", seine Augen sahen leicht panisch aus. Wahrscheinlich dachte er ich meinte ihn. „Ich will bei Flora sein. Ich will nicht so viel von ihr verpassen." „Du willst aufhören?" „Ich hab noch Probezeit..." „Aber Emma...du wolltest das doch so unbedingt." „Ja, aber das hier...das will ich mehr." „Okay...bist du dir sicher?" Leon sah mich ernst an. „Ja, und ich will noch was", sagte ich und lächelte. Jetzt sah er verwirrt aus. „Ich will im nächsten Jahr, wenn Flora noch etwas älter ist, gerne noch ein Kind mit dir." Leons Miene wurde ernst. Er schluckte und ihm lief die Farbe aus dem Gesicht...irgendwie nicht die Reaktion die ich mir erhofft hatte.
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New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF
FanficEmma ist 24 Jahre alt und lebt in München. Nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und endlich neu durchstarten will, lernt sie einen Spieler ihres Lieblingsvereins kennen und die beiden werden ein Paar. Was erstmal romantisch klingt, wird sc...