Kapitel 17

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Den ganzen Tag schon hängte ich meinem Terminkalender hinterher. Manchmal dauerten die Meetings einfach länger und mir war klar, das ich es definitiv nicht nachhause schaffen würde. Deshalb entschied ich mich Leon zu schreiben.

'Hey du...kann es kaum erwarten dich zu sehen. ❤️ Leider arbeite ich länger. Denkst du, du könntest mich auch einfach am Verlag abholen?'

Ich schickte ihm noch direkt die Adresse hinterher. Und sofort antwortete er mir, was mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

'Aber sicher, für dich mache ich doch alles ❤️'

Ich hatte noch ein kleines Meeting, als ich auf die Uhr sah und merkte wie spät ich dran war. "Leute, wir haben ja alles soweit besprochen. Wäre es okay, wenn ich mich verabschiede? Hab noch was vor und muss mich noch frisch machen." Meine Kolleginnen waren auch erleichtert, es war schon ein relativ langer Tag. Wir verließen den Meetingraum und auf dem Weg zu meinem Büro sprach mich Lilli an, eine Kollegin die ihr Büro neben meinem hatte. "Hey Emma, wie geht es dir eigentlich? Hab dich noch nicht gefragt seit..." "Kein Problem, Lilli. Mir geht es wirklich gut. Tatsächlich habe ich gleich ein Date, und ich freue mich sehr darauf." "Oh wow, das ist schön für dich. Das tut dir sicher gut nach vorne zu sehen." Sie strich mit über den Oberarm und wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung. In meinem Büro wechselte ich schnell die Schuhe, legte die Ohrringe an und frischte mein Make-Up etwas auf. Dann machte ich mich auf den Weg nach unten. Leon würde sicher schon warten.

Als ich nach unten kam, stand er schon vor der Tür, an seinem Auto angelehnt und in sein Handy vertieft. Er trug eine Jeans, ein schwarzes Shirt und eine Sonnenbrille. Seine Locken lagen heute besonders schön. Wie gut er aussah, machte mich jedesmal fertig wenn ich ihn ansah. Und das er mich wollte erst recht. "Hey Leon, es tut mir leid. Wartest du schon lange?" Er sah auf und lächelte mich an. "Emma, erst 5 Minuten. Aber ich habe dass Gefühl ich muss mich dran gewöhnen, dass du zu spät kommst." Mit einem Lachen zog er mich in eine Umarmung. Als wir uns wieder lösten, sah er mich an und legte eine Hand an meine Wange. "Du siehst besonders gut aus heute. Auf was hast du Lust?" "Ich dachte wir gehen was Essen. Wird bei mir auch langsam Zeit, sonst kippt die Stimmung." Wir lachten beide. Er öffnete die Beifahrertür für mich und ich stieg ein. Was war das bitte für ein Auto? Noch nie im Leben saß ich in sowas drin. Ich interessierte mich nicht sonderlich für Autos, aber das hier war schon echt schön. Leon stieg ein und fuhr los. "Ich kenne einen guten Inder, dort ist auch nicht zu viel los und wir sollten unsere Ruhe haben. Wie wäre das?" Er legte seine rechte Hand auf meinen Oberschenkel, und es kribbelte dort wo er mich berührte auf eine wunderbare Art. "Das klingt super!" Auf der restlichen Fahrt, erzählte er etwas von seinem freien Tag und von zwei Spielen diese Woche.

Als wir ankamen bekamen wir einen kleinen Tisch in einer ruhigen Ecke des Restaurants. Wir bestellten uns Getränke und saßen beide über der Speisekarte. "Am Donnerstag spielen wir mit der Nationalmannschaft in der Allianz Arena. Du könntest doch kommen?" fragte er mich und fixierte mich mit seinem Blick. Ich sah aber nicht zu ihm auf, ich war mir nicht sicher, ob ich das wollte. "Ich glaube nicht, das ich jetzt dafür noch eine Karte bekomme." Innerlich hätte ich mir am liebsten gegen die Stirn gehauen. 'Eine dümmere Ausrede ist dir nicht eingefallen oder wie, Emma?!' sagte ich mir im Stillen. Leon lachte und meinte: "Das sollte wirklich kein Problem sein. Also würdest du kommen? Es wäre schön wenn du da bist." Er streckte seine Hand auf dem Tisch aus zu mir. Eine Sekunde zögerte ich, doch legte meine Hand in seine und hörte mich sagen: "Ja, stimmt. Klar, ich komme gerne wenn du möchtest." Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Ich hatte ihm gegenüber einfach keine Widerstandskraft. Was war los mit mir?

"Wie war dein Tag? Wir quatschen schon die ganze Zeit nur über mich." "Der war wirklich super, ich hatte ein Meeting mit meiner Chefin, und sie hat mir eine große Beförderung angeboten, mit der ich nicht gerechnet hatte. Das ist eine tolle Chance." "Emma, das klingt super. Hast du angenommen?" "Ich weiß nicht, ich hab das Gefühl ich muss auch an andere denken. Betrifft ja nicht nur mich, wenn ich mehr arbeite." "Mhm, ich verstehe das. Aber das ist doch eine gute Chance Emma. Ergreif sie, man weiß nie ob man noch eine bekommt. Wir sollten das feiern!" Ich lächelte und wir bestellten unser Essen, und Leon für mich ein Glas Champagner. Er selbst konnte nicht trinken, wegen dem Training und so. Das er scheinbar so unterstützend war, lies mir einen Stein vom Herzen fallen. Ben war das nie, bei ihm hatte ich immer das Gefühl klein gehalten zu werden, er war der Meinung das seine Karriere vorging, da meine ohnehin enden würde, wenn wir Kinder bekamen. So richtig laut widersprochen hatte ich dem irgendwann nicht mehr, spätestens als ich merkte, dass das nicht passieren würde.

Leon riss mich wieder aus meinen Gedanken und gratulierte mir nochmal. Ich erzählte ihm noch ein bisschen von der neuen Stelle und was sich ändern würde und das ich auch bedenken hatte dem nicht gerecht zu werden. Er war wirklich zuckersüß und sprach mir gut zu. Als wir vom Tisch aufstanden, legte er eine Hand an meinen Rücken als wir rausgingen. Und ich genoss das sehr. Als er mir wieder die Beifahrertür aufhielt und ich gerade einsteigen wollte drehte ich mich zu ihm um. Unsere Gesichter waren sich ganz nah. Ich legte meine Hand auf seine Brust und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss sofort, legte seine Hände um meine Hüfte und zog mich noch näher an sich. Ich fühlte nur Glück, wenn ich mich überhaupt schonmal so gefühlt hatte, dann war das sehr lange her. Jetzt wusste ich es, ich wollte das hier. Es war als hätte mein Herz endlich die Diskussion mit meinen Zweifeln gewonnen. Ich hatte mich in Leon verliebt.

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt