Kapitel 57

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✧ POV Leon ✧

Ich lag die halbe Nacht wach. Ohne mich müsste Emma da nicht durch. Dann hätte sie ein ganz normales Leben, ohne das so viele Leute sich das Maul über sie zerrissen. Von denen sie niemand kannte. Wie soll ich sie davor beschützen?

Heute morgen hatte ich sie vor meinem Training zur Arbeit gefahren. Da wir heute Abend zum Auswärtsspiel nach Hannover reisten und Emma heute lange arbeiten musste, würde wir uns erst morgen nach dem Spiel in Hannover wieder sehen. Ich saß in der Kabine vorm Training und alle zogen sich an. Wir tratschten an sich nicht so viel rum. Aber ich wollte es irgendwie nochmal sagen und so richtig stellen wie es war. Manu saß neben mir und bemerkte meine Nervosität. Er klopfte mir auf die Schulter während ich aufstand. "Leute, bevor wir rausgehen, wollte ich noch kurz was sagen. Gestern haben es ja schon einige mitbekommen. Es gab leider einen, naja etwas unschönen Artikel, in der Presse. Wollte das schon anders machen, aber gut. Also es stimmt, meine Freundin Emma und ich bekommen ein Kind. Ich wollte nur noch dazu klar stellen, dass das was geschrieben wurde so nicht stimmt. Und...." Manu unterbrach mich und stellte sich neben mich. "Leon, ich denke ich kann im Namen von allen sprechen, wenn ich dir sage, dass uns das klar ist. Ich kenne Emma ja auch schon und ihr passt perfekt zusammen. Wir gratulieren euch ganz herzlich." Die Mannschaft klatschte und grölte durch die Gegend und gratulierten mir. Manu umarmte mich. "Danke..." "Kein Ding! So und jetzt wird trainiert Männer!" Manu klatschte in die Hände und ging los. Wir schlossen ihn uns an. im Gehen legte Thomas einen Arm um meine Schultern "Leon, das ist ja super! Freut mich für euch. Aber warum kennt Manu deine Emma schon und ich nicht so richtig?" Er lachte. "Können wir ja bald mal nachholen." "Aber da kannst du dich drauf verlassen." Beim warm laufen kam Joshua zu mir. "Leon, alles Gute für euch! Unglaublich!" "Danke Jo.." "Wenn ich euch irgendwie helfen kann, lass es mich wissen." "Danke, mache ich!"

Im Team diesen Rückhalt zu bekommen, tat unglaublich gut. Und es war schön, das sich alle so für uns freuten. Zwischen Training und Abreise hatten wir noch zwei Stunden frei. Ich fuhr kurz nachhause und entschied mich meinen Vater anzurufen. Ich brauchte jetzt seinen Rat. Ich wählte seine Nummer und zögerte kurz bevor ich wählen drückte. Wir hatten gestern zwar schonmal kurz telefoniert, aber da hatte ich keine wirkliche Zeit.

"Leon, schön dich zu hören!" "Hey Papa." meine Stimme versagte fast. "Was ist denn los, Leon?" fragte mein Papa sofort besorgt. "Es geht um...Emma." "Habt ihr eine Ahnung wer das weitergegeben hat?" "Nein, nicht konkret. Nur Vermutungen..." "Leon, ich hab schon die Anwälte kontaktiert und auch die Berater. Alle arbeiten daran, dass die Sache schnell vergessen ist. Wie läuft es im Verein?" "Habs heute in der Kabine schonmal angesprochen. Der Trainer weiß es schon seit Anfang der Woche. Sonntag wollten Emma und ich es ihren Eltern erzählen. Aber das hat sich ja wohl erledigt..." "Tut mir leid, großer." Mein Papa klang aufrichtig und mitfühlend. Das tat gut. "Papa, wegen letztem Wochenende..." "Schon gut. Wir müssen uns auch bei dir entschuldigen. Wir haben uns Sorgen gemacht und dadurch vielleicht zu schnell geurteilt. Ich hab auch mit Louisa gesprochen." "Danke, Papa." "Sie ist ein Dickkopf, aber das seid ihr ja alle." Er lachte verlegen. "Laura hat mir von Emma erzählt. Sie haben einen schönen Tag miteinander verbracht." "Ja, Emma hat es erzählt. Laura ist nicht mit Gold aufzuwiegen." "Sie ist ganz aufgeregt und freut sich. Ihr kleiner Bruder wird Papa..." Ich brummte nur zustimmend. "Leon, was hast du auf dem Herzen?" "Mache ich Emmas Leben unnötig kompliziert?" "Was meinst du?" "Die ganze Sache mit der Presse. In der kurzen Zeit schon das zweite Mal. Das kann Konsequenzen auf ihrer Arbeit haben. Ich wusste immer wofür ich mein Privatleben so einschränken muss, aber Emma..." "Leon, ich denke ihr war das klar, worauf sie sich einlässt. Sie wirkt nicht wie jemand, der sich keine Gedanken macht." "Ja, aber das ist so extrem. Und ich kann sie nicht beschützen." "Nein, nur bedingt. Und weißt du was? Daran musst du dich gewöhnen, Großer. Du kannst weder von Emma, noch von deinem Kind alles Leid der Welt fern halten. Aber du kannst für sie da sein. Und sie auffangen." "Papa, was wenn das hier alles kaputt macht." "Du liebst sie. Nach deinem Auftritt letzte Woche war mir das klar. Noch nie hab ich dich so gesehen, wenn es um ein Mädchen ging. Und ich glaube sie liebt dich auch. Das ist keine Garantie, aber die beste Basis Leon." "Mama und du..." "Leon, lass dir nicht dein Traum, von unseren Fehlern kaputt machen. Wir haben es damals nicht geschafft. Aber das bedeutet doch keines Wegs, dass das bei euch auch so sein muss." "Ja." "Wie geht es Emma und dem Kind?" "Ihr gehts gut. Sie kommt morgen nach Hannover und dann fahren wir zu ihrer Familie." "Kennst du die schon?" "Nein, ihr Papa ist Bayern-Fan und scheinbar halbwegs begeistert. Aber ihre Mama ist wohl...naja kompliziert." "Ihr habt es nicht leicht. Aber ihr macht das super Leon. Wenn was ist ruft mich jederzeit an." "Danke Papa. Hab dich lieb." "Ich dich auch Großer." Ich legte auf.

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt