Kapitel 182

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Nachdem ich diesen wirklich verwirrenden Arbeitstag hinter mich gebracht hatte, fuhr ich nachhause. Um Flora ins Bett zu bringen war es auch zu spät...ich wäre heute morgen besser einfach liegen geblieben. Zuhause stelle ich wie immer meine Tasche im Flur ab. „Hey Maria! Bin da..." „Ah, da bist du ja. Ich muss, wenn es okay ist, direkt los. Ich bin verabredet. Flora schläft. Alles ist erledigt!" „Du bist einfach die beste! Montag und Dienstag mache ich Homeoffice dann brauche ich dich eigentlich nicht. Mach doch mal frei!" „Das ist aber lieb. Wenn du mich doch brauchen solltest, meldest du dich! Ansonsten ein schönes Wochenende. Schlaf dich mal aus, Liebes!" „Danke, dir auch! Und viel Spaß nachher!" Wir umarmten uns und sie ging. Die Tür fiel ins Schloss und ich ließ mich aufs Sofa fallen.

Nicht mal eine Minute später klingelte es schon wieder. Ich seufzte. Wer war das denn jetzt? Maria hatte doch einen Schlüssel. Dann klingelte es wieder. „Ja, doch! Ich komme ja schon!", rief ich und öffnete genervt die Tür. „Konrad!" Überrascht starrte ich meinen Schwiegervater an. „Emma, kann ich?" „Klar..." Ich ging zur Seite und er kam rein. Ich schloss die Tür und ging vor in die Küche. „Willst du auch was trinken?" „Wasser reicht mir." Mit zwei Gläsern Wasser ging ich zum Esstisch, wo Konrad schon Platz genommen hatte. „Du siehst müde aus, Emma." Er sah mich besorgt an. „Die Arbeit ist wahnsinnig stressig. Aber ich glaube langsam pendelt es sich ein und heute habe ich einfach auch schlecht geschlafen." „‚Wie klappt es mit der kleinen?" „Super. Wir haben mit Maria einen totalen Glückstreffer! Sie ist fantastisch. Es ist natürlich schwer Flora so wenig im Vergleich zu sehen, aber sie ist gut aufgehoben. Aber was machst du eigentlich hier? Also nicht, dass ich mich nicht freue, aber..." „Hab in München was zu erledigen und dachte ich schaue einfach mal spontan vorbei." „Achso...ist ja schön! Ich bestell mir was zu essen. Willst du auch was?" „Wenn du so fragst, sag ich nicht nein..." Ich holte die Karte und gab sie Konrad.

In der Zeit in der er sich was aussuchte nahm ich mein Handy und schrieb Leon.

‚Dein Vater ist hier... wusstest du das?'

‚Nein...was macht der hier? Tut mir leid...ich hatte keine Ahnung'

Ich setzte mich wieder zu ihm und bestellte rasch das Essen. „Du bist dünn geworden." „Ja, vom Stress..." „Von der Arbeit?" Ich nickte und trank verlegen an meinem Glas Wasser." „Leon ist schon weg?", fragte Konrad skeptisch. „Ja, die spielen morgen in Gladbach!" „Ah, stimmt...manchmal hab ich das nicht im Kopf!" „Kein Wunder...bei den ganzen Spielen." Konrad lachte. „Ja, ist schon was anderes als auf Schalke..." „Ja, wahrscheinlich."

Wir plauderten noch etwas, zwischendrin kam unser Essen und dann fing er an nervös auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen. „Themenwechsel. Emma, angenommen Leon hätte ein Heimspiel. Hätte ich ihn heute hier getroffen?" „Klar, normalerweise bringt er ja immer Flora ins Bett." „Und wenn Flora dann im Bett ist?" Er sah mich ernst an. Oh nein, bitte nicht. Er wusste es und ich musste das jetzt erklären oder wie?! Ich vergrub mein Gesicht kurz in meinen Händen, bis ich den Mut hatte ihm die Antwort zu geben. „Nein...",sagte ich und knetete meine Hände nervös. „Seit wann nicht mehr?" „Sieben oder acht Wochen." „Als ihr in Bochum wart, wart ihr nicht zusammen?" Ich schüttelte den Kopf. Ich schaffte es kaum ihn anzusehen. „Wir wollten euch nicht anlügen..." „Habt ihr ja nicht." „Woher...woher weißt du es?" „Ihr habt euch merkwürdig verhalten. Mein Sohn konnte sonst weder Hände, noch Augen von dir lassen. Anstatt die Nähe zu suchen, habt ihr eher Abstand gesucht." „Wir dachten es fällt keinem auf..." „Ist es ja auch nicht. Nur mir. Und dann war noch was komisch." Ich sah ihn fragend an.

„Louisa hat plötzlich auf ihrem Bruder rumgehackt und dich verteidigt. Nicht, dass ich nicht froh darüber wäre, dass da endlich Ruhe einkehrt, aber merkwürdig war es eben." Ich nickte vor mich hin. „Und dann hab ich sie gefragt." „Woher..." „Sie hat dein Gespräch mit Marius mitbekommen. Emma, stimmt das? Ist Leon gegangen?" „So einfach ist das nicht. Leon..." „Emma! Ist Leon gegangen?" „Ja, aber...Leon und ich, es gab immer wieder Probleme und Leon wollte nur..." „Und jetzt?" „Leon macht gerade einfach bisschen was durch. Aber zusammen kriegen wir das hin." „Emma...bist du dir sicher?" „Ja, ich liebe Leon und ich hab versprochen immer für ihn da zu sein. Und das bin ich." „Ich bin mir nicht sicher, ob das so funktioniert." „Ich gebe ihn und uns nicht auf." Konrad nickte und schwieg eine Weile. Er lehnte sich zurück.

„Ich kann das nicht glauben, dass Leon euch einfach alleine gelassen hat." „Leon war immer für Flora da. Jeden Tag...Mach ihm keinen Vorwurf. Er hat es von allen Seiten abbekommen." „Von dir?" „Auch...aber ich glaube, wir sollten unsere Kämpfe alleine austragen." „In einem gewissen Maß ja...aber Emma." „Nein wirklich. Leon hat Mist gebaut. Keine Frage. Aber ich hab dafür keine Energie mehr...ich will das es aufhört und er nachhause kommt. Und das wird noch länger dauern, wenn wir immer wieder von vorne diese ganze Sache diskutieren." „Ich finde schon, dass Iris und ich..." „Habt ihr...keine Frage", unterbrach ich ihn schnell. „Und irgendwann könnt ihr auch gerne mit ihm reden, aber bitte nicht jetzt! Ich brauch Ruhe... und kein Drama mehr. Ich finde dieses Jahr habe ich wirklich genug durchgemacht." „Du hast Recht. Aber uns nichts zu sagen" „War ein Fehler, Konrad. Wir konnten nur nicht noch mehr auf uns laden. Wir hatten mehr als genug mit uns zu tun."

Eine Weile sagte keiner was. „Kann ich noch nach Flora sehen?" „Klar, du kannst auch gerne morgen früh nochmal kommen." „Nein, mein Flieger geht morgen sehr früh." „Achso..." Konrad ging nach oben und ich räumte hier unten auf. Ich atmete durch und lehnte mich an der Küchenzeile an. Nach einer Weile kam Konrad wieder runter. „Sie wird so schnell groß..." „Ja, da hast du Recht." „Emma, ich war auch wenig zuhause und meine Kinder haben das auch überlebt." „Ja, aber Iris war zuhause." „Du wirst aus Flora eine tolle und starke junge Frau machen. Du wirst schon sehen! Sie wird genau wie ihre Mutter werden!" Er lächelte und umarmte mich. Wir verabschiedeten uns und ich ging ins Bett.

Ich schrieb Leon noch das alles okay war und wir Dienstag reden würden. Dann drehte ich mich rum und schlief sofort ein. Den Schlaf brauchte ich wirklich...

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Leute...das ist meine Woche. Also bis auf mein doofes Knie^^ Halbfinale und neues Taylor Swift Album...hoffen wir mal, das Break Up Album  schlägt mir nichts aufs Gemüt 😉 Ansonsten...

Leon und Emma - are you ready for it? 🥹

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt