Nachdem wir, oder viel mehr Leon, Flora ins Bett gebracht hatten, gingen wir ins Bett. Noch immer sprach er nichts mit mir. Ich saß mit dem Rücken angelehnt auf dem Bett und Leon legte sich in seine Hälfte. Er tippte irgendwas auf seinem Handy rum. „Leon, ich will nicht einschlafen, wenn wir so streiten. Und ich finde es auch unnötig, dass du mich so behandelst." „Wie behandele ich dich denn?" fragte er ohne von Handy wegzuschauen. „So!...das ist das erste Wort, das du mit mir wechselst seit Stunden." „Emma, ich bin einfach sauer..." „Aber Schatz...es ist wirklich nichts passiert, außer das ich ihr zugehört habe. Umgekehrt würde ich niemals das gleiche von dir verlangen." „Ich weiß..." gab er leise zu. „Und trotzdem hast du sie reingelassen und Flora..." „Leon, ich kann mich doch nicht mehr als entschuldigen." „Gib mir einfach Zeit..." Er drehte sich rum und schaltete sein Licht aus. Ich wusste einfach nicht weiter. Aber war mir sicher, dass das heute nichts mehr brachte. Also schaltete ich auch mein Licht aus und versuchte einzuschlafen.
Als ich am nächsten Morgen wach wurde, lag Leon ganz nah hinter mir und hatte seinen Arm um mich gelegt. Er zog mich richtig an sich, weshalb ich dachte er schlief. Gestern redete er kein Wort mit mir, dann war heute Morgen wohl eher nicht auf Kuschelkurs. Ich versuchte seinen Arm anzuheben, um aufstehen zu können. „Bleib liegen...Flora schläft noch! War eben nach ihr sehen." sagte Leon leise. „Du bist ja wach..." sagte ich verwundert. „Hab kein Auge zu gemacht. Wie auch!" „Bist du immer noch sauer?" fragte ich vorsichtig. „Klar - aber auf mich!" Mit verwirrtem Blick drehte ich mich zu ihm herum. "Was meinst du?" "Ich muss mich entschuldigen, Emma! Du hast jedes Recht mit deiner Mutter zu reden und so. Und wenn du ihr verzeihen willst, mach das. Ich hab einfach rot gesehen, weil ich dachte wie wären uns einig und dann komme ich heim und...das traf mich wie ein Schlag!" "Mich auch, Leon. Ich war so perplex als sie vor der Tür stand..." „Du wusstest wirklich nicht, dass sie kommt?" „Nein, natürlich nicht. Das habe ich dir doch gestern schon versucht zu sagen...aber du hast mir gar nicht zugehört." „Emma, es tut mir so leid." Ich nickte nur.
„Leon, dass du sauer warst verstehe ich, aber wie du mich danach behandelt hast, war das allerletzte...und du kannst nicht immer einfach erwarten, dass du dann sorry sagst und dann ist alles easy." „Ich weiß...Emma, ich besser mich. Ich verspreche es!" Leon strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und sah mir in die Augen. Sein Blick wechselte zwischen meinen Augen und meinem Mund. Ich überbrückte den letzten Abstand zwischen uns und küsste ihn. In dem Moment, in dem sich unsere Lippen trafen, wirkte er erleichtert. Dann wurde sein Kuss schnell fordernder. Leon zog mich näher an sich und als sich unsere Lippen trennten, hielt er mich einfach eine Weile fest. Ich wusste natürlich, dass es ihm leid tut. Aber wenn wir jetzt einfach sein Verhalten gestern vergessen würden und uns aussöhnten, würde er sich dann wirklich ändern? Nie spürte Leon für sein Verhalten Konsequenzen, dachte ich. Aber ich wollte auch einfach nur, dass alles wieder so war wie vorher.
Nachdem wir eine Weile noch zusammen im Bett lagen, standen wir auf. Leon holte Flora und ich ging runter um Frühstück zu machen. Er kam mit Flora runter und setzte sich mit ihr an den Tisch um sie zu füttern. Seine Laune war direkt besser, einfach nur weil er Zeit mir ihr verbrachte. „Wann hast du heute Training?", fragte ich und stellte ihm einen Kaffee und sein Frühstück hin. „Fahre gegen 10 Uhr hier weg...Wenn alles so gut weiterläuft, kann ich bald schon wieder ins normale Training einsteigen" „Wirklich? Das ist super! Du hast aber auch hart an dir gearbeitet." „Die Länderspielpause kam wie gerufen. Es war etwas ruhiger an der Säbener und ich konnte mich voll fokussieren." „Wann spielst du wieder?" „Hoffentlich schnell...denke Kader ist in zwei Wochen schon drin. Und dann mal sehen...ein paar Spielminuten werden drin sein, hoffe ich" „Sicher, das wird klappen, Schatz!" Leon lächelte mich an. „Danke. Ohne dich hätte ich das so nicht geschafft." „Wenn du das so siehst, dann danke. Aber ich hab ja nicht wirklich was gemacht." „Doch, natürlich! Du hältst mir den Rücken frei, unterstützt mich und bist immer für mich da...das ist eine Menge wert, Emma." „Danke..." „Emma, und deswegen will ich mich nochmal, wegen gestern..." „Lass es einfach... es ist okay. Ich will heute morgen, darüber nicht wieder sprechen."
„Können wir über deine Mutter sprechen?" Fragte er vorsichtig nach einer Weile. „Musst du nicht ins Training?" „Emma!" „Leon!" Er rollte mit den Augen und hob Flora hoch. „Deine Mutter kann einen in den Wahnsinn treiben..." „Ich will nicht wieder, dass das hier eskaliert und wir wieder streiten" sagte ich um der Sache aus dem Weg zu gehen. „Ich will auch nicht streiten...ich will ehrlich wissen, was sie gesagt hat." Ich holte tief Luft. „Ich glaube wirklich, naja also ich denke es...sie hat ihre Fehler eingesehen. Und sie bereut es. Sie hat versucht sich zu erklären und das war teilweise sehr schräg. Aber...ich fand es auch einfach mutig, hierher zu kommen. Ich hätte mich nicht an diese Tür gestellt und geklopft." „Bei dir wäre sowas ja auch nie nötig..." sagte Leon mit hochgezogenen Augenbrauen. „Mag sein. Jedenfalls war ich so überrascht, das sie da stand. Ich weiß, du wolltest sie nicht mehr hier sehen. Aber ich musste einfach auch hören, was sie zu sagen hat." „Und du glaubst ihr?" „Ich hab ihr gesagt, dass das nichts verändert. Die Sachen, die sie getan hat...das ich das nicht einfach vergessen kann. Aber ich wäre bereit, nach einem Gespräch mit dir, sie wenigstens an Floras Leben teilhaben zu lassen."
Leon zog scharf die Luft ein und betrachtete für einen Moment lächelnd Flora. „Wieso?", wollte er dann von mir wissen. „Weil ich der Meinung bin, das Flora nichts dafür kann. Kinder werden ohne Ballast geboren und wir sollten ihr nicht welchen mitgeben. Sie hat das Recht ihre Großeltern, unvoreingenommen kennenzulernen und um sich zu haben. Um dann irgendwann selbst zu entscheiden, wen sie in ihrem Leben haben will und mit wem sie es teilt." Leon saß kurz nur da und fing dann an zu nicken. „Vielleicht hast du Recht...aber Emma, sie kann hier nicht rein und raus. Ich bin nämlich nicht daran interessiert, ihr irgendwas zu vergeben." „Ich weiß...und weder ich noch sonst jemand würde das von dir verlangen. Ich bitte dich lediglich darum, nicht immer so zu sein wie gestern." „Okay...das kann ich hinkriegen." „Danke...gib mir die kleine. Du musst dich fertig machen..." Leon stand auf und macht sich dann fürs Training fertig. Hoffentlich würde er es wirklich hinbekommen und etwas Ruhe in die Sache kommen lassen.
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New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF
FanficEmma ist 24 Jahre alt und lebt in München. Nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und endlich neu durchstarten will, lernt sie einen Spieler ihres Lieblingsvereins kennen und die beiden werden ein Paar. Was erstmal romantisch klingt, wird sc...