Kapitel 79

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✧ POV Emma ✧

Leon und ich waren noch lange wach letzte Nacht und genossen die Zweisamkeit. Als ich am nächsten Morgen wach wurde, lag ich angeschmiegt bei Leon. Er schlief noch tief und fest. Ich beobachtete ihn noch eine Weile. Er war einfach der schönste Mann der Welt und ich konnte jeden Morgen, wenn ich neben ihm aufwachte, nicht glauben, dass das alles hier kein Traum ist, sondern Wirklichkeit. Dann stand ich vorsichtig auf, ging ins Bad und machte mich fertig. Da Leon ja kaum hier war, gab es in dieser Wohnung nichts zum frühstücken. Also ging ich leise nach unten, denn ich wusste ja nicht, ob Leons Papa schon wach war. Ich ging auf Zehenspitzen die Treppe runter. Aber in der Küche hörte ich, wie Konrad in der Zeitung blätterte. Vorsichtig klopfte ich an den Türrahmen. 

"Ah, guten Morgen, meine Liebe! Kaffee?" Er zeigte auf den freien Stuhl gegenüber von sich. "Nein, eher Tee." "Achso, natürlich! Setz dich. Ich mach dir das." "Oh, vielen dank!" Ich setzte mich und nahm mir eine Scheibe Brot und die Marmelade. Konrad stellte mir den Tee hin. Er blätterte wieder in seiner Zeitung. Als ich das Brot gegessen hatte, räumte ich meinen Teller weg. Konrad beäugte mich genau. "Isst du nur das?" "Ja, morgens ist mir immer noch manchmal schlecht. Und da bin ich vorsichtig." "Und Leon?" "Der frühstückt normal...Ich ja sonst auch. Aber wenns immer wieder...naja...da gewöhnt man sich etwas um." Konrad lachte. "Nein, das meinte ich nicht. Was sagt er dazu?" "Oh, Achso", ich musste auch lachen. "Der kontrolliert das schon genau, dass ich genug esse. Aber ich bin ja auch total vorsichtig." "Leon hat alles gern im Griff. Ohnehin schon. Und jetzt....jetzt läuft er auf Hochtouren. Ist er sehr anstrengend?" "Nein, nicht wirklich. Ich glaube aber auch, er läuft sich gerade erst warm. Aber er ist sehr lieb und fürsorglich. Ich fühle mich wirklich perfekt umsorgt." Ich lächelte und Konrad erwiderte es. 

"Emma. Ich will mich nochmal bei dir entschuldigen. Wir hatten erst unsere Bedenken. Aber wir stehen hinter euch. Und ich freue mich wirklich so sehr mein kleines Enkelkind kennenzulernen." "Das ist schön. Ich habe ja gestern auch schon mit Iris gesprochen. Und ich verstehe das ja auch. Lasst uns doch einfach neu anfangen." Er hatte schon glasige Augen. "Danke auch dafür, dass ihr hier seid. Ich weiß, das Leon wegen Louisa gar nicht kommen wollte dieses Jahr." "Naja, das stimmt schon. Aber es ist ja Weihnachten und auch wenn er ein wahnsinniger Sturkopf sein kann, hätte er es hinterher ohnehin bereut." "Du kriegst den schon gebändigt. Ist gar nicht so schwer. Ich hatte da auch so meine Tricks..." Wir lachten beide. 

"Ist das so?" fragte ein verschlafener Leon, der in der Tür stand. "Für mich bist du ein offenes Buch, mein Sohn." Leon hob die Augenbrauen und setzte sich mit einem Kaffee an den Tisch. "Wie läuft es in München? Bleibt ihr in der Wohnung wohnen?" fragte Konrad. "Ja, erstmal schon. Wir wollen uns erstmal an das neue Leben mit dem Baby gewöhnen und dann gehen wir das mit dem Haus an", antwortete Leon. "Das klingt doch vernünftig. Kinder sind das beste, aber sie können einen fertig machen. Gerade am Anfang..." "Kann nicht jedes Kind so ein Engel sein, wie ich es war", fügte Leon grinsend hinzu. "Pah..." brachte Konrad nur hervor und musste herzlich lachen. Nachdem auch Leon gefrühstückt hatte, räumten wir zusammen auf. Leon holte oben unsere Sachen und brachte sie schonmal ans Auto. "Emma, wäre es für euch in Ordnung, wenn ich euch demnächst nochmal in München besuche?" "Ja, natürlich! Wir würden uns wirklich freuen! Und ein bisschen Unterstützung könnte ich gebrauchen" antwortete ich lachend. Zum Abschied umarmten wir uns und Konrad winkte uns noch nach. 

"Danke, dass du mit hierher gekommen bist." "Ich habe zu danken, Leon. Das war wirklich schön. Ich habe mich gefreut deine komplette Familie kennengelernt zu haben. Und Marius. Er ist wirklich nett. Und ich habe das Gefühl wir sind uns noch näher gekommen." Leon lächelte mich an. "Ja, das Gefühl habe ich auch. Und Marius ist begeistert von dir." "Wirklich? Ich war wirklich nervös....das er mich nicht mag." "Wieso das denn? Er hat mir noch geschrieben. Und ist außerdem der festen Überzeugung, dass du nicht meine Liga bist." Ich musste lachen. "Naja, ist ja eher andersherum." Leon sah mich verwirrt an. "Denkst du das?" "Ja, manchmal. Wenn ich die Kommentare unter deinen Bildern sehe, wenn dich Kellnerinnen anbaggern, wenn dir Frauen hinterher gucken...." "Pfff, mir ist das total egal. Solange du mir nachguckst." Leon sah mich mit wackelnden Augenbrauen an. "Oh, das mache ich auch. Keine Sorge!" Wir lachten beide.  Doch dann kam wieder leichte Panik in mir hoch. "Leon, es läuft gerade so gut. Versprich mir, dass das nicht anders wird, egal was meine Mutter heute so von sich gibt!" "Emma, als ob...Wir sind das beste Team. Da ändert auch die Eiskönigin nichts dran!" Leon legte seine Hand auf meinen Oberschenkel, was mich auch sofort wieder beruhigte. Auf der restlichen Fahrt erzählte Leon noch ein paar Geschichten aus Bochum und seiner Clique von früher. 

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt