Kapitel 156

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POV Emma

Inzwischen war Leon seit über einer Woche zuhause und genauso wehleidig wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber er war auch so anhänglich und kuschelbedürftig, dass ich über seine Meckerphasen hinweg sehen konnte. Nach ein paar Tage wurden die Fäden gezogen und bis dahin saßen wir größtenteils zuhause rum, schauten Fernsehen, lasen oder spielten mit Flora. Zwischendrin konnten wir kleine Spaziergänge machen, die jeden Tag etwas länger wurden. Aber jetzt legte Leon natürlich wieder los und trainierte schon wieder. Er arbeitete wirklich hart an sich, was ja wichtig für ihn war und seinen Sport...aber natürlich auch nett anzusehen war.

Es war Sonntag Abend, naja früher Abend, und wir machten es uns gerade auf dem Sofa bequem mit was zu essen. Flora schlief schon. Ich holte mir noch ein Glas Wein und setzte mich zu Leon. „Schatz, können wir noch kurz reden, bevor das Spiel anfängt?" Leon schaltete den Ton aus und sah mich erwartungsvoll an. „Morgen früh wollen Alex und Ute gerne eine Antwort haben..." „Achso...Alex" sagte er mit hochgezogenen Augenbrauen und betonte den Namen besonders. „Leon...bitte. Das ist so unnötig! Ich hab doch...also ehrlich. Jedenfalls haben wir ja viel darüber geredet und ich will gerne zusagen. Wenn es nicht funktioniert, dann höre ich einfach wieder auf. Aber ich will die Chance nutzen." „Ja, dann mach das. Wenn du das unbedingt möchtest ist es das richtige!" „Sicher?" „Emma, natürlich. Du hast dir das verdient! Du bist gut in dem was du machst und die wollen dich. Also mach's, wir beide kriegen das schon hin." „Ja, danke. Es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man sich nicht bewerben muss sondern gefragt wird." Das Gefühl machte mich stolz, denn es war nicht selbstverständlich.

„Ja, kann ich mir vorstellen. Aber ‚Alex' will dich unbedingt in seinem Team..." sagte Leon grinsend. Wobei ich ihm das Grinsen nicht abnahm. Es wurmte ihn. „Das ist nicht witzig, Leon." „Sieht er gut aus?", fragte er und schaute mich mit einem seltsamen Blick an. „Was?" „Ob er gut aussieht? Ist er attraktiv?" „Ja, schon. Aber das ist doch irrelevant." „Ist es das?" „Leon, du bist nicht ernsthaft eifersüchtig?" „Muss ich es denn sein?", fragte er ernst. „Die Frage alleine ist so unglaublich beleidigend..." Ich schüttelte den Kopf, stellte den Teller ab und ging nach oben.

Ich ging ins Schlafzimmer, setzte mich aufs Bett und nahm mein Buch. Ich atmete tief durch. In manchen Momenten konnte mein Mann ein richtiger Arsch sein. Er stand plötzlich lässig angelehnt am Türrahmen. „Emma, ich muss mich entschuldigen." „Sehe ich ehrlich gesagt auch so." „Es tut mir leid...natürlich muss ich nicht eifersüchtig sein. Das weiß ich doch auch." „Aber warum bist du es dann?" „Weil...weil du lieber dort sein willst als hier, weil der wahnsinnig gut aussieht und ihr wahrscheinlich mehr gemeinsam habt als wir beide und das fuckt mich einfach alles ab." Leon verschränkte seine Arme vor der Brust und schaute mich grimmig an.

„Woher weißt du wie er aussieht?" „Flo hat ihn gegoogelt." „Wann?" „An dem Abend von deinem Gespräch. Es war seine Idee, ich hab ihm gesagt, dass die Idee doof ist." „Aber wieso hast du eben gefragt?" „Weil ich eben wissen wollte, was du dazu sagst..." „Puh, okay...wo fang ich an. Vielleicht mal damit, das der überhaupt nicht hier arbeitet, sondern in Berlin. Ich sehe ihn also wahrscheinlich super selten bis nie. Aber selbst wenn ich den täglich sehen würde. Ich bin nicht lieber dort als hier. Ich kenne diesen Mann nicht und unabhängig vom beruflichen interessiert er mich auch nicht." Ich stand auf und ging auf Leon zu, der meinem Blick auswich. „Der interessierte sich aber tatsächlich für mich...eher meinen Nachnamen, weil er meinen Mann nämlich kennt. Die Fronten sind also geklärt. Falls der jemals hier anruft, dann wahrscheinlich weil er Karten will. Und klar sieht der gut aus, aber was kümmert mich das? Ich hab dich...du bist mein Mann und ich liebe und will nur dich. Und erzähl' mir bitte nicht, dass es da draußen nie eine Frau gibt, bei der du dir nicht auch denkst, dass sie gut aussieht." „Im Leben kriegt der keine Karten..." murmelte Leon vor sich hin.

„Ist damit alles geklärt?", fragte ich ihn. „Wenn du nicht lieber dort bist als hier, warum willst du die Stelle haben?", fragte er in genervtem Tonfall. „Bist du lieber in der Allianz Arena als zuhause?" „Nein, natürlich nicht." „Aber trotzdem gehst du hin..." „Ja, ich verstehe es schon. Ist gut", winkte er ab. „Geht es dabei also einfach nur darum, dass du eifersüchtig bist?" „Der Gedanke daran, dass du mit dem jeden Abend spät im Büro bist und der dich angafft...da platze ich auf!" „Leon, ernsthaft! Das ist totaler Blödsinn und ich finde es verletzend, dass du auch nur denkst, sowas könnte ich ernsthaft in Erwägung ziehen." „Du nicht, aber er! Dem wird es nicht anders gehen als mir wenn er dich sieht." „Das ist doch totaler Blödsinn..." „Ich weiß nicht...es tut mir jedenfalls leid. Natürlich vertraue ich dir. Auf keinen Fall wollte ich dich damit verletzen." „Also wieder beruhigt?" „Ja. Das tut mir wirklich wahnsinnig leid." Leon legte seine Arme um mich und küsste mich. „Sorry, das ich so ein Depp bin." „Ist schon okay. Langsam gewöhne ich mich dran", sagte ich lachend. Leon musste auch wenigstens darüber grinsen und küsste mich nochmal.

„Du, Leon...?", fragte ich ihn und grinste ihn an. „Mhm?" „Wie geht es dir denn wenn du mich siehst?" Leon biss sich auf die Unterlippe, zog mich an sich ran und küsste mich leidenschaftlich. Eine seiner Hände wanderte zwischen meine Beine und rieb über meine Mitte. Nach einem kurze Moment hörte er auf und sah mich an. „So ungefähr, aber jetzt nicht! Das Essen wird kalt..." sagte er grinsend und wir gingen zusammen wieder nach unten.

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Als kleine Entschuldigung, weil sie das Morgenkapitel heute morgen quasi nicht hatte... Ein Extra Kapitel für meine liebe MyHappyEnding88 🌻🌻

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt