Kapitel 191

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POV Leon

„Wa - was?", stammelte ich. „Nächstes Jahr hätte ich gerne noch ein Kind", wiederholte Emma. „Woher kommt das denn jetzt?" „Wir haben doch schon darüber gesprochen, dass ich mir das vorstellen kann." „Ja, ich weiß. Aber warum jetzt?", fragte ich Emma. „Emma, bist du dir sicher, dass das keine Kurzschlusshandlung ist wegen der Arbeit?" „Ja, absolut. Ich weiß, ich wollte das. Unbedingt. Und ich bin dir dankbar, dass wir das gemacht haben. Ohne deine Hilfe hätte das ja auch nie funktioniert. Aber..." sagte Emma und sah mich verunsichert an. „Ich dachte...ich dachte, du freust dich. Das war doch deine Idee. Und andauernd erwähnst du es ja auch. Du wirst nicht müde Berückungen dazu fallen zu lassen." Emma atmete tief ein und aus und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

Ich nahm sie in den Arm. „Babe, ich freue mich doch auch. Aber ich will das nicht, wenn du dir nicht sicher bist. Und wenn das passiert wegen A.." „Nein, sag diesen Namen nicht!" Emma löste sich aus der Umarmung, ging ein Stück zurück und sah mich ernst an. „Der hat absolut gar nichts damit zu tun." Emma schüttelte den Kopf. „Das du das ernsthaft denkst...", sagte sie entrüstet. „Schatz, du musst zugeben, dass diese Sorge nach so einem Tag nicht ganz unbegründet ist. Es tut mir leid okay?" „Er hat nichts damit zu tun." „Okay...tut mir leid." Emma kam wieder auf mich zu und küsste mich.

„Ich hab einfach gemerkt, dass ich nicht auf noch mehr Zeit mit Flora verzichten will...Ich verpasse so viel. Jetzt schon. Und Maria hat Recht. Sie wird immer lernen und immer schneller und keiner von uns ist da." „Wir wussten das, Emma.", sagte ich. „Ja, ich weiß, Leon. Aber sie hat mehr verdient. Uns war klar, dass du viel unterwegs sein wirst und deine Tage schon auch gut durch getaktet sind. Aber dann sollte ich wenigstens hier sein. Alles mitkriegen und für die da sein." „Ich bin nur etwas verwirrt. Du wolltest arbeiten, und unabhängig sein", entgegnete ich. „Ja, aber das ist mein Stolz. Und dafür muss ich den höchsten Preis zahlen den es gibt: Zeit mit Flora. Und die kriege ich nicht zurück. Die kann ich mir nicht zurückholen. Und ich will diesen Preis nicht länger bezahlen Leon." Ich nickte nur.

„Leon...was ist denn? Du kriegst alles was du willst...aber du scheinst nicht zufrieden..." Ich sah sie an. Sie hatte Recht. Ich bekam mal wieder alles was ich will. „Ich kann das nur gut finden, wenn ich weiß, dass du das wirklich willst. Sonst sind an einem Punkt an dem wir schon waren vor ein paar Monaten und der uns auseinander gebracht hat." Emma legte ihre Arme um meinen Hals und küsste mich. „Ich will das...wirklich!" Ich atmete tief ein und aus. „Ich dachte, wir genießen das auch noch ein bisschen....", sagte ich. „Was meinst du?" „Naja, mal Urlaub, Ibiza...mit den Jungs und so. Mal das Leben genießen, Emma. Wir drei." „Ich hab kein Baby per Overnight bestellt, Leon. Und ich wollte auch nicht hier und jetzt loslegen", sagte Emma lachend. „Einfach langfristig gesehen...nächstes Jahr schwanger werden. Jetzt will ich das auch nicht. Außerdem müsste ich auch erstmal die Pille absetzen und dann schwanger werden..." Emma sah mich grinsend an und küsste mich.

„Sicher?", fragte ich. „Wirklich sicher? Zu hundert Prozent?" „Ja, Leon!", sagte Emma deutlich. Je sicherer ich mir wurde, das sie das wollte, desto mehr freute ich mich. Ich lachte Emma an und legte meine Stirn an ihre. „Noch ein Baby...das ist - das wird perfekt." Ich küsste Emma lange und intensiv. „Und du bist dir-„ „Goretzka...wenn du nochmal fragen willst ob ich mir sicher bin, box ich dich!", sagte Emma und wir mussten beide lachen. Ich grinste Emma an. „Das mit dem schwanger werden ist auch kein Problem...Flora war auch ein..." „Ich weiß, Leon...da hat dieses eine Mal was vergessen gereicht. Deshalb hab ich ja auch immer noch die Pille, Schatz!", sagte Emma mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich lachte und gab ihr einen Kuss. „Kommst du mit duschen?" „Nein, ich war schon heute morgen..." sagte Emma und schüttelte den Kopf. Ich zog sie zu mir, legte meine Hände auf ihren Po und küsste sie am Hals. Emma stöhnte zart, aber löste sich aus dem Kuss. „Vergiss es...", sagte sie grinsend und ging einfach raus.

POV Emma

Ich ging nach unten und nutzte die Zeit in der Leon duschen war um Flo anzurufen. „Emmchen? Was gibts? Alles klar?" „Flo, ich brauche deine Hilfe..." „Was illegales?" „Nein..." „Nie rufst du für den richtig coolen Kram an...naja was soll's. Wobei dann?", fragte Flo lachend. „Du musst mir morgen Leon vom Hals halten..." „Wozu?" „Kriegst du das hin?" „Er muss hier für ein paar Stunden weg und wenn ich ihn an die Säbener schicke oder so dann kann ich das nicht steuern." „Aber wie?" „Mhm...gute Frage..." Ich musste kurz nachdenken. „Oh, weißt du noch dieser wahnsinnig schöne Sessel, den du haben wolltest in dem Laden letztens?" „Ja...", sagte Flo skeptisch. „Ich kauf ihn dir als Dankeschön, du sagst Leon liefern lassen dauert dir zu lange und ob er dir helfen kann und als danke lädst du ihn zum Essen ein oder so." „Ja, meinetwegen...wenn der das oben ohne macht." „Flo!" Flo lachte..."Wozu eigentlich Emmchen?" „Man verschenkt du Weihnachten keine Tiere oder?", fragte ich. „Und ich hab das mit der Gehirnwäsche nicht im Griff....ist klar Frau Goretzka!" „Schreib ihm einfach und kümmere dich drum! Sonst kriegst du nichts zu Weihnachten, Flo!" „Aber der Sessel ist nicht das Weihnachtsgeschenk." „Nein...keine Sorge!" Er verabschiedete sich und legte auf.

Ich hatte letztens schon auf einer Website einer Tierschutzorganisation einen süßen Hund gesehen. Aber das war ohne ernsthaften Hintergrund. Aber ich war mir jetzt so sicher wo unser Leben hingehen sollte. Und ich musste immer wieder an die Vorstellung von Leon und mir in unserem Haus denken...und das war einfach so schön. Ich suchte die Website raus und rief dort an. Ich machte für den nächsten Tag einen Termin und schickte Flo die Uhrzeit und ein Foto von dem Hund.

Ich machte mir einen Kaffee und setzte mich mit meinem Handy auf das Sofa. Kurz danach kam Leon runter. „Bestellen wir uns heute Abend Sushi und gucken das Spiel?", fragte er, während er sich in der Küche auch einen Kaffee machte. „Von mir aus...wer spielt?", fragte ich grinsend. „Sei noch ein bisschen frecher und wir gucken das Schalke Spiel...", sagte Leon lachend. „Das würdest du mir nicht antun..." „Was wäre wenn ich noch dort spielen würde?" „Dann würden wir uns ja gar nicht kennen. Ich würde dich höchstens in der Konferenz mal sehen und denken...was eine Verschwendung, dass der Junge bei so einem Verein spielt", antwortete ich grinsend, was Leon nur mit einem Kopfschütteln kommentierte. Er setzte sich neben mich und legte seinen Arm um mich. „Flo will das ich ihm morgen was tragen helfe...ist das okay wenn ich gegen mittag dann einmal weg bin?", fragte Leon nachdem er auf sein Handy gesehen hatte. „Klar, kein Problem!", sagte ich lächelnd. 

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt