Kapitel 92

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✧ POV Leon ✧ 

Nach dem Telefonat war ich überglücklich - auch wenn ich es einfach hasste, dass ich nicht dabei sein konnte, bei Emma sein konnte. In so einem wichtigen Moment. Wir würden eine Tochter bekommen. Meine kleine Prinzessin. 

Ich sah auf die Uhr und merkte, dass ich los musste. Wir hatten gleich unten im Hotel eine Besprechung für das Spiel heute Abend. Unterwegs traf ich Sven Ulreich, Serge und Thomas im Flur. "Wieso grinst der so doof?" fragte Thomas. "Emma hatte heute morgen einen Ultraschalltermin. Jetzt sag schon, Leon!" sagte Serge lachend. "Ein Mädchen!" verkündete ich stolz. "Das ist ja schön! Freut mich für euch!" sagte Serge und umarmte mich kurz. Auch die anderen beiden gratulierten mir. "Find ich gut...die Welt ist nicht bereit für zwei Leon Goretzkas!" feixte Thomas. "Es ist halt mein Schicksal von schönen Frauen umgeben zu sein!" konterte ich grinsend und die anderen lachten los. Den ganzen Tag über konnte ich nur an Emma und meine kleine Tochter denken. Jetzt vermisste ich die beiden noch mehr. 

Kurz bevor wir abends zum Stadion fuhren, rief ich Emma nochmal an. Sie hob auch sofort ab. "Hey, mein Schatz! Wann gehts los?" "In zehn Minuten fahren wir los. Wollte dich noch kurz sprechen. Was machst du denn?" "Freut mich Liebling. Ich bin eben nachhause gekommen, mache mir was zu essen und schaue dann das Spiel. Angeblich soll da ein ganz ansehnliches Kerlchen mitmachen." "Echt? Wer?" "Ja, Goretzka oder so...den guck ich mir mal. Ich vermiss den nämlich." "Der vermisst euch auch." Wir lachten beide. "Morgen bist du ja aber schon wieder zuhause mein Schatz. Und wir sind morgen im Homeoffice um dich gebührend zu empfangen, nachdem ihr gewonnen habt." "Und wenn wir nicht gewinnen?" "Dann sind wir da um dich zu trösten." "Klingt auf jeden Fall, als könnte ich am Ende nicht verlieren." "Finde ich auch. Und jetzt konzentriere dich. Und schieß ein Tor!" "Ich geb mein bestes. Ich melde mich morgen früh okay?" "Ja, na klar! Bis morgen früh. Ich liebe dich!" "Ich dich auch." Wir legten auf. Ich konnte es kaum erwarten sie zu sehen, in meinen Armen zu halten und sie zu küssen. 

✧ POV Emma ✧

Nachdem ich mit Leon telefoniert hatte, machte ich es mir auf der Couch mit meinem Abendessen gemütlich. Es war schon nach acht. Ich musste heute lange arbeiten, damit ich Freitag etwas früher gehen konnte, um alles für das Wochenende vorzubereiten. Da ich noch Zeit hatte, bis das Spiel angepfiffen wurde, rief ich noch meinen Paps an. 

"Hallo Kleines! Wie gehts dir?" "Ganz wunderbar, Papa! Ich hab gute Neuigkeiten." "Oh, dann las mal hören." "Du wirst Opa einer kleinen Enkelin." "Nein! Ist das wahr? Emma, das ist ja wunderbar. Gehts euch gut? Freut Leon sich? Ist er bei dir?" "Ganz ruhig, Paps!" sagte ich lachend. Dem Baby und mir geht es gut. Leon ist natürlich auch aus dem Häuschen. Und nein, er ist nicht da. Leon ist in Berlin. Guckst du nicht?" "Ach, da bin ich aber froh. Doch, klar guck ich! Aber hab eben erst angemacht und dann hat das Telefon geklingelt. Soll ich dir noch deine Mutter geben?" "Ja, klar.." "Gut, warte. Ich freue mich so für euch!...Ruth, komm mal ans Telefon, Emma ist dran!" "Emma Liebes?" "Hey Mama!" "Wie geht es dir denn?" fragte mich meine Mutter. "Ja, alles läuft hier gut. Ich hab schöne Neuigkeiten." "Was denn? Dein Vater grinst auch schon über beide Ohren!" "Wir kriegen ein Mädchen." "Oh, Emma! Das ist ja wunderbar! Freut mich." "Danke, Mama! Kommst du am Wochenende mit?" "Nein, Emma. Ich schaffe das nicht. Ich hatte schon lange was geplant. Tut mir leid! Ich würde aber gerne bald mal kommen um zu sehen wie ihr so wohnt." "Achso, klar! Kein Problem. Das würde mich freuen, Mama! Ich muss dann aber mal auflegen. Ich bin ziemlich müde." "Na, klar! Schlaf ist jetzt wichtig. Wir telefonieren bald." Dann legte sie auf. Auf der einen Seite war ich erleichtert, dass sie nicht kam. Andererseits hätte ich gerade jetzt, wo ich Mutter wurde, meine schon gerne um mich. Auch wenn wir unsere Probleme haben. Sie war eben doch meine Mutter. Warum wollte sie kein Teil von meinem Leben sein?

Ich schaute das Spiel, Leon schoss zwar kein Tor, aber immerhin waren sie im Viertelfinale. Dann sollte die Laune schon etwas besser sein. Da das Spiel erst in der Verlängerung entschieden wurde, war es schon relativ spät. Also ging ich nach oben und legte mich ins Bett zum schlafen. Schlafen fing jetzt schon an zur Qual zu werden. Denn eigentlich schlief ich immer auf dem Bauch ein. Das ging aber schon nicht mehr. Und da Leon auch nicht immer da wahr versuchte ich irgendwie auf dem Rücken einzuschlafen. Ich schlief immer wieder ein, aber ich konnte nicht lange am Stück schlafen. Ich wälzte mich immer wieder hin und her. Gegen drei Uhr nachts ging ich zur Toilette.

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt