Kapitel 95

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✧ POV Emma ✧

Am nächsten Morgen blieben wir etwas länger im Bett liegen. Gegen 10 Uhr standen wir auf und während Leon sich fertig machte fürs Training, machte ich unser Frühstück fertig. Während ich noch auf Leon wartete schrieb ich Flo eine Nachricht.

'Hey Flo ❤️ Ich wünsche David und dir viel Spaß am Wochenende! Genießt eure kleine Auszeit. Sehen wir uns nächste Woche? Vermisse dich 😘 E'

'Emmchen, danke dir! Euch auch. Geht es dir wirklich besser? Soll ich nicht besser bei dir bleiben, damit du nicht alleine bist?'

'Ja, es geht mir besser. Bin heute noch zuhause und Leon kommt morgen so schnell wie möglich nachhause. Ich passe gut auf mich auf 😘' 

'Na gut. Aber wenn was ist, melde dich sofort. Dann bis nächste Woche! Lieb dich'

Lächelnd legte ich das Handy zu Seite, als Leon die Treppe runter kam. "Sollte ich mir Sorgen machen, dass meine Frau so grinst beim schreiben und wenn ich komme das Handy schnell wegpackt?" "Nein, war nur mein zweiter Mann." Er kam zu mir und küsste mich. "Wenns nur Flo ist, gehts ja", sagte er lachend und setzte sich neben mich. "Da ist ja jemand wie ausgewechselt", sagte ich, wohl wissend, dass das die Stimmung kippen lassen konnte. "Hör zu, gestern war ein scheiß Tag. Ich hab mich wie ein Arsch benommen, aber du hast auch Mist gebaut Emma. Und ich will wirklich gerne drüber reden. Aber bitte nicht 20 Minuten bevor ich zur Arbeit fahre" sagte er und nahm sich einen Kaffee. "Klingt vernünftig. Heute Abend?" "Ja, ich koch uns was und wir machen es uns schön und reden über alles." "Klingt gut!" Leon schlang sein Frühstück geradezu hinunter und drehte sich zu mir. "Heute nacht war wirklich gut!" sagte er und küsste meinen Hals, nachdem er meine Haare zur Seite schob. Ich bekam eine Gänsehaut. "Ja, es war schön! War es okay für dich? Also wegen..." "Ja, absolut! Du hast es mir einfach gemacht. Danke, dass du Verständnis hattest!" "Hab ich immer noch. Wir müssen nur darüber reden." "Ich weiß. Ich freue mich auf heute Abend!" sagte er und gab mir noch einen Kuss bevor er seine Tasche holte. "Achso, und nimm dir nichts vor für Sonntag! Da hab ich eine Überraschung für dich." "Uh, ich bin gespannt. Bis heute Abend mein Schatz! Ich liebe dich." "Ich dich auch" und schon verschwand er zur Tür raus. 

Auch wenn ich heute zuhause war, verkrümelte ich mich ins Arbeitszimmer um ein paar Sachen zu erledigen. Außerdem musste ich die kommende Woche neu planen, weil ich ein paar Termine ja umgelegt hatte. Und ich setzte mich wieder an meine Pro und Contra Liste für die neue Stelle. Ich musste eine Entscheidung treffen. Eigentlich wollte ich ja gerne auch zuhause bleiben. Aber was wenn ich es nicht zurückschaffen würde. Dann wäre ich immer zuhause und nur noch Mutter. Daran war ja tendenziell nichts verkehrt, aber ich konnte es mir für mich einfach nicht vorstellen. Andererseits merkte ich auch, wie der Stress schon jetzt mir sehr zusetzte und mich erschöpfte. Und ich war mir sehr sicher, dass die Schwangerschaft immer nur noch anstrengender werden würde. Und Leon, egal wie sehr er wollte, würde einfach wenig da sein und war nicht wirklich dazu in der Lage die Hälfte von allem zu übernehmen. Das wusste ich ja auch von Anfang an. Aber das Angebot für die neue Stelle interessierte mich eben. Ich konnte nicht aufhören darüber nachzudenken. 

Am späten Nachmittag kam Leon zurück, rief nur ein "Hey, bin zurück!" durch die Wohnung und fing an in der Küche rumzuwirbeln. Ich schrieb noch schnell ein paar Mails fertig und ging nach unten zu ihm. "Kann ich dir was helfen?" "Nein, hab schon alles fertig." Er umarmte mich und fing an meinen Hals zu küssen und seine Hände wanderten zu meinem Po. "Leon, nein!" Ich wand mich aus seiner Umarmung und setzte mich an den Tisch. "Was ist denn los?" "Das heute Nacht, war schon ein Fehler. Wir hätten zuerst reden müssen..." Er schnaubte aber nickte dann zustimmend. "Ja, du hast Recht." "Du hast dich gestern hier aufgeführt wie ein Arschloch." "Ich war das Arschloch?" "Ja, du Leon!" Sein Blick änderte sich sofort, alles weiche war daraus verschwunden. "Ich alleine war sicher nicht das Arschloch. Wer rennt hier seit Wochen mit Geheimnissen durch die Gegend." "Dass das mit dem Stellenangebot blöd von mir war, habe ich dir gestern schon gesagt. Aber da ist ja auch noch nichts entschieden. Und gestern hast du gesagt..." "Ich weiß, was ich gesagt habe. Aber ich verstehe es eben nicht. Ich dachte wir hätten da eine Entscheidung gefunden." "Für dich war die ja auch einfach, denn du musst bei nichts zurückstecken. Du bist bei allem fein raus und kannst gehen wie es dir passt. Hast du gestern ja auch schön bewiesen!" "Ist das dein scheiß Ernst? Nur weil ich ein paar Stunden Abstand gebraucht habe werde ich jetzt hingestellt als wäre ich hier das Arschloch?" "Das habe ich nicht gesagt. Aber wir hätten darüber reden müssen. Deine Laune war ja nicht zum aushalten..." "Entschuldigung, dass ich halt sauer bin wenn meine Freundin mir wichtige Sachen verschweigt und mich dann auch noch abblitzen lässt um arbeiten zu gehen!" Ich versuchte mich zu beruhigen und atmete tief durch. 

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt