Kapitel 77

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✧ POV Emma ✧

Ich war todmüde, die Fahrt nach Bochum war wirklich lange und anstrengend. Ich ging in das Badezimmer um mich fürs Bett fertig zu machen. Gerade nach solchen Tagen genoss ich meine Pflegeroutine so richtig. "Und wie findest du die Wohnung?" fragte Leon stolz. "Schön.", antwortete ich knapp. "Du lügst..." er grinste mich an und drehte sich zu mir. "Sie sieht aus, wie eine Wohnung die ein Typ mit Anfang 20 einrichtet mit zu viel Geld und zu wenig Stil. Wer hat die Wohnung in München eingerichtet?" Er grummelte und drehte sich wieder zum Waschbecken. "Laura..." gab er kleinlaut zu. Ich musste laut lachen. "Erinnere mich dran ihr morgen dafür zu danken!" "Sehr witzig..." "Tut mir leid, Schatz. So schlimm ist es nicht." Ich umarmte ihn von hinten und gab ihm einen Kuss auf seine Schulter. Ich schaute ihn im Spiegel an und er machte einen Schmollmund. "Ich bitte um Entschuldigung, liebster Leon." "Mhm, naja ich will mal nicht so sein." Er zwinkerte mir zu. Ich löste meine Umarmung und ging schonmal ins Bett. Ich setzte mich aufs Bett, lehnte meinen Rücken am Kopfteil an und scrollte noch kurz durch mein Handy. Leon kam rein, zog sein Shirt aus und lies noch die Rollläden runter. Ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Ob diese Anziehung jemals weniger werden könnte? Ich war mir sicher, dass es auch hier irgendwann anders sein würde. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, mich jemals satt zu sehen. "Du gaffst schon wieder..." sagte er als er noch was im Koffer suchte. Ich fühlte mich ertappt und schaute schnell wieder zum Handy. "Gar nicht..." Er lachte und kam zu mir ins Bett. Er rückte nah an mich und nahm mir mein Handy weg. "Gehts dir gut?" fragte er mich. "Ja, na klar! Und dir?" "Ich frag nur...war ein langer Tag und die Ärztin meinte zu viel Stress kann auf deinen Kreislauf schlagen." "Mir geht es wirklich einwandfrei. Ich achte sehr genau auf alles. Versprochen!" Ich gab ihm einen Kuss. "Weiß ich doch...Ich kann einfach nicht aufhören mir permanent Sorgen zu machen. Um dich und um das Baby, das alles gut geht." "Das ist süß, Schatz. Aber wir halten uns doch an alles ganz genau. Alles wird gut!" Er lächelte leicht. Leon machte sich so viele Sorgen. Nur er selbst kannte die Liste in seinem Kopf, mit alles Sachen um die er sich kümmern wollte.

Wir legten uns hin, machten das Licht aus und Leon legte sich hintermich und ich schmiegte mich an ihn ran. Mit einer Hand streichelte er meinen Bauch. Ich liebte dieses Gefühl, dann fühlte sich alles so perfekt an. "Drehst du bei dem Gedanken daran, das wir beide für einen kleinen Menschen verantwortlich sein werden auch manchmal durch? Können wir das überhaupt?" Leon lachte leise. "Ja, der Gedanke ist beängstigend. Aber zusammen werden wir das schon hinbekommen. Ich denke, wenn die kleine Maus es nachher halbwegs durchs Leben schafft, ohne Serienmörder zu werden, bin ich schon ganz zufrieden." "Das ist der Maßstab?" "Fürs erste...Emma, das wird alles. Wir schaffen das! Das wird easy..." "Mhm, ich erinnere dich dran, wenn wir wochenlang nicht richtig schlafen können." "Gutes Argument...das wird schon. Ich bin mir zu einhundert Prozent sicher, dass es das perfekte kleine Baby wird. Ich mein...ich hab die beste Wahl für die Mama getroffen. Was soll da schief gehen?" Ich musste lächeln. "Du bist so ein Schleimer. Danke!" "Ich bin verliebt. Das ist ein Unterschied." Leon und ich schliefen kurz danach zusammen ein.

Am nächsten Morgen, wurden wir von einem lauten Klopfen geweckt. Leon stand mürrisch auf um zu sehen was los war. Ich hörte nur leise Stimmen an der Wohnungstür, bevor Leon wieder reinkam. "Emma, Liebling! Wir müssen aufstehen." "Brennt es?" Leon lachte. "Nein." "Dann weißt du wo mich finden kannst." "Emma, die ganze Familie ist zum Frühstücken da. Komm schon! Ich geh schon mal ins Bad." Er zog den Rollladen hoch, was wirklich grausam war. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war einfach erst acht Uhr. An einem Feiertag. Diese Familie war wirklich merkwürdig. Ich quälte mich auch aus dem Bett und ging auch ins Badezimmer. Leon war unter der Dusche. Ich packte schonmal meine Sachen aus. Leon sah mich an, zog eine Augenbraue hoch. "Komm, dusch lieber mit mir. Das spart Zeit und Wasser!" Er grinste. "Also dabei sparen wir weder Zeit, noch Wasser!" "Aber dann wäre ich richtig wach..." "Auf keinen Fall! Unten ist deine ganze Familie..." "Bei deiner Familie hat es dich nicht aufgehalten." Leon lachte und duschte fertig. Der Mann machte mich fertig...Als er fertig war sprang ich schnell unter die Dusche. "Bin schon unten!" rief Leon und ich hörte die Tür zu fallen. Meine nassen Haare flechte ich einfach schnell in einen Zopf und ich zog mir eine Jeans und einen Bequemen Hoodie an. Ich holte noch einmal tief Luft und ging nach unten.

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt