New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF

Kapitel 130

Richtig schlafen konnte ich nicht. Immer wieder wachte ich nachts auf und sah auf mein Handy. Aber nichts. Keine Nachricht, kein Anruf...Ich wusste nicht was ich machen sollte. Gegen fünf Uhr beschloss ich einfach aufzustehen, anstatt mich noch tausende Male im Bett hin und her zu wälzen. Ich machte mir unten einen Kaffee, legte das Handy auf den Tisch vor mich und starrte es an. Als ob ich damit eine Reaktion von ihm erzwingen konnte. Nächste Woche Samstag wollten wir heiraten und jetzt reagierte er nicht mal auf meine Nachrichten.

‚Guten Morgen. Also in München ist es jetzt morgens :) Flora hat wie ein Engel geschlafen. Ich hoffe, es geht dir gut. Ich liebe dich, Leon. Wir vermissen dich!'

Vielleicht würde er mir zurückschreiben, wenn die Luft weniger dick zwischen uns war. Aber auch jetzt wieder keine Reaktion. Ich wartete einfach, saß da und starrte das Handy an. Nerven wollte ich ihn auch nicht. Also beschloss ich einfach abzuwarten, bis er sich meldete. Hoffentlich würde er das zeitnah machen, denn ich hielt es einfach nicht mehr aus. Nach mehr als drei Stunden Telefon anstarren, kam Flo mit Flora runter. „Guten Morgen!" Er gab mir Flora die gut gelaunt war und Ihre kleine Hand nach mir streckte. Ich nahm sie auf den Arm und machte ihr Frühstück. „Na, ihr zwei kleinen Schlafmützen...gut geschlafen?" „Wie ein Stein. Und du?" „Ja, ich auch." „Seit wann bist du wach, Emma?" „Aufgestanden bin ich um fünf." „Oh okay...was von Leon gehört?" „Nein..." und meine Stimme klang leider zittriger als ich wollte. „Was war denn gestern los?" Ich erzählte Flo von dem Telefonat, meiner Nachricht und seiner einzigen Reaktion.

„Emma, Leon denkt auf gar keinen Fall das du eine schlechte Mutter bist oder dich nicht gut genug kümmerst." „Die Nachricht hatte den einzigen Zweck mich zu treffen." „Und das hat sie...", fügte Flo leise hinzu. „Flo, machen wir einen Fehler. Waren wir blind vor Liebe? Was wenn wir nicht füreinander gemacht sind." „Du willst nicht schon wieder..." „Flo, ich glaube ich will das alles nicht. Die Hochzeit, die ewigen Streitereien..." „Emma, halt den Ball flach. Du liebst ihn und ihr seid gut...zusammen und füreinander. Ihr habt eure seltsamen Tage, aber nur weil ihr beide so stur seid...Und du knickst gerade nur ein, weil er sich nicht meldet." Ich nickte und hoffte, dass er Recht hatte.

Stumm saßen wir am Tisch und frühstückten. Und so lief im Grunde auch der restliche Tag. Ich hatte keine Lust irgendwas zu machen, weil ich Angst hatte eine Nachricht oder einen Anruf von Leon zu verpassen. Wir hängten also den ganzen Tag einfach nur zuhause rum und redeten fast gar nicht miteinander. Die Stille den ganzen Tag über war aber keine unangenehme. Flo wusste einfach wann ich meine Ruhe brauchte. Ich räumte auf und putze einmal durch. Eigentlich hatten wir dafür jemanden, aber ich musste mich einfach ablenken. Besonders in der Zeit in der Flora schlief. Doch nichts passierte. Keine Reaktion auf die Fotos von Flora, die ihm tagsüber schickte. Kein Anruf. Keine Nachricht. So verging der ganze Tag ohne eine Antwort von ihm zu bekommen. Und der nächste Tag und so weiter. Bis zum Sonntag. Immer wieder versuchte ich ihn anzurufen, schrieb Nachrichten. Vier Tage Funkstille. Und mir wurde für einen Nachmittag der Kopf abgerissen?

‚Das Spiel heute war gut...wie geht es euch beiden?'

Dieser Mann trieb mich zur Weißglut. Darauf erwartete der jetzt nicht ernsthaft eine Reaktion. Flo nahm mir mein Handy aus der Hand. „Emma, ja ist scheiße. Aber antworte ihm einfach. Schreibt einfach wieder und wenn er bald kommt, klärt ihr den Rest persönlich." „Einen Scheiß mach ich. Was glaubt er wer er ist?" Flo riss die Augen auf. „Der behandelt mich wegen diesem einen Nachmittag, und ich weiß, dass das dumm war, wie Dreck und ignoriert mich. Und ich soll jetzt machen als wäre nichts und ihn für ein scheiß Fußball Spiel abfeiern...Der kann mich mal!" „Emma. Bitte! Sei nicht so stur..." „Ich bin nicht stur. Aber ich bin nicht Leons kleine Puppe, die er mal beiseite legen kann, wenn er mal kurz keinen Bock drauf hat." Ich holte tief Luft und versuchte runter zu kommen. „Kannst du eine halbe Stunde auf Flora aufpassen? Ich muss an die frische Luft..." „Klar...kein Problem." Ich nahm mein Schlüssel und ging raus.