Kapitel 185

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POV Leon

So schön es auch gewesen wäre für immer einfach hier zu blieben, aber das Leben ging nunmal weiter. Nachmittags musste ich ins Training und wir somit aus unserer Blase wieder raus. Mich von ihr loszureißen fiel mir unglaublich schwer, aber da ich noch Serges Auto hatte, musste ich früher los um ihn abzuholen. Ich lag mit Emma eng umschlungen auf dem Sofa. „Du musst los", sagte sie und fuhr durch meine Haare und lächelte. „Ich weiß, ich bin so schnell zurück wie ich kann..." sagte ich und küsste sie nochmal. Wir standen auf und ich ging in den Flur um meine Schuhe anzuziehen. „Bringt Serge dich wieder her?", fragte Emma. „Keine Ahnung. Wenn nicht laufe ich, soweit ist das ja nicht..." Emma sah mich hochgezogenen Augenbrauen an. „Du fährst in der Regel jede Strecke die länger ist als dein Auto." Ich lachte und küsste sie. „Meine zwei Lieblingsfrauen auf der Welt könnten sich auch einfach erbarmen und mich abholen..." Ich benutzte meinen besten Hundeblick. „Glaubst du der funktioniert einfach wieder?", fragte Emma skeptisch. „Ich hoffe es..." „Naja, ich rede mal mit Flora, mal sehen was die sagt." „Na toll...die ist ja heute eh nicht so auf meiner Seite, nach der Sache heute morgen." „Wie fühlt sich das an, Goretzka?", fragte mich Emma grinsend. „Ich geh jetzt!" Ich küsste Emma und machte mich auf den Weg.

Als ich Serge vorfuhr, kam er gerade aus dem Haus. Ich stieg aus und begrüßte ihn. „Und? Du hast nicht auf meine Nachrichten reagiert?" Ich grinste ihn an. „Ich hab sie wieder." Serge umarmte mich. „Gott sei Dank! Endlich wirst du wieder erträglich...", sagte er lachend. „Danke...was? Hey!" Ich boxte ihm gegen den Oberarm. „Ist doch wahr!", sagte er. Ich ging zur Beifahrerseite und wollte einsteigen. „Was wird das Goretzka?", wollte Serge wissen und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbrauen an. „Wir müssen los...", erklärte ich. „Ja, aber ich leih dir doch nicht mein Auto und muss dann auch noch selbst fahren!" Ich rollte mit den Augen und stieg auf der anderen Seite ein. Zusammen fuhren wir dann ins Training und ich erzählte Serge alles...naja das was er wissen musste...

POV Emma

Nachdem Leon weg war, machte ich mir noch einen Kaffee um über alles nachzudenken. Würde es wirklich einfach so funktionieren? Es war ja schon so, dass es was zwischen uns verändert hatte. Die Angst die ich schon so lange hatte, ihn zu verlieren, war jetzt noch viel größer, weil es greifbarer war. Weil es jetzt mehr war als eine Angst...es war schon passiert. Bevor ich noch mehr drohte, in diesen Gedanken zu versinken, rief ich Flo an.

„Emmchen...alles klar?" „Ja, ja! Gestern Abend nachdem du weg warst, kam Leon vorbei!" „Was wollte er? Hattet ihr Streit?" „Nein, absolut nicht...", sagte ich und brauchte etwas Mut es ihm zu sagen. „Ich glaube, nein, ich weiß es...Leon ist zurück!" „Was?", fragte Flo verwirrt. Ich erzählte ihm genau was passiert ist. „Fuck...ist das heiß! Der Typ ey...er sieht auch irgendwie noch besser aus..." „Ich war so überrasch als er da stand. Ich konnte gar nicht nachdenken und weiß jetzt nicht ob das richtig war." „Naja...euch zu beherrschen was das angeht war nie eine besondere Stärke von euch beiden. Was soll's...Wie geht es dir damit das er wieder da ist? Habt ihr geredet?" „Mir geht's eigentlich gut damit. Und das ich mir mal keine Gedanken mache und alles mies mache, keine Ahnung...ist das ein gutes Zeichen?" „Ja...weil es dich einfach glücklich macht, das er wieder da ist. Wieso versuchst du es dir selbst schlecht zu machen? Du klingst schon ganz anders, Emma. Irgendwie gelöster...Bist du glücklich?" „Ja! Als ich heute morgen wach geworden bin und ihn gesehen habe, schlug mein Herz so schnell, das ich dachte es springt mir aus der Brust, Flo! Ich kann es nicht beschreiben...er ist wieder da und ich bin einfach glücklich." „Dann genieß das doch auch einfach, Maus. Probleme verschwinden nicht, aber ihr müsste ihnen ja nicht hinterherlaufen." „Was denkst du?" „Emma, ich will schlicht und ergreifend, dass du glücklich bist. Und wenn er das schafft, dann ist alles wieder so wie es sein soll. Ihr seid gut zusammen...als Paar. Ich glaube schon, dass ihr füreinander geschaffen seid. Ich pass schon auf dich auf!" Ich musste lächeln. „Danke! Für alles, Flo. Weißt du...du bist mir so wichtig. Danke, dafür das du seit ich dich getroffen habe, meine Familie bist!" „Okay...ich gebe das zurück und will das Thema beenden, sonst heule ich gleich und ich bin auf dem Weg auf die Arbeit." Wir beide lachten. „Dann halte ich dich mal nicht länger auf und mach mich auch mal fertig!" „Ja, mach das. Ich lieb dich, Emmchen!" „Ich dich auch, Flo!" Wir legten auf und ich machte mich und Flora fertig.

Ich zog sie warm an und wir fuhren zur Säbener Straße um Leon abzuholen. Dort angekommen parkte ich und ging mit Flora nach oben. Sie trainierten noch und ich setzte mich Flora auf eine Bank die da stand. Ich beobachtete Leon...Flo hatte Recht, ich musste es einfach genießen. Als das Training fertig war, sah Leon uns und kam freudestrahlend auf uns zu. „Du hast ein gutes Wort für mich eingelegt?", fragte er lachend. „Ja, sie hatte erbarmen weil es so kalt ist" Leon nahm Flora auf den Arm und sie fing an zu lachen. „Sie sieht aus wie ein kleiner Marshmallow in der Jacke!", sagte er und gab ihr einen Kuss auf der Stirn.

Serge kam zu uns und legte einen Arm um mich. „Hast du dir das gut überlegt mit dem?", fragte er lachend. „Wieso? Willst du ihn behalten?" „Nein, danke...", antwortete er lachend. „Ich stehe hier auch nicht zum Verkauf!", protestierte Leon und stapfte davon. „Komm, mein Schatz! Wir beide gehen hier weg...die zwei sind doof." Er drückte Flora an sich und sah uns böse an.

Serge sah mich an und lächelte. „Ich freue mich für euch...ich hab echt immer versucht ihm Beine zu machen!" „Ich weiß - danke! Willst du mit kommen und mitessen?" „Ich hab schon was vor - aber an sich gerne. Leon hat mal erzählt nach Spielen kriegt er ab und zu Lasagne..." Ich lachte. „Hat Leon auch von meinem nicht vorhandenen Kochtalent erzählt?", fragte ich. „Er meinte manche Sachen sind richtig gut...", sagte Serge und lachte laut. „Dann Samstag Lasagne?" „Samstag Lasagne bei den Goretzkas!" Wir gingen zusammen rein und Leon kam mir mit Flora und seinen Sachen entgegen. „Wir können!", sagte er. „Willst du nicht duschen?", fragte ich mit gekräuselter Nase. „Mache ich zuhause...ich will den Marshmallow nachhause bringen!", sagte Leon. „Dann lasst uns mal los!", sagte ich und wir fuhren nachhause.

Zuhause angekommen räumte ich alle Jacken und Schuhe weg, die Leon einfach in den Flur gelegt hatte...auf den Boden. Während er mit Flora nach oben ging und mit ihr spielte. Ich ging nach oben und beobachtete die beiden. „Sie hat dir gefehlt, oder?", fragte ich Leon. „Ich hab sie ja fast jeden Tag gesehen, aber das war was anderes...", antwortete er nachdenklich. „Emma, ich weiß nicht wie ich das wieder gut machen soll..." „Du bist jetzt hier. Mach's einfach besser. Leon, sie wird sich nicht daran erinnern. Außerdem warst du ja da!" „Sie erinnert sich vielleicht nicht, aber du!", sagte er und sah mich an. Sein Blick war traurig.

Er stand mit Flora von ihrer Decke auf und streichelte ihr über den Kopf. „Mach's einfach besser...das mache ich auch und dann müssen wir einfach versuchen das hinter uns zu lassen. Wir sollten nicht so viel Ballast mit uns rumtragen. Das Leben wird noch genug für uns bereit halten." Leon versuchte zu lächeln, aber es sah gequält aus und gab mir einen Kuss. „Wieso kannst du nicht einfach wütend auf mich sein? Wieso versuchst du noch immer, dass was ich gemacht habe klein zu reden?", fragte mich Leon und sah mich verständnislos an. „Ich war wütend, enttäuscht...aber was würde es uns denn bringen? Weiter jedenfalls nicht." Ich legte meine Hand an seine Wange. „Leon, du kannst es nicht ungeschehen machen, aber du kannst versuchen es hinter dir zu lassen. Sonst haben wir keine Chance."

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt