New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF

Kapitel 11

Nie hätte ich gedacht, das mir sowas passieren würde. Selbst wenn ich mal ausblendete wer er ist, was alles nur noch komplizierter machte, dann bleibt immer noch der Fakt, das ich beim direkt mit ihm geschlafen habe. So kannte ich mich nicht. Bisher gab es ja nur diesen einen Mann in meinem Leben. Und es war nicht mal eine Woche her, das er ausgezogen war. Muss ich das Leon erzählen? Jetzt sofort? Sollte ich nicht erstmal versuchen herauszufinden, was ich will. Musste ich mir überhaupt Gedanken machen oder hatte sich das für ihn ohnehin nach dieser nacht erledigt? Ich fühlte mich sehr zu ihm hingezogen, auch schon bevor ich wusste wer er ist. Musste das also so eine große Rolle spielen? Mit immer schlechter werdender Laune sah ich aus dem Fenster. Doch plötzlich versperrte jemand meine Sicht. Leon setzte sich mir gegenüber an den Tisch und lächelte mich an, während er sich einen Kaffee in seine Tasse eingoss. 

"Also ich finde nach letzter Nacht solltest du glücklicher aussehen, oder fandest du es nicht so gut wie ich?" sagte er und zwinkerte mir bei einem Lachen zu. "Doch, ich fand es sehr schön. Ich will nur sagen, also...also ich mache sowas eigentlich nicht. Nicht so schnell, wir kennen uns ja gar nicht so richtig." stammelte ich vor mich hin, "also mach dir keinen Kopf, wenn du dich nicht mehr treffen willst" sagte ich dann noch leise, und nahm sofort einen Schluck Kaffee. Wie gerne würde ich mich in dieser Tasse vor mir verstecken. "Okay...." sagte er verwundert und schüttelte den Kopf. "Wäre es dir lieber wenn ich gehe? Ich wollte mich nicht aufdrängen." "Nein, so war das nicht gemeint, Leon. Ich finde es schön mit dir Zeit zu verbringen und dich kennenzulernen.  Ich meine nur, also, wenn du...du...also vielleicht auch andere.." "Ich date nie mehrere Leute zur gleichen Zeit. Ich bin kein Aufreißer, Emma. Auch wenn man sich klischeehaft bei einem Fußballer das anders vorstellt" antwortete er mir lächelnd. "Ich mache sowas auch nicht unbedingt, direkt am Anfang des zweiten Dates. Aber gestern war irgendwie sowas zwischen uns. Ich konnte nicht anders, als dich zu küssen." Er sah mich an, lächelte leicht und legte seine Hand auf meine. Dann fing er an zu frühstücken, und ich beobachtete ihn dabei. Ich wusste nicht was ich sagen soll...Ich konnte nicht glauben, das es für ihn auch so besonders war, wie für mich. Wir fingen an zu über dies und das zu reden. Ich erzählte vom Besuch meines Papas. Er erzählte mir von seinem ersten Spiel in der Allianz Arena. Wir saßen einfach da und genossen die Zeit. 

Doch mir entging in unseren Erzählungen nicht wie unterschiedlich unsere Leben waren. Und konnte mir darüber einfach nur Sorgen machen und mich fragen ob ich mich da in was verrannte. 

✧POV Leon ✧

Ich genoss es so hier zu sein, bei ihr. Wir kannten uns bis jetzt kaum. Doch bei ihr fühlte ich mich wohl. Hatte für kurze Zeit kein Heimweh mehr. Während ich ihr zuhörte, starrte ich sie an. Für mich stimmte alles an ihr...sie war wirklich wunderschön. Nachdem wir gefrühstückt hatten, räumten wir zusammen die Sachen weg. Immer wenn sie mich berührte kribbelte es. Und ich konnte nicht genug davon bekommen. "Hast du heute noch was vor? Ich hab heute erst  nachmittags Training, und wir könnten doch einen Film oder so schauen. Oder rausgehen..." fragte ich sie und nahm ihre Hände in meine. Als sie zuerst tief Luft holte, bevor sie antwortete, schlug mein Herz schneller und schneller. "Ich hab leider echt viel zu tun, hänge auf der Arbeit hinterher und hab die Woche viele wichtige Meetings. Aber wir können gerne die Woche mal telefonieren oder so." Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich bin eigentlich niemand der so schnell mit jemandem schläft oder dann direkt so viel Zeit miteinander verbringen will. Ich verstand die Welt nicht mehr. "Achso, na klar. Dann danke für das leckere Frühstück und den schönen Abend gestern." Ich lächelte leicht und zog sie eine Umarmung. Wir hatten uns erst zum zweiten Mal verabredet, doch ich war enttäuscht und konnte es auch nicht nicht zeigen. "Dann melde ich mich die Woche. Ciao Emma" ich ging in den Flur und nahm meine Tasche und ging zur Haustür hinaus. Während die Tür zu fiel, hörte ich noch ein leises "Tschüss, Leon".

Als ich zu meinem Auto lief, holte ich mein Handy raus und rief meinen besten Freund Marius an. Ihn kenne ich schon seit Kindertagen und wir sind auch seitdem unzertrennlich. In München habe ich auch schon gute Freunde, weil ich ja auch einige Spieler schon länger kenne. Aber das ist nichts was ich mit denen besprechen würde. Nach nur einem klingeln ging er auch sofort ran "Hey, Leon. Was gibts denn?" "Ich weiß es nicht so richtig, ich bin auf dem Heimweg. Ich war über Nacht bei Emma." "Krass...war das nicht euer zweites Date? Was ist denn bei dir los?" sagte er lachend ins Telefon. Wenigstens hatte einer was zu lachen bei dieser Sache. "Marius, ich weiß es nicht. Sie hat mich irgendwie gereizt, die Stimmung war wie elektrisiert und ich wollte sie einfach haben." Meine Stimmung war irgendwas zwischen nervös und wütend, auf mich selbst. "Wow, Leon okay...und jetzt? Wars das? Du magst sie doch." "Ja, sehr sogar. Es fühlt sich nicht so an, als würde ich sie erst seit einer Woche kennen. Sowas ist neu für mich..." "Leon, du bist ja richtig verknallt. Glückwunsch alter...Wann seht ihr euch wieder?" "mhm, ja vielleicht. ich weiß es nicht. Ich wollte den Mittag bis zum Training noch mit ihr verbringen, doch sie hatte keine Lust. Meinte sie müsse arbeiten." "Also weiß sie jetzt wer du bist? Hast du es ihr gesagt?" "Nein, sie kam selbst drauf. Hat es angesprochen bevor wir eigentlich zur Party wollten. Und bevor das Thema richtig besprochen wurde, naja...Und heute morgen war auch alles zuerst wunderbar. Und dann das. Was mach ich denn jetzt?" "Gib ihr mal etwas Luft zum atmen. Ist ja ein krasses Tempo das ihr da vorgelegt habt. Vielleicht brauch sie Zeit. Warte mal vielleicht ein oder zwei Tage Zeit. Und schalte einen Gang zurück." "Ja, vielleicht hast du Recht. Danke! Ich geh dann mal ins Training. Machs gut!" Wir verabschiedeten uns und legten auf. Ich machte mich auf den Weg zu Säbener Straße um einfach schonmal ins Gym zu gehen. Ich musste den Kopf frei kriegen vorm Training, um dann voll da zu sein. Ich fühlte mich so sehr zu Emma hingezogen, doch meine Karriere musste jetzt an erster Stelle stehen. Ich war neu beim FC Bayern und musste mich jetzt hier erstmal beweisen. Und Marius hatte Recht, ich sollte einen Gang zurückschalten. Vielleicht war es ihr auch doch zu viel. Die Nacht, der Morgen danach und die Tatsache, dass ich bin wer ich bin. 

✧ POV Emma ✧

Als die Wohnungstür ins schloss fiel, musste ich zuerst mal tief durchatmen. Die letzten Stunden hatten mich so verunsichert. Ich holte mir noch einen Kaffee, setzte mich auf den Balkon und saß einfach nur da. Ich schloss die Augen und genoss die Sonnenstrahlen. Doch dann riss das Klingeln meines Telefons mich leider aus meiner Ruhe. Ich stand auf um ran zu gehen, 'Flo' stand auf dem Display. Ich hob ab und begrüßte ihn. "Wie war euer Date?" "Das war echt schön, aber ich hab...", ich zögerte kurz ob ich es ihm erzählen sollte, aber ich musste mit ihm reden. Das brauchte ich jetzt. "Ich hab mit ihm geschlafen." "Äh...was? du? Beim zweiten Date? Wo seid ihr hingegangen? Wie ist es passiert? Erzähl mir alles..." Und das tat ich, ich erzähle ihm alles von unserem gemeinsamen Abend. Und dem Morgen und das ich ihn dann weggeschickt habe. "du hast was? Ihn weggeschickt? Er wollte noch bleiben?" "Ja, bis zu seinem Training. Aber ich weiß nicht, ob das nicht zu viel wäre. Das ist ein ganz schönes Tempo. Auch wenn ich ihn mag. Ben.." Sofort unterbrach Flo mich. "Nein nein nein. Der darf hierbei keine Rolle spielen. Die Ex-Akten öffnen wir noch nicht. Lass das und denk nicht dran. Warum direkt diesen Ballast reinbringen? Lass das Emma, das ist dumm." "Ich weiß nicht, ich sollte mit offenen Karten spielen. Findest du nicht?" "Tust du doch. Du lügst ihn ja nicht an, du erzählst nur nicht alles sofort. Wird er ja auch nicht tun. Genieß es doch erstmal so wie es ist!" Ich brummte nur als Zustimmung. Ich wusste noch nicht ob ich das auch so sah. Wir sprachen noch etwas über seinen Samstagabend und quatschen einfach noch etwas. Doch nach einer Zeit, musste ich wirklich auflegen und anfangen zu arbeiten. Die kommenden Wochen wurden auf der Arbeit etwas stressiger und das andere lies mir auch kaum Ruhe...