Kapitel 197

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POV Leon

Ich wurde wach und drehte mich zu Emma, die noch schlief. Kann mich man sich an einem Menschen satt sehen? Nein, ich glaube nicht. Jedenfalls konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich jemals es satt haben könnte Emma anzusehen. Eine Weile lag ich einfach da und genoss es sie anzusehen. Bis sie wach wurde und mich anblinzelte. „Guten Morgen...", sagte sie verschlafen und lächelte. „Guten Morgen, Schatz! Frohe Weihnachten" Ich gab ihr einen Kuss und Emma kuschelte sich an mich ran. „Frohe Weihnachten...Wir lagen eine Weile da und ich streichelte Emma über den Rücken. „Können wir einfach den ganzen Tag hier bleiben?", fragte sie lachend. „Hätte ich absolut nichts dagegen. Aber langsam hab ich Hunger." „Oh Leon...jetzt machst du alles kaputt!", sagte sie und zog eine Schnute. „Tut mir leid. Ich mach's wieder gut." Zusammen standen wir auf, ich zog mir einen Hoodie und eine Jogginghose an. Das würde ich heute auch nicht wieder ausziehen. Emma sah nach der kleinen. „Sie schläft noch ganz tief...", sagte sie lächelnd, während sie sich auch umzog. Ich umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Nase. „Dann mach du mal Frühstück...ich geh mit Coco!", sagte Emma und ging nach unten mit Coco.

Ich machte mir schonmal einen Kaffee und für jeden von uns Frühstück. Dann schaute ich auf mein Handy und sah Emmas Story von gestern. Ich musste lächeln. Und dann kam mir in den Sinn was ich für ein Glück hatte, denn ich hatte nicht nur diese perfekte Frau und eine wundervolle Tochter, sie hielt auch zu mir. Und beinahe hatte ich das alles hier leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Weil ich so ein Dickkopf war und viel zu oft der Meinung war, dass ich alles besser weiß. Aber Emma - sie blieb bei mir und dafür liebte ich sie noch mehr. In unserem Leben war viel los, immer Drama, immer Unterwegs, fast alles öffentlich. Und dieses Foto, eigentlich nur ein Schnappschuss, zeigte alles was ich als Ausgleich brauchte. Wir hatten hoffentlich erstmal genug Drama hinter uns und könnten jetzt richtig loslegen und einfach alles genießen.

Ich repostete die Story und kurz darauf trudelten die ersten Kommentare und Nachrichten ein.

‚Oh, kleines Brüderchen! Vermisst du deine Schwestern so, dass du dir eine neue Girl Gang gesucht hast ?🥰' schrieb Laura.

‚Im Leben wart ihr nicht so cool...du vielleicht noch, aber 🤫'

‚Ich werde Schweigen wie ein Grab 😘 Freue mich auf übermorgen!'

‚Ich mich auch...'

‚Achso...ich meinte vor allem Emma. Bist du auch da?'

🙄'

‚Mit deiner Frau kannst du halt nicht mithalten...'

‚Damit kann ich leben...'

Dann ging die Wohnungstür auf und Coco stürmte rein und kam direkt zu mir. Ich ging zur ihr runter und kraulte sie. „Oh, mein Lieblingshund...bist du mein Lieblingshund? Jaaaa!" Emma stand im Zimmer und zuckte mit den Schultern. „Bin übrigens auch zurück!", sagte sie trocken. Ich ging zu ihr und verwuschelte ihre Haare. „Oh, meine Lieblingsfrau...bist du meine Lieblingsfrau? Jaaaa!", sagte ich lachend. Emma sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich hab Frühstück gemacht!", sagte ich und ging in die Küche und stellte die beiden Schalen auf den Tisch. „Danke..."

Sie setzte sich und ich brachte ihr noch einen Kaffee. Und gerade als ich mich setzten wollte, meldete sich meine Tochter. Emma stand auf und ging nach oben. Kurz darauf kam sie mit Flora wieder runter. Als sie mich sah, lächelte sie sofort und ich nahm sie auf den Schoß und gab ihr was von meinem Obst. Emma machte ihr währenddessen ihre Flasche fertig. „Wie ist der Plan für heute?", fragte ich Emma. „Kein Plan! Wir könnten last Minute mäßig noch den Baum aufstellen und dekorieren. Ich finde, wir können dann einfach in den Tag reinleben. Schauen doofe Weihnachtsfilme und entspannen uns einfach. Vielleicht spazieren gehen und heute Abend gemütlich zusammen essen." „Das klingt fantastisch. Aber im Grunde ist das ja ein Plan...", sagte ich lachend. „Oh, du weißt genau was ich meine", sagte Emma augenrollend.

Nachdem Flora mit allem fertig war, musste sie umgezogen werden. Emma übernahm das. Dann klingelte es. Ich ging zur Tür und wartete bis jemand oben war. „Oh, Hallo! Ist Emma nicht hier?" „Doch, schon...", sagte ich verwirrt. „Aber sie ist gerade beschäftigt. Und sie sind?" „Leonie...eine Bekannte von Emma. Ich soll ihr was bringen. Also sie hat das gestern bei uns gekauft." „Ich bin ihr Mann, ich kann das nehmen." „Oh okay! Dann müssten sie nur mal hier quittieren und dann wars das schon." Ich unterschrieb den Zettel und nahm die Tüte an mich. „Sagen sie Emma einen schönen Gruß und frohe Weihnachten" „Danke ihnen auch." Ich schloss die Tür. Emma kaufte sich selten was teures. Und deshalb war ich neugierig. Ich holte die Schachtel raus und öffnete sie. „Oh fuck...", sagte ich leise, denn mir was sofort klar, dass ich gerade mein Weihnachtsgeschenk ausgepackt hatte. Ich packte sie schnell zurück und ließ die Tüte einfach auf der Kommode stehen.

Emma kam irgendwann mit Flora wieder runter und ich hatte es mir mit Coco auf dem Sofa schon gemütlich gemacht. „Gehst du gar nicht trainieren heute?", fragte Emma entsetzt. „Nein...es ist Weihnachten. Außerdem hab ich fest vor heute Abend mit meiner Frau zu trainieren", sagte ich grinsend zu Emma. Die setzte sich kopfschüttelnd neben mich und setzte Coco auf ihren Schoß. Ich schleppte den blöden Baum rein und stellte ihn auf und zusammen dekorierten ihn. Danach bewegten wir uns bis zum Nachmittag maximal um was zu trinken zu holen, Flora zu versorgen oder um die Postion zu wechseln. Dann wurde es Zeit fürs Cocos Spaziergang. Wir packten uns gut ein und spazierten einfach durch die Stadt. Nach einer guten Stunde gingen wir zurück, Flora war inzwischen eingeschlafen und ich brachte sie vorsichtig nach oben in ihr Bett.

Emma kam mir mit der Tüte entgegen. „Wann kam die?" „Heute Morgen. Hab's vergessen dir zu sagen...Sorry, das war als du mit Flora oben warst." „Nicht schlimm. Bin einfach froh! Dachte die haben mich vergessen. Ich bin mal oben und packe die Geschenke ein. Baust du mal das Teil für Flora auf?" „Jawohl! Zu Befehl..." Ich öffnete den Karton und bekam die Krise. Sowas kann ich nicht. Ich wählte Papas Nummer und startete den FaceTime Anruf. „Leon. Schön! Frohe Weihnachten!" „Papa, Danke! Dir Auch!" „Was gibts?" „Ich muss was aufbauen und die Anleitung macht keinen Sinn." Mein Papa schnaufte, sah sich das Zeug an und leitete mich durch. Nach einer guten Stunde war's geschafft. „Mutig, dein Kind da rein setzten zu wollen, wenn du es aufgebaut hast...", witzelte mein Papa. „Ich schau mir das übermorgen mal lieber nochmal an..." „Witzig! Danke fürs Vertrauen. Kann euren Besuch kaum erwarten." „Bis dann, Junge!"

Emma kam mit ein paar Geschenken runter und legte sie im Wohnzimmer ab. „Willst du deine Geschenke jetzt schon?", fragte sie. „Oder wir warten auf Flora..." „Ja, sehr gerne. Die müsste ohnehin bald mal wach werden. Ich fang mal mit dem kochen an.", sagte sie und ging in die Küche. Nach ein paar Minuten wurde Flora tatsächlich wach und ich ging nach oben um sie zu holen. Mit ihr auf dem Arm ging ich durchs Wohnzimmer. „Da liegen deine Geschenke und da ist der Weihnachtsbaum....und da hinten in der Küche, versucht deine Mama was zu kochen. Dein erstes Weihnachten und sie versucht direkt uns zu vergiften!", sagte ich lachend. Emma sah mich böse an. „Ich kann kochen - so schlimm ist es gar nicht mehr! Ich lerne das schon noch..." „War ja nur ein Spaß, Schatz!" Ich schaute Flora und verzog das Gesicht. „Wir machen sie besser nicht VOR dem Essen sauer. Sonst vergiftet sie uns wirklich..." „Schluss jetzt!", sagte Emma lachend und rührte weiter in einem Topf. Ich setzte mich mit Flora auf ihre Krabbeldecke und spielte noch etwas bis das Essen fertig war. 

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt