Kapitel 108

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✧ POV Leon ✧ 

Der Plan könnte für mich funktionieren. Die Vorstellung Emma hinter mir zu haben, als mein Ruhepol, die Person die immer für mich da sein würde, war wunderschön. Und sie hatte auch Recht, dass wir gerade jetzt, nach dieser ganzen Geschichte, einen klaren Plan brauchten. Eine Vorstellung davon, wie wir unsere Zukunft angehen wollten. "Emma, wenn du das wirklich willst, dann bin ich es auch. Du weißt, ich würde das nicht verlangen. Aber wenn du als meine Frau an meiner Seite bist und hinter mir stehst und mit mir diese Familie gründest, dann ist das das perfekte Leben für mich." "Also abgemacht? Fußballprofi und Papa als Prio?" Ich musste lachen. "Aber wo ist da Emma?" "Ich bin Teil von allem. Wir machen alles zusammen. Als Paar, als Team..." "Die Goretzkas?" fragte ich lachend. "Ja...inoffiziell" antwortete sie und lächelte. Ich fiel Emma um den Hals und küsste sie innig. "Wir kriegen das hin, Babe!" "Na klar. Da bin ich mir sicher..." sagte sie und lächelte mich an. 

Dann klopfte es an der Tür. "Ja?" Marius kam rein. "Hier ist ja so gute Stimmung. Gefällt es dir, Emma?" fragte er. "Ja, sieht schön aus. Danke, Jungs!" Ich legte meinen Arm um Emma. "Und sonst?" fragte Marius vorsichtig nach. "Alles gut....Emma und ich kriegen das hin." "Klar kriegt ihr das. Wusste ich doch..." antwortete er freudig. "Ihr zwei seid einfach zu perfekt zusammen." "Danke!" sagte ich lachend. "Wollen wir was essen gehen?" "Ja...sehr gerne!" antwortete Emma. "Dann zieht euch mal um und ich such uns was raus", sagte Marius und wir gingen ins Schlafzimmer um uns umzuziehen. 

Emma suchte sich was zum anziehen raus. Ich setzte mich aufs Bett und beobachtete sie dabei. Ich war jetzt gerade wirklich glücklich. Sie wollte mich. Obwohl ich ihr das angetan hatte. Sie liebte mich. Und das zu wissen, war alles für mich. Das war das wichtigste. "Willst du mich nur anstarren oder dich auch anziehen?" fragte sie mich und grinste mich an. "Anstarren", sagte ich lachend. Sie schüttelte lachend den Kopf und zog sich an. Es würde ein langer Weg werden, aber ich war mir sicher wir würden es schaffen. Jetzt hatte ich dieses Gefühl wieder. 

"Emma, ich hab noch was für dich. Schon ne Weile....hab aber nichts gesagt. Die Gelegenheit hat sich bis jetzt nicht so richtig ergeben. Aber ich glaube wir können es unter Nestbautrieb verbuchen." Emma drehte sich zu mir, musterte mich und sagte: "Du hast ein Auto gekauft..." Wie konnte sie das wissen. "Manchmal ist es gruselig, als könntest du Gedanken lesen." "Kann ich vielleicht..." sagte sie und streckte mir die Zunge raus. "Woher weißt du es?" "Ich hab ja auch nichts gesagt...Aber auf dem AB ist eine Nachricht vom Autohaus, dass sie noch eine Unterschrift brauchen." "Bist du sauer?" "Nein, echt nicht...dir ist das wichtiger als mir. Mir sind Autos wirklich egal. Und du wirst sowas ähnliches wie einen Panzer gekauft haben, da ich das Baby darin durch die Gegend fahre..." Ich lachte nur. Sie kannte mich sehr gut...vielleicht konnte sie ja doch Gedanken lesen. Auf jeden Fall war sie nicht sauer deshalb, und das war schon mehr als ich erwartet hatte. 

✧ POV Emma ✧

Nachdem Marius weg war, blieb die Stimmung eigentlich ganz gut. Was zum Teil auch daran lag, das Leons Verletzung besser war und er fürs Wochenende wieder im Kader sein würde. Das wir endlich final besprochen hatten, das wir die Hochzeit erstmal auf Eis gelegt hatten, nahm uns auch eine große Last von den Schultern. Eine gewisse Distanz zwischen uns blieb. Wir näherten uns wieder mehr an, schliefen aneinander geschmiegt ein, kuschelten. Aber mehr war nicht drin. Wir beide gingen nicht weiter. Als wären wir beide noch nicht soweit. Aber es fehlte mir. Die Intimität, die Nähe... auch als Stressabbbau. Meine Hormone machten es mir auch wirklich schwer. Denn ich hatte quasi durchgehend Lust drauf... Leon blockte immer ab, als ich es in der letzten Woche vorsichtig forcierte. Aber ich dachte, das braucht einfach Zeit und dafür brauchten wir mal etwas Ruhe. Und die war so schnell nicht zu erwarten. Die Woche war wieder stressig auf der Arbeit. Ich war jeden Tag lange im Büro. Das schaffte mich so sehr. Ich war ohnehin durch die Schwangerschaft permanent müde. Wenn ich abends heim kam, fiel ich kurz danach einfach ins Bett und schlief ein. Wir sahen uns kaum. Doch so schnell würden wir keine ruhige Zweisamkeit finden. 

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt