Februar 2019
✧ POV Emma ✧
Die nächsten drei Wochen vergingen wie im Flug. Meine Schmerzen vom Armbruch wurden besser und mein Bauch wahr deutlich gewachsen. Ich genoss es so sehr, dass man es auch endlich richtig sehen konnte.
Zwischenzeitlich hatte ich auch mit meiner Chefin gesprochen, da ich ja eigentlich wenn das Baby kam, erstmal zuhause bleiben wollte. Zumindest das erste Jahr. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte war, dass sie mir anbot, trotz Schwangerschaft und Pause, eine neue Abteilung aufzubauen. Sie wollte mich wirklich unter allen Umständen in der Firma halten. Und ich musste zugeben, dass dieses Angebot meine Entscheidung wirklich ins Wanken brachte. Sie bot mir wahnsinnig viele Vorteile an, unter anderem, eine Betreuung und die Möglichkeit viel von zuhause aus zu arbeiten. Außerdem war einfach schon die Chance einmalig und die Bezahlung war auch sehr gut. Das Gespräch dazu fand in der ersten Woche meiner Rückkehr statt und ich hatte es noch nicht geschafft Leon in den vergangenen drei Wochen davon zu erzählen. Da die Idee auch im Verlag gerade erst aufkam, hatte ich noch nicht wirklich den Druck mich schnell entscheiden müssen. Was im Grunde schlecht war, denn so würde ich es vermutlich noch ewig vor Leon verheimlichen.
In den letzten Wochen war er so fürsorglich, kümmerte sich auf die süßeste Weise um mich und nahm mir alles ab was er konnte, da ich mit dem Gips immer noch sehr gehandicapt war und die Schwangerschaft auch für immer mehr Beschwerden sorgte. Und er war ohnehin beunruhigt wegen dem Stress der Arbeit und noch mehr seit dem Sturz. Wie sollte ich diesem Mann erklären, dass ich darüber nachdachte eine neue Abteilung aufzubauen? Und weil ich nicht mal selbst wusste, ob ich das wirklich will, beschloss ich, das Gespräch darüber aufzuschieben, solange es mir möglich war. Immerhin gab es noch mehr Themen die anstanden und über die ich gerne mit ihm sprechen wollte.
In dieser Woche hatte Leon Geburtstag, den er aber nicht zuhause verbringen würde, da an diesem Tag ein DFB-Pokal Spiel in Berlin anstand. Aber am Wochenende kam die Familie und ein paar Freunde aus Bochum zum feiern und zum, da Leon gegen seinen alten Verein Schalke spielen würde. "Denkst du, wir könnten auch meine Eltern einladen? Also wahrscheinlich kommt ja eh nur Paps", fragte ich Leon beim Frühstück. "Klar, kriegen wir schon hin. Ruf ihn an. Würde mich freuen ihn wieder zu sehen." "Danke, er freut sich sicher sehr." Dann klingelte mein Telefon. Es war die Praxis meiner Frauenärztin, die leider den Termin für heute absagen mussten. "Die Ärztin ist krank und die schieben den Termin auf Mittwoch." "Was? Wieso? Mittwoch bin ich in Berlin..." "Ich weiß, aber sie ist krank und ab Donnerstag in Urlaub." "Oh man, ist das eine scheiße..." Leon stand auf und ging nach oben. Ich atmete tief durch. Dann ging ich ihm nach. Er war im Bad und machte sich fertig fürs Training. "Leon, ich weiß, dass das blöd ist. Aber wichtig ist doch, dass wir diese Woche überhaupt noch einen Ersatztermin haben." "Ja, das ist ja auch gut. Aber ich will einfach dabei sein, wenn wir erfahren was es wird." "Vielleicht zeigt es das ja wieder nicht, wie vor zwei Wochen", sagte ich leicht lachend, in der Hoffnung es würde Leon etwas beschwichtigen. "Das hoffe ich für das Baby..." gab er lächelnd zurück, aber immer noch leicht genervtem Blick. "Mittags habt ihr doch etwas Pause...wir könnten facetimen. Dann habt ihr zwei nicht schon den ersten Streit bevor es wirklich hier ist." Ich umarmte ihn und gab ihm einen Kuss. "Das ist eine gute Idee...danke!" Ich küsste ihn wieder, aber intensiver und er legte seine Arme um mich. Dann küsste ich seinen Hals und meine Hände machten sich gerade an seiner Hose zu schaffen, als er den Kuss unterbrach. "Ich muss ins Training." "Du hast erst in einer anderthalb Stunden Training." "Ich..äh..ich hol Serge ab. Bis heute Abend!" Ich bekam noch einen schnellen Kuss und dann verschwand er aus dem Bad und ging nach unten. Ich machte mich dann auch fertig und ging zur Arbeit. Heute in der Mittagspause traf ich mich mit Flo zu einem kurzen Mittagessen. Vielleicht hatte er eine Idee wieso Leon machmal so abweisend war, in letzter Zeit.
Als es dann auch endlich Zeit für meine Pause war, ging ich nach unten um Flo zu treffen. Wir gingen nur ein paar Häuser weiter zu einem Italiener. Er wartete schon auf mich und strahlte mich an, als er mich sah. "Emmchen, du siehst fantastisch aus." "Danke, du aber auch. Woher die gute Laune?" "David hat mich gerade angerufen und mich übers Wochenende eingeladen. Wir fahren nach Wien." "Das ist schön, klingt romantisch!" "Ja, oder? Ich verpasse dann aber leider den Geburtstag vom Balljungen." "Die Bude wird so voll sein, dass er das gar nicht merkt" antwortete ich Flo lachend. Als wir beim Italiener ankamen, setzten wir uns und bestellten auch sofort. "Und bei euch? Wie läuft es so?" "Gut, naja die Frauenärztin musste unseren Termin auf Mittwoch schieben." "Aber da ist Leon gar nicht da..." "1 Punkt für deine Detektiv-Spürnase!" "Hahaha, du bist so witzig. Auf einer Skala von 1-10, wie mies ist seine Laune?" "Ich würde sagen 1" "Oh, so schlimm...wieso?" "Er freut sich drauf zu wissen, was es wird. Vor zwei Wochen hat man nichts gesehen." "Aber ist das der Grund für eine 1..." "Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es auch was anderes." "Was meinst du?" "Heute morgen hatten wir noch ziemlich viel Zeit. Und nachdem er wegen der Terminänderung beleidigt ins Bad abgedampft war und wir dafür eine Lösung gefunden hatten, hätte ich nichts dagegen gehabt, naja...an der Quote zu arbeiten." "Ihr seid echt wie kleine Duracell-hasen..." Genervt sah ich Flo an. "Jedenfalls hat er abgeblockt...schon wieder." "Wie schon wieder?" "Geht seit circa zwei Wochen so." „Was ist denn los?" „Ich hab keine Ahnung. Und ich weiß nicht ob ich es ansprechen soll. Weil ich meine zwei Wochen...bei Ben wäre ich froh gewesen, wenn es alle zwei Wochen passiert wäre." „Bei dem wäre ich froh gewesen es wäre nie passiert, wenn ich du wäre." „Nicht hilfreich, Flo." „Okay. Also es ist für viele vielleicht kein Zeitraum der seltsam wäre. Aber bisher hatte ich bei euch das Gefühl, ihr wollt das zu eurem Vollzeitjob machen." Ich musste lachen. Aber Flo hatte auch irgendwie recht. „Also einfach ansprechen?" „Ja, einfach gerade heraus." Ich nickte nur...auf das Gespräch hatte ich auch keine Lust.
Nachdem wir gegessen hatten, ging Flo zurück zur Arbeit und ich auch. Den ganzen Tag überlegte ich, wann ich es am besten ansprechen sollte. Übermorgen hatte Leon ein wichtiges Spiel, da sollte er einen klaren Kopf haben. Andererseits stand immer ein Spiel an das wichtig war. Also beschloss ich es heute nach der Arbeit einfach anzusprechen.
✧ POV Leon ✧
Als ich nach dem Training nachhause kam, war Emma noch nicht da. Also legte ich mich noch ein bisschen auf die Couch und scrollte gelangweilt durch Instagram. Irgendwann kam Emma rein und stellte ihre Tasche auf dem Tisch ab. „Hey. Du bist ja schon da." „Ja, war früher durch. Soll ich was zu essen machen?" Sie holte sich ein Wasser, stellte es auf dem Couchtisch ab und setzte sich rittlings auf mich. Sie fing an mich zu küssen und ich machte mit. Es war nahezu unmöglich, es nicht zu machen. Ihr zu widerstehen war so unfassbar schwer. Aber ich konnte eben einfach nicht. Also legte ich meine Hände an ihren Po und schob Emma im Kuss langsam von mir runter. "Leon, was ist los?", fragte ich mich verwirrt. "Nichts, was soll sein?" versuchte ich ihre Frage einfach abzuwehren. "Ich mach uns jetzt was zu essen." Ich stand auf und ging zur Küche rüber. Was natürlich nichts brachte, denn Emma kam einfach nach. "Kann ich mit dir über was reden?" fragte sie, während sie mich von hinten umarmte. "Wir können über alles reden, Schatz" Bitte lass locker...dachte ich nur. "Wieso willst du nicht mit mir schlafen?" "Will ich doch." "Seit zwei Wochen bist du so komisch. Verstehe mich nicht falsch, ich weiß wir haben viel Sex...aber ich frag mich halt...ob es an mir liegt." Ich holte tief Luft und drehte mich um. "Es liegt definitiv nicht an dir." "Okay...aber willst du drüber reden? Ist es weil ich zunehme oder...." "Nein, auf gar keinen Fall. Irgendwie macht es mich sogar an, aber....ich...seit dem Sturz und der letzten Untersuchung. Ich kann nicht..." "Ich kann dir nicht folgen." Verwirrt sah sie mich an. "Ob schwanger oder nicht...manchmal hatte ich das Gefühl du bist besessen, was gut ist und so, aber was hat sich denn verändert? Die Ärztin meinte, dass es okay ist und nichts passieren kann." "Weiß ich..." Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Aber...?" "Ich...ich finde es seltsam." "Mit mir zu schlafen?" "Ja, also nein...aber ja. Ist es nicht seltsam, dass es mich nicht abschreckt?" "Mit mir zu schlafen?" "Nein...aber ja...also wegen dem Baby." "Ich glaube nicht. Also ich mein, es ist normal. Denkst du wenn es merkwürdig wäre, würde das Thema in jedem Schwangerschaftsratgeber behandelt werden?" "Mhm, ja okay...." "Leon, ich verstehe es. Wirklich. Ich wollte einfach nur wissen warum. Ich hatte Angst, dass..." "Nein, du bist wirklich die schönste Frau der Welt. Ich liebe dich und ich will nur dich! Es liegt an mir." Ich umarmte sie. "Tut mir leid, ich wollte dich damit nicht nerven." "Hast du nicht, Babe. Wirklich. Ich...ich hab keine Ahnung was ich sagen soll." "Alles gut, Leon. Wirklich. Ich liebe dich und das ist ja auch nicht überlebenswichtig." Emma lachte. Überlebenswichtig vielleicht nicht, aber das würden lange Monate werden....
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New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF
FanfictionEmma ist 24 Jahre alt und lebt in München. Nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und endlich neu durchstarten will, lernt sie einen Spieler ihres Lieblingsvereins kennen und die beiden werden ein Paar. Was erstmal romantisch klingt, wird sc...