Kapitel 114

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✧ POV Leon ✧

"Leon...komm mit. Es gibt da eine kleine Dame, die auf dich wartet."  sagte Marianne, unsere Hebamme und nahm mich mit. Als wir aus dem Zimmer auf den Flur traten, kam gerade Flo den Flur runter. "Leute...hab ich es verpasst? Ist das Baby...." Mitten im Satz stockte er, als er mich genau ansah und wurde blass. "Was ist los?" fragte er panisch. Er ging in das Zimmer, aus dem wir kamen. Ich weinte nur noch. Er kam wieder raus. "Leon, was ist passiert?" Er hielt mich an den Oberarmen fest und zog mich in eine Umarmung, die ich erwiderte. "Unserem Baby gehts gut. Ich wollte gerade zu ihr" sagte ich weinend. Vermutlich konnte er nur die Hälfte verstehen. "Und Emma? Wo ist Emma?" Flo stiegen auch die Tränen in die Augen. "Emma muss operiert werden, sie halt zu viel Blut verloren...Flo, sie sah so....es ging ihr nicht gut." Flo lehnte sich gegen die Wand und rutschte nach unten in die Hocke. Er atmete tief ein und aus. Nach wenigen Minuten kam er wieder hoch. "Okay, ich sehe nach Emma. Geh du zur kleinen. Ich komme so schnell ich kann zu euch!" sagte er und umarmte mich nochmal. Ich folgte Marianne in das Zimmer nebenan. 

Dort wurde ordentlich rumgeschrien. Meine kleine Tochter hatte offensichtlich gesunde kleine Lungen. "Setz dich, Leon!" sagte die Hebamme und ich setzte mich in den Sessel der dort stand. Die Schwester verlies den Raum und wir waren zu zweit, und das Baby. Sie kam mit ihr zu mir und legte sie mir in den Arm. Sie war nur in ein Tuch gewickelt, aber schon sauber. "Sie ist ein gesundes kleines Mädchen. Sie wiegt 2910 Gramm und ist 47 cm groß." Schnell hörte sie auch auf zu weinen, als ich ihre Wange streichelte. Ich lächelte, sie sah aus wie Emma. Sie hatte viele braune Haare und hatte ihre Nase. Sie war so perfekt. Ich fuhr mit meinem Zeigefinger über ihre Hand und sie griff zu. Das war unglaublich, dieser kleine Mensch, meine Tochter, hatte ich zusammen mit Emma geschaffen. Sie war ein kleines Wunder. Jeder Stress, jede Reiberei, alles was passiert war, war es absolut wert, dafür das sie jetzt da war. Das war alles für uns so vorherbestimmt. "Hat sie schon einen Namen?" fragte mich Marianne. "Nein, Emma und ich suchen ihn noch aus. Wir wollten warten bis sie da ist." Mir liefen wieder Tränen die Wange runter. "Kein Problem..." Sie legte mir eine Hand auf die Schulter und ich starrte weiter meine kleine Tochter an. "Wissen sie was von Emma?" verzweifelt sah ich sie an. "Nein, noch nicht. Aber ich kann gleich mal anrufen wenn du willst." Ich nickte. Sie verschwand kurz aus dem Zimmer. "Deine Mama kommt auch gleich...sie braucht nur noch. Sie liebt dich so, das weiß ich. Mindestens so sehr wie ich dich." Ich gab ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. 

Die Hebamme kam wieder rein. "Sie sind noch am operieren und können mir noch nichts sagen." Sie sah mich mitleidig an und holte das Armband für unsere kleine Maus. "Ich hab einfach Baby Goretzka drauf geschrieben. Wenn ihr einen Namen habt, kriegt ihr ein neues." Ich nickte wieder nur. Ich war innerlich so hin- und hergerissen, zwischen der Freude über die Kleine und der wahnsinnigen Angst um Emma. "Leon, wir sollten die kleine mal richtig anziehen." sagte Marianne. Ich stand vorsichtig mir ihr auf und ging rüber zu der Wickelkommode. "Habt ihr Sachen dabei?" "Ähm...ja. Ich hab alles eingepackt." "Emma hat mir die Woche noch erzählt wie super penibel du die Tasche gepackt hast", sagte sie lachend. "Ich hole sie." sagte ich doch Marianne klopfte mir auf die Schulter. "Ich mach das schon. Bleib du hier!" Kurz darauf kam sie wieder. "Sooo...dann wollen wir mal. Ich zeig dir wie das mit der Windel geht." Sie wickelte sie, zeigte mir worauf ich achten muss. Ich packte einen der kleinen Strampler aus, die wir mitgenommen hatten. Es war der kleine mit dem Löwen drauf. Das war der erste den Emma damals gekauft hatte. Eigentlich sollte sie doch diejenige sein, die ihn ihr anzog zum ersten Mal. Dann zog ich sie ganz vorsichtig an. "Sie ist so klein und zart...was wenn ich ihr weh tue?" fragte ich Marianne ängstlich. "Sie ist viel robuster als sie aussieht Leon. Mach das ganz instinktiv, du kannst das. Das sieht doch schon gut aus." Sie sah so süß aus. Wir packten sie wieder in eine zusätzliche Decke ein und ich setzte mich wieder mit ihr in den Sessel. "Ich schieb dir hier das Bett hin, dann kannst du sie auch mal ablegen. Und ich lasse euch mal euren Moment zu zweit. Ich komme sofort zu dir, wenn was mit Emma ist." Ich bleib einfach mit ihr hier sitzen und beobachtete wie sie langsam einschlief. 

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt