Kapitel 176

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POV Leon

Gestern morgen hatte Emma mir geschrieben, dass das klar geht und sie zum Spiel kommen kann. Deshalb war meine Laune auch exzellent. Nachdem wir im Hotel angekommen waren, um uns vor dem Speil auszuruhen und vorzubereiten, schrieb ich sehr geduldig Autogramme und machte Fotos. Als ich dann nach oben auf unser Stockwerk kam, wartete Serge vor meiner Zimmertür auf mich. „Teilen wir uns heute die Zimmer?", fragte ich ihn lachend. „Ich dachte, wir wohnen quasi zusammen. Wieso nicht auch hier? Eigentlich wollte ich kurz mit dir reden..." Ich öffnete meine Tür und wir gingen in mein Zimmer. Ich setzte mich aufs Bett und Serge auf den Sessel, der im Zimmer stand. „Wieso bist du so gut gelaunt?" „Bin ich das?" „Ja...also?" „Einfach so." „Du? Mr. Griesgram?" „Emma kommt morgen. Allein." „Sie war letztens schonmal da. Und in Bochum war sie doch auch." „Ja, schon klar. Aber nach dem Spiel in Bochum. Da gab es einen Moment auf dem Heimweg, der mich irgendwie hoffen lässt, dass ich es nicht komplett verkackt habe." „Echt jetzt?" Ich erzähle Serge von der Situation und was Emma gesagt hatte.

„Dann musst du dich jetzt auch mal ins Zeug legen." „Weiß ich doch...mache ich doch auch. Ich bin sooft zuhause wie ich kann und zeige ihr, dass sie sich auf mich verlassen kann. Ich hab schon das Gefühl, das wir uns näher kommen." „Leon, ich weiß nicht. Mach dir lieber keine allzu großen Hoffnungen." „Ich kann doch gar nicht anders. Was ich gemacht habe, war totaler Quatsch. Meine Absichten waren ehrlich und aufrichtig, aber die Aufführung leider scheiße." „Endlich liegst du mal richtig", sagte Serge.

„Und am Wochenende? Kommt sie da auch?" „Wir spielen gegen Dortmund. Wenn sie kommt, dann nur wegen dem Spiel", sagte ich lachend und Serge schmunzelte. „Wie läuft ihre Arbeit?" „Scheint wirklich stressig zu sein, aber sie ist zufrieden. Das ist alles was zählt." „Schenk ihr doch was...als kleine Aufmerksamkeit." „Was denn?", fragte ich verwirrt. „Keine Ahnung. Vielleicht eine Tasche fürs Büro oder so." „Ja, gute Idee. Nächste Woche könnte ich ihr die bringen lassen, wenn wir beim DFB sind. Wenn sie deshalb sauer werden sollte, dann hab ich die Zeit, bis ich wieder zuhause bin, als kleinen Puffer..." „Gute Idee!", sagte Serge lachend und ging zurück auf sein Zimmer. Ich legte mich noch etwas hin und starrte an die Decke. Ich hatte immer noch Emmas Shirt dabei, dass sie mir vor ein paar Wochen in die Tasche legte. Es roch immer weniger nach ihr, aber genug um mir eine Gänsehaut zu geben. Ich vermisste sie so. Ich musste das alles wirklich hinbekommen. Ich musste sie zurück haben. Um jeden Preis.

Dann war es abends soweit. Wir waren im Stadion angekommen und machten uns im Spielertunnel bereit zum Einlaufen. Das erste Champions League Spiel für mich in dieser Saison und dann in der Startelf. Das war schon was besonderes und ich war froh, dass Emma da sein würde im Stadion um mich zu unterstützen. Während wir auf dem Rasen standen und die Champions League Hymne spielte suchte ich fieberhaft den Rang am wo Emma sitzen sollte. Aber ich konnte sie einfach nicht finden. Sie war nicht gekommen... Mir war klar, dass ich kein Recht mehr hatte, darauf zu hoffen, das sie hier war. Aber ich hatte es wirklich gehofft. Wir klatschten mit der gegnerischen Mannschaft ab, machten das obligatorische Mannschaftsfoto und gingen auf Postion. „Sicher ist sie nur zu spät...", sagte Serge im vorbeigehen aufmunternd und klopfte mir auf die Schulter. Darüber konnte ich jetzt aber nicht mehr nachdenken. Jetzt musste ich mich auf das Spiel konzentrieren.

POV Emma

Auf der Arbeit kam ich zu spät weg. Nachhause fuhr ich gar nicht mehr, das würde mich noch mehr unnötig Zeit kosten. Der Verkehr auf dem Weg in die Allianz Arena war der Wahnsinn. Ich wurde echt noch verrückt. Hier hatte man manchmal das Gefühl die ganze Stadt war auf einen Schlag unterwegs. Bis ich ankam, parkte, nach oben in den VIP-Bereich kam und ich meinen Platz gefunden hatte, wurde gerade die zweite Halbzeit angepfiffen. Leon spielte gut, die erste Halbzeit war wohl noch besser. Aber er konnte wirklich stolz auf ihn sein. Und Bayern gewann mit 2:0. Die Mannschaft drehte unten wie gewohnt ihre Runde vor den Fans. Die Tribüne leerte sich wie immer schnell. Ich blieb sitzen. Leon sah trotz des guten Spiels und des Siegs nicht zufrieden aus. Dann sah Serge mich und winkte mir. Ich winkte lächelnd zurück und Serge ging zu Leon. Er sagte ihm was ins Ohr und Leon sah dann überrascht nach oben und strahlte mich an. Sie gingen in die Kabine zurück und ich wartete hier. Es war zwar kalt, aber drinnen war es mir einfach zu voll. Und ich war ja gut eingepackt.

Nach einer guten halben Stunde kam Leon und stand neben mir. „Du bist ja da!", sagte er freudig und lächelte mich an. „Ja, aber ich war zu spät...die Arbeit und der Verkehr. Sorry!" Ich stand auf und wir umarmten uns. „Ist doch egal. Ich bin einfach froh, dass du da bist! Du fehlst mir, Emma." Ich holte tief Luft. Sein Blick sah so sehnsüchtig aus, seine Augen...Klarer Kopf, Emma! „Du mir ja auch. Wollen wir Samstag nach dem Spiel zusammen essen? Sonntag fährst du ja schon zum DFB oder?" „Ja, stimmt. Sehr gerne." Leon strich mir mit seinen Fingern über meine Hand und lächelte. „Also dann Samstag? Holen Flora und ich dich ab? Um mit ihr herzukommen ist zu kalt..." „Klar, gern!" „Dann bis Samstag..." „Ja..." sagte er und biss sich auf die Unterlippe. Wir umarmten uns nochmal. Und sicherlich einen Moment zu lange. Aber ich konnte mich kaum losreißen. Dann ging ich zum Auto. Ich schreib Flo eine Nachricht. Wieso machte Leon nicht einfach mal einen Schritt vorwärts? Ich fuhr nachhause und hoffte einfach darauf das wir am Samstag einen Schritt weiter kommen würden.

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Ich bin zufrieden
Halbfinale ♥️♥️♥️

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt