✧ POV Emma ✧
Die nächsten Tage waren verhältnismäßig entspannt. Die Stimmung blieb seltsam, sie war nicht schlecht, aber wir fanden keinen Zugang zueinander. Wir hatten darüber gesprochen und waren uns einig, zu versuchen das zusammen zu bewältigen. Das Gefühl, wir würden es nicht schaffen, konnte ich nicht abschütteln. Aber ich glaubte, bei Leon war das Gefühl stärker. Und ich hatte Angst ihn noch mehr zu verunsichern, wenn wir darüber sprachen. Es ging ihm nicht gut und ich wollte sein Fels in der Brandung sein.
Seit dem Gespräch im Restaurant Anfang der Woche, hangelten wir uns von Tag zu Tag. Leon hatte viele Physio Einheiten wegen seiner Verletzung. Dazu kam der Frust wegen eben dieser. Sein erstes Jahr in München lief nicht immer gut, er lieferte zwar ab aber war auch immer wieder verletzt. Das nagte an ihm. Ich vergrub mich in Arbeit, kam immer erst spät nachhause. Dann aßen wir zusammen, redeten über den Tag und sahen zusammen noch etwas fern. Das wars. Das waren gerade unsere Tage. Da Leon am Wochenende nicht spielen konnte und deshalb "frei" hatte, kam Marius zu uns. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob das eine gute Idee war. Aber eigentlich war ich ganz froh. Er würde ein kleiner Puffer sein.
Da Leon heute nochmal eine Einheit an der Säbener Straße hatte, fuhr ich Freitag Nachmittag zum Flughafen um Marius abzuholen. Ich stand bei der Ankunft und wartete. Dann kam er ums Eck und wir umarmten uns zu Begrüßung. Wir hatten uns erst einmal gesehen, aber so fühlte es sich gar nicht an. Er war so nett und herzlich, kein Wunder das er Leons bester Freund war. "Hey Emma. Das wäre doch nicht nötig gewesen. Ich hätte ein Taxi nehmen können." "Hallo Marius. Und durch halb München damit fahren? Nein, das ist ätzend. So gehts ja auch. Ich hatte heute nachmittag ohnehin keine Termine mehr." "Leon ist im Training?" "Nein, er hat einen Termin beim Physiotherapeuten. Aber er ist nicht lange nach uns zuhause." Zusammen gingen wir zum Auto und stiegen ein.
"Leon lässt dich sein Auto fahren?" fragte Marius scherzhaft. "Den ja, den Sportwagen nicht" antwortete ich lachend, während ich mich in den Verkehr einfädelte. "Aber das ist okay für mich. Ich mag sowieso nicht so gerne Auto fahren." "Wie geht es dir denn?" fragte Marius und sah mich besorgt an. Ich sah kurz zu ihm rüber. "Es geht mir gut. Ich hab Rückenschmerzen, aber das passt schon." "Also nicht falsch verstehen....aber du siehst nicht gut aus. Also du siehst sehr gut aus - also..so allgemein. Nicht, dass ich mir die Freundin von meinem besten Freund so ansehe..." Er redete sich um Kopf und Kragen, ich schmunzelte. "Du siehst müde aus - wollte ich sagen. Sonst siehst du gut aus...und schwanger!" "Ich bin müde. Und danke! Ich fühl mich langsam nur noch dick..." "Nein, du siehst wirklich mega aus - nein gut....oh Gott, sag das nicht Leon..." Ich musste lachen. Es war klar was er meinte, aber es war trotzdem witzig. Wir redeten noch über dies und das, die Arbeit, was die beiden am Wochenende so vor hatten.
"Habt ihr das alles eigentlich geklärt?" fragte er nach einem Moment der Stille. "Ja, schon - irgendwie." "Emma, Leon war ein Idiot, aber er liebt dich. So wie er mit dir ist, hab ich ihn noch nie erlebt." "Ja, ich liebe ihn auch. Aber es ist...es ist als würde ein riesiger rosa Elefant im Raum stehen und wir beide machen einfach weiter als könnte man ihn nicht sehen." "Ihr braucht vielleicht einfach Zeit. Das ist eine Wunde, und die muss heilen." "Vielleicht hast du Recht, das wird nur die Zeit zeigen" sagte ich und kurz danach kamen wir zuhause an.
"Kann ich meine Sachen hoch ins Gästezimmer bringen?" fragte Marius. Ich ging in die Küche um mir ein Wasser zu holen. "Klar, kein Problem." Ich setzte mich an den Esstisch, checkte mein Handy und kurz danach gesellte sich Marius zu mir. Es war kurz still. "Also heiratet ihr jetzt nicht?" "Ich hab keine Ahnung, ich glaube nein", antwortete ich ihm und sah von meinem Handy auf. Ich zuckte mit den Schultern. "Leon muss das entscheiden..." Marius nickte zustimmend. Wieder stille. "Denkst du ich hab ihn bedrängt?" fragte ich Marius zögernd. "Womit? Ihm seinen Willen zu geben?" antwortete dieser lachend. "Vielleicht war er überfordert damit, mal alles zu bekommen was er will und das bocken kam automatisch durch..." Wir mussten beide lachen. In dem Moment kam Leon zur Tür rein. "Emma? Schatz? Wo bist du? Ich bin zuhause." Wie immer war das nicht zu überhören. Um leise zu sein, musste er sich schon konzentrieren. Marius rollte mit den Augen "Hol mal Luft! Wir sind hier!" rief er Leon zu. "Du bist ja schon da!" Die beidem umarmten sich zur Begrüßung. "Ja, Emma hat mich bestmöglich hergebracht." Leon kam zu mir gab mir einen Kuss und streichelte mir über die Wange. "Hey, Babe! Was macht der Rücken?" Er lächelte. "Hallo. Der ist okay...Wie gehts dir?" "Es wird, es wird." Leon setzte sich neben mich und legte seinen Arm um mich. "Wollen wir was bestellen?" fragte Leon. "Das klingt gut" antwortete ich und Marius stimmte zu. Wir entschieden uns für Asiatisch und Leon bestellte das Essen.
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New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF
Fiksi PenggemarEmma ist 24 Jahre alt und lebt in München. Nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und endlich neu durchstarten will, lernt sie einen Spieler ihres Lieblingsvereins kennen und die beiden werden ein Paar. Was erstmal romantisch klingt, wird sc...