Kapitel 109

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✧ POV Emma ✧

Am nächsten Morgen klingelte früh der Wecker. Das Spiel war um 15.30 Uhr, dann musste Leon früh an der Säbener Straße sein. Wir standen zusammen auf und tranken zusammen einen Kaffee bzw. Tee, bevor Leon sich auf den Weg machte. "Soll ich dich fahren?" "Nein, ich fahre selbst, dann kann ich mir das Auto zur Allianz Arena bringen lassen. Dann fährst du nachher mit mir und dein Papa kann deinen fahren. Hat er ja sicher nichts dagegen" antwortete Leon lächelnd. "Gut...und dann gehen wir zusammen essen?" "Ja, klar. Ich muss jetzt aber los." Leon gab mir noch einen Kuss. "Ich freue mich auf nachher. Viel Glück, Liebling! Ich liebe dich." "Danke. Ich dich auch. Und dir geht es sicher gut genug?" "Ja, auf jeden Fall. Paps ist ja da." "Okay. Bis nachher..." Er küsste mich nochmal. Dann nahm er seinen Rucksack und machte sich auf den Weg. Es war noch früh, weshalb ich mich mit einem Buch auf den Sessel kuschelte und langsam nochmal einschlief. Ich war immer so unglaublich müde...ich könnte den ganzen Tag schlafen. Und das tat ich auch fast. Denn geweckt wurde ich vom klingeln. Ich stand auf, streckte mich und ging zur Gegensprechanlage. "Ja?" "Wir sind es Emma!" sagte mein Papa und ich machte ihnen auf. Mit Schrecken stellte ich fest, das es bereits halb zwei war. Ich stellte die Wohnungstür einen Spalt auf und eilte nach oben, um mich fertig zu machen. Ich machte mir einen Pferdeschwanz und zog mir eine Jeans an. Auch wenn man damit immer auffiel in der VIP zog ich ein Trikot mit Leons Name drauf an. Das passte auch schonmal besser, aber war ja nicht meine Schuld.

"Bin fertig!" rief ich auf dem Weg nach unten. Meine Mutter war auch da. "Hey, ihr! Seid ihr bereit?" fragte ich gut gelaunt in die Runde. Mein Papa und Wolfgang bejahten, meine Mutter sagte nichts. Was ich auch einfach ignorierte. Es war ihr ja freigestellt im Hotel zu bleiben...oder auf ihrem Besen zurück zu fliegen. Ich nahm meine Tasche, meine Jacke und zog Schuhe an. Dann gingen wir zusammen in die Tiefgarage und wir fuhren zur Allianz Arena. Wir parkten in dem VIP Bereich und gingen nach oben. Paps und Wolfgang versuchten sich gegenseitig mit Infos über die Allianz Arena zu überbieten. Dann suchten wir uns einen Tisch und wir bekamen Getränke gebracht. "Hey, dein Trikot ist zu eng...ist dein Mann geizig?" fragte jemand lachend hinter mir. "Nina! Wie schön. Hallo!" Ich umarmte Nina, die Freundin von Manu. "Nina, das sind meine Eltern Ruth und Paul. Und das ist Wolfgang, ein Freund der Familie. Das ist Nina, sie ist die Freundin von Manuel Neuer und hat mich hier ganz lieb aufgenommen." "Naja, du machst es einem aber auch einfach! Freut mich sie kennenzulernen. Emma erzählt ja so viel von Ihnen." Alle begrüßten sich. "Hast du eine Minute, Süße?" fragte sie mich und wir gingen nach draußen auf die Tribüne. Hier war es jetzt noch ruhig.

"DAS ist deine Mutter?" "Ja..." antwortete ich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Sie sieht so....normal aus." Nina schüttelte den Kopf. "Aber sag mal, wie geht es dir? Du wirst immer runder." "Ja, oder? Siehts schlimm aus mit dem Trikot?" fragte ich und verzog den Mund. "Nein, es betont deinen Bauch richtig gut. Sieht gut aus! Leon wird wahnsinnig werden", sagte sie augenzwinkernd. Wenns nur so wäre.... Wir quatschten noch, und die Tribüne wurde langsam voller. Sie suchte schonmal Plätze und ich holte meinen Anhang. "Nina ist so lieb und sucht uns schon Plätze. Geht doch schonmal raus. Ich geh noch schnell wohin!" sagte ich und die drei machten sich auf den Weg. Als ich nach draußen ging und die Truppe suchte, sprach mich Uli Hoeneß an. "Ah, sie gehören zu Leon Goretzka? Emma, richtig?" "Ja, hallo." "Wie ich sehe, geht es voran mit dem Nachwuchs." "Ja, klappt ganz wunderbar." "Karl-Heinz, das ist Frau Kohen, richtig?" Ich nickte zustimmend. "Sie ist die Partnerin von Leon Goretzka." "Ah, schön! Karl-Heinz Rummenigge. Schön sie kennenzulernen!" Er gab mir die Hand. "Sie wird dafür sorgen, das der Leon sich hier einfügt. Sie ist schon lange Fan!" sagte Uli Hoeneß lachend. "Na, das wollen wir mal hoffen", stimmte Rummenigge mit ein. "Ich geb mein Bestes. Dann hoffen wir mal auf ein gutes spiel und drei Punkte!" Wir verabschiedeten uns und ich setzte mich zwischen Nina und meinen Papa. "Hast du einfach Uli Hoeneß angesprochen?" fragte mein Papa schockiert. "Nein, er mich", antwortete ich ihm. "Ja, manchmal sind die etwas zu gesprächig" fügte Nina noch lachend hinzu. Dann kam die Mannschaft auch schon raus, um sich aufzuwärmen. "Leon spielt nicht?" fragte mein Papa mich. "Scheinbar nicht. Es wird dich schockieren, aber ich bin in die taktischen Entscheidungen nicht involviert", sagte ich lachend. "Na, er wird seine Chance kriegen!" sagte Paps und vertiefte sich wieder in sein Gespräch mit Wolfgang. Ich quatschte mit Nina und beobachtete meine Mutter im Augenwinkel. Das Spiel lief gut und wir beendeten die erste Halbzeit mit einem 2:0.

Mein Vater, Wolfgang und Nina gingen nach drinnen. Ich blieb sitzen und starrte einfach nach vorne. "Ist schon besonders hier" sagte meine Mutter. "Besonders?" "Emma, ich kann hiermit nichts anfangen, aber ich denke, wenn man das kann, hat man hier seinen Spaß." "Ja, ist auch so." Ich konnte sie nicht ansehen. Das irgendjemand sowas zu mir sagte oder das über mich dachte, war mir halbwegs egal. Aber das meine Mutter das wirklich sagte, schockierte mich einfach. "Leon ist gar nicht hier?" "Doch...er sitzt auf der Bank." "Aha..." Ich spürte ihren Blick auf mir ruhen... "Emma, können wir reden?" "Wir haben nichts zu besprechen, Ruth!" sagte ich kühl. Dann kamen auch die anderen wieder. Nina hatte mir einen Punsch mitgebracht. "Danke!" "Gerne...ich dachte, das kannst du jetzt gebrauchen. Ist schon frisch heute!" "Auf jeden Fall."

Dann ging es weiter mit der zweiten Halbzeit. Es fiel ein drittes Tor und dann wurde in der 55. Minute auch endlich Leon eingewechselt. Er gab alles, und auch wenn er kein Tor mehr machte. Auch in seiner kurzen Spielzeit heute fiel er auf und hatte seine Torchancen. Insgesamt fielen noch drei weitere Tore, sodass der FC Bayern sich mit einem 6:0 von Wolfsburg trennte und sie rückten endlich auf Platz eins der Tabelle vor Dortmund. Die Stimmung hier oben, war natürlich gut und wir warteten auf die Jungs. Ich stand noch bei Nina und Lisa, der Frau von Thomas Müller. Mittlerweile waren auch fast alle oben. Außer Leon. "Hey Serge, Gratulation zu deinem Tor!" Wir umarmten uns. "Danke!" "Wo ist denn Leon?" "Der hat noch telefoniert, ist aber bestimmt gleich da. Bei dir alles gut?" "Klar und bei dir?" "Nach so einem Spiel doch immer" Er lachte und ging zu dem Tisch mit den anderen Spielern. Nach weiteren zehn Minuten kam Leon endlich, aber ging dann direkt zu meinem Vater. Irgendwas lief doch hier. Dann kam er endlich zu mir und ich ging schnell zu ihm. Ich fiel ihm um den Hals und wir küssten uns. "Du hast gut gespielt!" "Das sagst du immer, Liebste!" "Ist ja auch so..." sagte ich lachend. "Komm! Wir müssen los..." "Nein, gar nicht. Wir haben noch Zeit! Wir haben Zeit noch etwas mitzufeiern." "Kleine Planänderung. Wir beide müssen jetzt los!" Ich war verwundert und wir verabschiedeten uns von allen. "Warte! Ich muss Paps noch finden und ihm Beschied geben!" "Er weiß Bescheid. Die essen hier und machen sich einen schönen Abend. Wir sehen sie morgen Nachmittag zum Kaffee und fahren sie dann zum Flughafen!" "Wohin gehen wir?" "Kannst du mich mal romantisch sein lassen?" fragte Leon leicht genervt.

Zusammen gingen wir nach unten. Unten warteten noch ein paar Fans und Leon gab Autogramme und machte Fotos. Ich ging schonmal vor und wartete am Wagen. Ich checkte meine Nachrichten, aber es war keine wichtige dabei. Plötzlich umarmte mich Leon von hinten. "Das Trikot sieht wahnsinnig geil an dir aus, weißt du das?" flüsterte er mir ins Ohr. "Komm, steig ein!" Ich grinste und stieg ein. Leon fuhr los, doch in die falsche Richtung. "Leon, wo fahren wir hin?" "Wir machen uns einen schönen Abend...mehr sag ich dir nicht." "Fahren wir nicht nochmal heim? Ich muss mich umziehen..." "Wieso? Du siehst gut aus." "Nein, ich hab ein Trikot von dir an und das sieht aus als hätte ich einen an der Waffel, wenn ich damit neben dir herlaufe." "Also erstens: du hast einen an der Waffel, sonst wärst du nicht mit mir zusammen! Und zweitens: du hast ne Jacke an. Sieht keiner!" Ich holte tief Luft. Leon lachte nur. "Außerdem hat dein Liebster an alles gedacht. Ich hab eine Tasche gepackt für uns beide. Wir kommen nämlich nicht nachhause heute!" "Wie meinst du das?" "Genau so wie ich es sage..." Leon fuhr weiter und weiter. Nach einer guten Dreiviertelstunde kamen wir auf dem Land in einem hübschen Hotel an. Wir stiegen aus. Leon holte die Tasche für uns beide aus dem Kofferraum. Das Auto wurde für uns geparkt. Er ging zur Rezeption und checkte uns ein.

Grinsend und mit wackelnden Augenbrauen kam er wieder auf mich zu. "Komm!" Er nahm meine Hand und wir fuhren mit dem Aufzug ganz nach oben. Für diese Etage brauchte man die Schlüsselkarte. Schon im Aufzug fing Leon an mich zu küssen und seine Hände gingen auf Wanderschaft. "Leon...wenn das jemand sieht!" "Wir sind alleine." "Wenn die eine Kamera hier haben, dann -" "Dann sehen die, wie ich mit meiner Frau rummache. Geht schon klar..." In dem Moment ging die Fahrstuhltür auf. Leon zog mich hinter sicher und öffnete die Zimmertür. Das Zimmer war der Wahnsinn. Es war wunderschön und hatte einen fantastischen Ausblick. "Essen können wir nachher unten oder wir lassen es uns hochbringen" sagte Leon und stellte unsere Tasche ab. Ich drehte mich zu ihm um und streckte meine Arme nach ihm aus. "Das ist eine schöne Überraschung! Danke!" Ich gab ihm einen Kuss. "Danke...ich dachte, wir müssen raus. Nur du und ich. Kein Stress, kein Alltag, nur wir beide." Er legte eine Hand in meinen Nacken und zog mich nah zu sich. Wir küssten uns und ich legte meine Arme um ihn. Das würde ein schöner Abend werden...

New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt