Regulus POV
" Also. Was genau verstehst du nicht?", Fragte Severus und klang schon fast müde. Kein Wunder. Wir saßen vermutlich schon seit einer Stunde hier und von Fortschritten war bis jetzt noch nicht wirklich die Rede. " Nun ja...ehrlich gesagt, verstehe so ziemlich die ganze Lektion vier nicht.", gab ich kleinlaut zu und kam mir sofort strohdumm vor.
Erstens hasste ich es, auf die Hilfe von Anderen angewiesen zu sein. Schon als kleines Kind, hatte ich es gehasst, wenn ich daeauf angewiesen war. Es gab mir einfach das Gefühl, hilflos, ja sogar unfähig zu sein. Dies war keine der Eigenschaften eunes wahren Black's. Blacks sollten sich nicht so hilflos geben. Niemals. Wenn meine Eltern wüssten, wie ich mich mal wieder anstellte , würden sie sich für mich in Grund und Boden schämen. 'Als hätte ich nicht genug Probleme!' Hätte Mutter gesagt. Überhaupt, schienen Sirius und ich ihr nur Probleme zu machen. Sätze wie Regulus! Willst du deiner Mutter etwa noch mehr zur Last fallen? Und 'Du Nichtsnutz! Du bringst Schande über den ganzen Familiennamen!' waren Alltag.
Wegen solchen Aussagen hatte ich mir angewöhnt- mich gezwungen, ohne Hilfe zu Recht zu kommen. Die meisten, die mir Hilfe bei etwas anboten, lehnte ich einfach ab oder schnauzte sie sogar an, ob sie mich für unfähig halten würden. Was mich erstens arrogant dastehen ließ und mir zweitens auch nicht gerade Sympathiepunkte einbrachte. In Folge dessen, machten Viele einfach einen Bogen um mich, wenn sie mir begegneten.
Dabei fühlte ich mich manchmal so alleine...ja, ich hatte Severus- und außerhalb von Hogwarts meine Familie. Aber trotzdem fühlte ich mich manchmal so alleine, wie ich es das letzte Mal getan hatte, als Sirius sein erstes Jahr in Hogwarts angetreten hatte. Ehrlich gesagt, habe ich mich seit dem ständig allein gefühlt. Auch wenn ich bei meiner Familie war. Auch, als Sirius nach seinem ersten Schuljahr zurück zum Grimmauldplatz kehrte. Selbst, als ich selbst hier in Hogwarts mein erstes Jahr angetreten hatte, fühlte ich mich so.
Außenseiter. Das war wohl das richtige Wort für mich. Noch etwas, das ich mit Severus gemeinsam hatte. Auch er hatte so gut wie niemanden. Ja, er hatte Lily Evans. Lily Evans, die in einem anderen Haus war. Lily Evans, die vermutlich auch viele andere Freunde hatte. Manchmal fragte ich mich, ob Severus sich erhoffte, dass ihre Freundschaft genau so erhalten bleibt. So wie ich es mir damals bei meinem Bruder erhofft hatte. Damals, als wir beide noch nicht in Hogwarts gewesen waren. Es ist vermutlich nicht nötig zu sagen, dass es sich bei mir nicht erfüllt hatte. Irgendwie hoffte ich für Severus, dass dies bei ihm und Evans nicht der Fall sein würde.
Wie nah hatten sie sich vor Hogwarts gestanden? Hatte sich ihr Verhältnis zueinander auch so verändert? Wenn ja, wie sehr schon? " Regulus? Hörst du mir zu?", riss Severus' Stimme mich aus den Gedanken. Ich schreckte auf. " Ja, natürlich. ", antwortete ich und sah ihn mit möglichst wachem Blick an. Severus sah mich skeptisch an. Super. Jetzt hatte ich schon wieder ein schlechtes Gewissen. Er versuchte mir zu helfen, ich war in Gedanken weit weg. Toller Freund.
" Nun. Dann wiederhol bitte, was ich dir über den-" Er konnte den Satz nicht zu Ende sprechen. " Hey! Black!" Unterbrach ihn eine Stimme, die ich mittlerweile ziemlich gut kannte. Alexander Flint, der Kapitän des Slytherinteams betrat die Bibliothek und hockte sich zu mir und Severus. Der eben Genannte, sah den Älteren überrascht an. Auch mich überraschte es, ihn hier zu sehen. Er war wirklich nicht der Typ, von dem man denken würde, dass er eine Bibliothek betreten würde.
Eher einer, der dies nie tun würde, nicht mal, wenn sein Leben davon abhinge. Tja, da sieht man, wie man sich täuschen kann. Ich musterte Flint erneut. Er hatte dunkle Haare, die nach hinten gegeelt waren. Seine Augenfarbe war ein Gemisch aus Blau, Grün und Braun, was man nicht genauer deuten konnte. Auf eine Art, hatte er eine ziemliche Ausstrahlung. Er hatte irgendwas, was bei den meisten anderen Respekt erweckte. Über ihn machte sich niemand lustig. Er hatte nicht das Problem, sich ständig allein gelassen zu fühlen. Kurz gesagt, besaß er viele Eigenschaften, die ich gerne hätte.
Er schien sich nicht viel aus der Meinung von Anderen zu machen und dies war eines der vielen Dinge, die ihn von mir unterschieden. Trotzdem fragte ich mich immer noch, wieso er damals ausgerechnet mich auf Quidditch angesprochen hatte. " Ich muss sagen, gute Leistung beim Auswahlspiel!", sagte er mit einem kühlen Lächeln. Ich grinste ihn stolz an. Was machte er hier eigentlich? War das ein Zufall, dass er genau jetzt auch hier war?
" Übrigens, es gibt Neuigkeiten vom Gryffindorteam , die dich vielleicht interessieren könnten.", sagte er. Diesmal war seine Miene unergründlich. Genau wie seine Persönlichkeit. Er gehörte zu den Leuten, bei denen ich keine Ahnung hatte, wie ich sie einschätzen sollte. Ich wusste viel zu wenig über ihn, aber er gab auch so wenig von sich preis...genau wie ich.
Ich schaute ihn fragend an. Was für Neuigkeiten? Und wieso sollten Sie genau mich interessieren?" Sie haben ebenfalls einen neuen Spieler. Als Treiber. ", eine gewisse Vorahnung machte sich in mir breit. Ich glaubte zu wissen, was jetzt gleich folgen würde. Und irgendwie machte mich der Gedanke daran leicht wütend. Da dachte man, man hätte etwas erreicht
Man hätte-, könnte etwas, was der Andere nicht konnte.Einmal hatte ich das Gefühl gehabt, besser zu sein. Genug zu sein. Dieses Gefühl wurde mir mit diesem einen Gedanken genommen. Auf einmal fühlte ich mich wieder wie sonst. Durchschnittlich. Zu durchschnittlich. Schlecht. Wieder nur eine Kopie von meinem Bruder. Wieder in seinem Schatten stehen. " Ich schätze, du kannst es dir denken. Es ist dein Bruder. ", bestätigte Flint meine Vermutung.
Auf einmal erschien es mir gar nicht mal so toll, im Team zu sein. Stopp! So durfte ich nicht denken. Wenn er auch Quidditch spielen wollte, sollte er das doch. Wenn ich nicht der einzige Spieler von uns beiden sein konnte, würde ich eben der Bessere sein! Und da war mein Ehrgeiz wieder. Ich würde besser als mein Bruder sein. Beim Quidditch- und auch überhaupt. Auch, wenn es weh tat, den Anderen plötzlich als Konkurrenz zu sehen. Ich wollte nicht, dass uns das noch mehr auseinander brachte. Aber es ging wohl nur so.
" Also dann. Das nächste Training ist nächsten Freitag.", sagte Flint, der es plötzlich eilig zu haben schien. Was war denn jetzt los? Er nahm sich wahllos ein Buch aus einem der vielen Regale, brachte noch ein. " Bis dann!" Raus und verließ die Bibliothek. Was war auf einmal los mit ihm?" Ok. Was war das?", sprach Severus meine Gedanken laut aus.
AN: SOO, ich lebe noch XD ich schreibe noch...joa. Wie fandet ihr dieses Kapi? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😊 bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D