Regulus POV
Einige, ziemlich ereignislose Wochen später, war es mal wieder so weit. Das erste Quidditchspiel der Saison stand an. Im Vergleich zum letzten Jahr, wirkte Flint auch im Training ziemlich zufrieden mit mir. Auch schien er dieses Jahr ziemlich versessen darauf zu sein, den Quidditchpokal zu gewinnen. Verständlich. Denn dieses Jahr, war das letzte Jahr, in dem er die Chance dazu haben würde. Dieses Jahr, wäre das Einzige, in dem es der Mannschaft mit ihm als Kapitän gelingen könnte. Denn dieses Jahr, war Flint's letztes Jahr in Hogwarts.
Aus seiner Miene sprach Entschlossenheit. Wie immer, stand er gerade in der Umkleidekabine vor dem Rest der Mannschaft. Groß. Dünn. Blass. Entschlossen und streng. Es war, als wäre über die letzten Sommerferien nochmal fünf Zentimeter in die Höhe geschossen. Seine stolze Ausstrahlung, schien sich verdoppelt zu haben. Seine strengen Gesichtszüge traten noch mehr hervor. Insgesamt wirkte Flint wie jemand, den man lieber nicht als Feind haben wollte.
Als könnte dies böse enden. Es gab auch nur wenige in der gesamten Mannschaft, die ihm mittlerweile noch bei seinen Taktiken und Entscheidungen widersprachen. Vielleicht, weil sie Angst hatten, aus der Mannschaft zu fliegen, wenn sie dies taten. Vielleicht auch, weil sie auch eine gewisse Angst vor Flint selbst hatten. Davor, wozu er vielleicht in der Lage sein könnte. Was er vielleicht tun könnte, wenn ihm etwas nicht passte. Wenn er einen Problem mit jemandem hatte.
Er wirkte wie jemand, dem man so gut wie alles zutrauen würde. Wie jemand, der unberechenbar war. Jemand, der einem in der einen Minute noch gut und freundlich gesinnt war. Doch Einen in der nächsten Minuten wie die Pest hassen würde. Wie jemand, der im einen Moment noch gut drauf war. Doch dessen Stimmung innerhalb von Sekunden umschlagen konnte.
Wie jemand, der in der ersten Zeit wie ein bester Freund für einen sein konnte. Doch sich sobald einige Zeit vergangen war, als der schlimmste Feind entpuppen könnte. Wie jemand, von dem man gut lernen konnte, doch in der nächsten Minute festestellte, dass alles, was er Einem beigebracht hatte, völlig falsch war. In eine völlig verkehrte Richtung ging, die man eigentlich gar nicht beabsichtigt hatte. Wie jemand, den man einfach nicht einschätzen konnte, egal, wie sehr man es versuchte.
" Nun denn. Macnair, Nott. Lasst keinen in die Nähe der Torringe kommen. Haut sie vom Besen, wenn es sein muss!", sprach er unseren beiden Treibern zu. Ich konnte mir vorstellen, dass die beiden dies nur zu gerne tun würden. Macnair war schon immer der Typ gewesen, der oft auf Schlägereien aus war. Sein Körperbau wirkte kräftig, als würde man an ihm abprallen, sollte man in ihn hinein laufen. Sein Gesucht erinnerte an eine Bulldogge.
Er hatte fettige, schmierig wirkende, blonde Haare, die flach an seinem Kopf Anlagen. Seine Gesichtszüge wirkten seltsam verzerrt. Wie ein aggressiver Hund, der bereits die Zähne fletschte und nur darauf wartete, endlich zu zu beißen. Als wäre er ständig wütend. Und müsste seine Wutanfälle irgendwie los werden, weshalb er sich als Treiber im Team beworben hatte. Auch von der Art her, wirkte der ältere Slytherin ziemlich ruppig.
Er rempelte öfters Leute so heftig an, dass diese ins Schwanken kamen, oder sogar umfielen. Er freute sich, wenn es Anderen schlecht ging und gehörte zu der Sorte von Leuten, die gerne jüngere Schüler mobbten. Und zu der Art von Leuten, die sich besonders gerne prügelten. Also war die Position beim Quidditch genau richtig für ihn.
Nott hingegen, wirkte wie ein Strich in der Landschaft. Er hatte strohige, dunkelbraune Haare, die locker über seine Schultern fielen. Für einen Treiber wirkte er eigentlich viel zu dünn und zu zerbrechlich. Doch er war zäher, als man dachte. Er hatte schon viele Spiele in der Mannschaft gespielt, und immer wieder auf's Neue bewiesen, dass er seiner Position auch gerecht wurde.
Seine Gesichtszüge wirkten eher fein und zart. Ehrlich gesagt, würde man ihm nicht zutrauen, dass er wirklich Quidditch spielte. Genau wie bei mir, hätte man bei ihm wohl Angst, etwas kaputt zu machen, wenn man auch nur gegen ihn flog. Doch er war seine Position wert. Definitiv. Von seiner Art, kannte ich relativ wenig. Er redete eher selten, wirkte meistens ruhig und in sich gekehrt. Er schien meist seinen eigenen Gedanken nachzuhängen, und die Welt um sich herum kaum zu bemerken. Doch beim Quidditch, wirkte er wie ausgewechselt.
" Der Rest- gebt einfach euer Bestes. Wie sonst auch. ", wandte Flint sich an das restliche Team. " Black- Du weißt, was du zu tun hast. ", sagte er nochmal zu mir, ehe wir hinaus auf das Quidditchfeld schritten. Ich hatte beschlossen, gar nicht erst auf die Zuschauer zu achten. So zu tun, als wären sie nicht da, um nicht noch nervöser zu werden. Wir hatten zwar schon in den letzten Jahren gegen Hufflepuff gewonnen, doch das hieß noch lange nicht, dass wir dieses auch wieder schaffen würden.
Wie immer, reichten sich die Kapitäne die Hände. Der Kapitän, der Hufflepuff- Mannschaft wirkte, als würde er das Spiel so ziemlich auf die leichte Schulter nehmen. Als würde es ihm gar nicht wirklich um das Gewinnen, sondern eher um den Spaß gehen. " Nun denn. Seid fair. Und los.", ein Pfiff ertönte, und wie stießen uns vom Boden ab. Wie immer, durchströmte mich ein Gefühl der Freiheit, sobald der kühle Herbstwind durch meine Kleidung strich. Wie immer, schienen alle meine Probleme vergessen, desto kleiner das Feld, weit unter mir wurde.
" Willkommen zu dem ersten Quidditchspiel in dieser Saison! Slytherin gegen Hufflepuff!", verkündete Jordan von der Tribüne aus. Manchmal wunderte es mich, dass er immer noch der Kommentator für Quidditchspiele war. Bei all den Beleidigungen, die er gegen einige Mannschaften los ließ, hätte es mich nicht gewundert, wenn dieses Jahr jemand anderes an seiner Stelle kommentieren würde. Doch vielleicht fanden die Meisten seine Kommentare recht unterhaltsam. Für die Zuschauer, musste es definitiv lustig sein, zu hören, was für Ausdrücke Jordan so auf Lager hatte.
" Avery im Besitz des Quaffels!", hörte ich Jordan verkünden, nachdem ich das Stadion bereits einige Runden nach dem Schnatz durchkämmt hatte. Doch bis jetzt ohne Erfolg. " Avery passt zu Rosier-", ich sah, wie Evan mit dem Quaffel unter dem Arm auf die gegnerischen Torringe zuflog. In dem Tempo, wirkte er fast unaufhaltsam. " Zehn zu null für Slytherin!" Ich jubelte innerlich auf, hielt es jedoch für ratsamer, mich weiterhin nach dem Schnatz umzusehen. Einige Minuten, die mir schon fast wie Stunden Vornamen später, glaubte ich, ihn zu erkennen. " Dreißig zu zehn für Hufflepuff!"
Fluchend flog ich auf den kleinen, gold schimmernden Punkt in der Luft zu, meine rechte Hand bereits ausgestreckt. Doch genau in diesem Moment, schien der Sucher der Hufflepuffs ihn auch bemerkt zu haben. Er hatte den kürzeren Weg. Er würde schneller da sein. Innerlich schrie ich meinen Besen an, schneller zu fliegen. Viel schneller. Ich musste den Schnatz einfach erwischen.
Im letzten Moment, kam ich bei ihm an. Kurz, bevor der andere Sucher seine Hand nach der goldenen Kugel ausstreckte, schloss sich meine bereits um ihn. Vergeblich kratzen die Fingernägel meines Gegners kurz über meinen Handrücken. Triumphierend starrte ich zu den Zuschauern auf der Tribüne. Jetzt, wo das Spiel vorbei war, würden sie mich wohl kaum nervös machen. Doch plötzlich merkte ich, dass etwas seltsam war. Das irgendetwas nicht stimmte. Denn so sehr ich auch nach ihnen Ausschau hielt, zwei Personen fehlten. Zwei Personen, die sonst bei jedem Quidditchspiel zugeschaut hatten. Sirius und Potter.
AN: Soo, das dritte Kapi für heute XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
DU LIEST GERADE
Born to die || Regulus Black
Hayran KurguWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D