Zurück nach Hause

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Regulus POV

Ein weiteres Jahr in Hogwarts war nun um. Ein weiteres Jahr, das ich in meinem zweiten zu Hause verbracht hatte, war nun zu Ende. Noch ein einziges Schuljahr und ich würde all das hier wohl nie wieder sehen. Ein weiteres Jahr noch, und ich würde nie mehr hierhin zurück kehren. Ein weiteres Jahr noch, und ich würde endgültig in die Dienste des dunklen Lords treten.

Ich seufzte und schaute noch einmal aus dem Fenster des Zuges. Etwas weiter hinter uns, stand Hogwarts wie sonst auch immer auf dem Berg, auf dem es einst von den vier Gründern erbaut worden war. Die vier Gründer.  Selbst sie, hatten es nicht geschafft, ihre Freundschaft beizubehalten.

Nicht einmal sie, die zu den mächtigsten Zauberern aller Zeiten gehört hatten, hatten es hinbekommen, ewig miteinander aufzukommen.  Selbst sie hatten sich verstritten. Selbst sie, hatten sich aufgrund von verschiedenen Einstellung auseinander gelebt. Oder sollte ich sagen, Einer von ihnen hatte sich mit den anderen Drei auseinander gelebt?

Sollte ich lieber sagen, einer der vier hatte anders gedacht als die anderen drei? Sollte ich sagen, er war derjenige, der sich von ihnen abgewandt hatte? Doch war es allein seine Schuld gewesen, dass das Verhältnis der Vor nicht gehalten hatte? Hatte allein er dazu beigetragen, dass es schließlich zum Streit gekommen war?

War allein im die Schuld dafür zu geben, dass er schließlich seines eigenen Weges und die anderen Ihres gegangen waren? Wie leicht es doch war, einer einzelnen Person die Schuld für eine gesamte Sache in die Schuhe zu schieben. Wie einfach es doch war, stets die Anderen für seine Probleme verantwortlich zu machen, ohne Diesen vorher überhaupt zu verstehen.

  Wie leicht es einen doch fiel, die Fehler von anderen Leuten zu sehen, doch die Eigenen gekonnt zu übersehen. Wie viel einfacher es doch war, Anderen die Schuld für bestimmte Situationen zu geben, anstatt sich Gedanken darüber zu machen, ob man womöglich auch etwas damit zu tun haben könnte.

Sobald es gespaltene Meinungen gab, passte etwas bereits nicht mehr zusammen. Sobald jemand einer Meinung war, die die Anderen als falsch ansahen, gehörte er nicht mehr dazu. Selbst, wenn seine Meinung die Richtige gewesen war.

Selbst, wenn er mit dem, was er zu sahen versuchte recht gehabt hatte. Denn, wenn die Anderen zu blind waren, dies zu erkennen, war alles umsonst. Wenn die Anderen stets ihre Ansichten vertraten, ohne auf ihn zu achten, hatte es keinen Zweck. Denn selbst wenn eine Einstellung noch so richtig war- ohne Anhörung war sie nutzlos.

Ich sah, wie wir uns immer weiter von Hogwarts entfernten. Ich sah, wie das eigentlich gigantische Schloss mir jedem Meter, den wir uns von ihm entfernten kleiner wurde.  Wie es trotz dem kleinen Berg, auf dem es stand, doch so winzig wirkte, jetzt, wo wir immer wieder Distanz zwischen uns und das Schloss brachten.

Jetzt, wo der Zug mit voller Geschwindigkeit in Richtung des Bahnhofs King's Cross steuerte. Jetzt, wo wir uns immer mehr dem Gleis 9 3/4 näherten, wo unsere Eltern womöglich schon auf uns warteten. Jetzt, wo wir uns immer mehr unserem eigentlichen zu Hause näherten.

Mein Blick glitt nun über Severus, der mir gegenüber auf einer der Sitzbänke unseres Abteils saß. Dieses Jahr, war sein allerletzten Jahr in Hogwarts gewesen.  Dieses Jahr war das Letzte, dass er in dem Schloss verbracht hatte.  Dass letzte Mal, dass er dieses betreten hatte. Das letzte Mal, dass er all dies außerhalb und innerhalb des Schlosses gesehen hatte.

Denn nun, würde er zu ihnen gehören. Nun, würde er richtige Aufträge des dunklen Lords erhalten, die er um jeden Preis durch hführen müsste. Nun, würde er sich endgültig von seinem früheren Leben verabschieden müssen. Von Hogwarts. Von den Prüfungen. Von all den positiven und negativen Erfahrungen, die er je in diesem Schloss gemacht hatte. Und von Lily Evans.

Von seiner langjährigen Freundin, die nun endgültig einen anderen Weg ging, als er selbst. Von dem Mädchen, dass ihm so viel bedeutet hatte, doch das er nicht hatte behalten können. Von einer Freundschaft, die  aufgrund von verschiedenen Meinungen zu Bruch gegangen war. Von  einer Freundschaft, die jedoch für immer hier in diesen Schloss bleiben würde.

Die in all den Jahren steckte, die er hier verbracht hatte. Die in all der Zeit steckte, die er hinter sich gebracht hatte. Die er nun zurück lassen musste.  Die Zeit, mit der er auch ihre Freundschaft zurück lassen musste.

Die Zeit, die nur noch in seiner Erinnerung existieren würde. Die er niemals wieder selbst erleben würde. Die er niemals wieder zurück drehen konnte. In der er nichts wieder ungeschehen machen konnte. Denn Vergangenes war vergangen. " Denkst du, du wirst es vermissen?", Fragte ich mein Gegenüber leise. Severus blickte mich an. " Ja. Sehr."

Ich nickte und sah erneut aus dem Fenster. Hogwarts war nun nicht mehr zu sehen, statt dessen schien es, aks würde die Landschaft nur so an uns vorbei rauschen. Fast schien es, als würden sich etwa die Bäume und Seen bewegen und nicht der Zug. Fast schien es, als würden sie den Zug folgen, ihm hinterher laufen wollen. Alles zog nur an uns vorbei.

Verzerrte Bilder, auf die man nur einen kurzen Blick werfen konnte, ehe sie auch schon wieder verschwanden. Der Zucker ruckelte etwas, als er die nächste Kurve fuhr und ich wurde leicht mit dem Gesicht vorran gegen das Fenster gedrückt. Ich schaute peinlich berührt zu Severus um zu sehen, ob er es bemerkt hatte. Doch dieser starrte nur wie versteinert aus dem Fenster und rührte sich kaum.

Wieder einmal konnte ich nicht anders, als Mitleid mit ihm zu haben. Sein Leben ging weiter, doch er hatte etwas verloren. Er hatte seine beste Freundin verloren, genau wie den Ort, den er sein zweites zu Hause nannte.  Er hatte den Ort verloren, an dem er sich am wohlsten gefühlt hatte. Weit weg von seinem Vater. Seinem Vater, der sich in all den Jahren kein Stück gebessert hatte, im Gegenteil.

Denn desto älter Severus geworden war, desto aggressiver schien auch sein Vater geworden zu sein. Und nun gab es nichts mehr, wohin der ehemalige Slytherin sich zurück ziehen könnte. Keinen Ort mehr, den er schon in sechs Wochen wieder betreten würde. Keine Lily Evans mehr, die ihn unterstützend seine düsteren Gedanken verteilen könnte. Nun, war er so ziemlich auf sich gestellt.  Auf sich allein. Schließlich kam der Zug zum Stehen.

AN: SOO, das zweite Kapi für heute XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt