Regulus POV
" Regulus! Warte!", ruckartig blieb ich kurz vor dem Eingang der großen Halle stehen und drehte mich um. Schließlich kam mein älterer Bruder Sirius auf mich zu gestolpert und blieb kurz vor mir stehen. " Regulus, ich muss mit dir reden.", sagte er leise. Ich hob eine Augenbraue. Tatsächlich, musste er das? Nachdem er mich ohne ein weiteres Wort sitzen hatte lassen. Nachdem er gegangen war, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen.
Ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie es mir dabei gehen würde. Nachdem er smdie gesamte Familie verlassen und verraten hatte. Und er erwartete immer noch, dass ich wirklich mit ihm reden würde? Dass ich mir wirklich anhören würde, was er sagen wollte? Dass ich ihm verzeihen würde, wenn er nur genug davon reden würde, wie schlimm es doch für ihn war, und er es einfach nicht mehr zu Hause ausgehalten hatte. Erwartete er, dass ich Verständnis zeigen würde? Meine schwache Seit zeigen und ihm für all das vergeben würde?
Konnte er sich denn nicht denken, dass Mutter mir verbieten würde, auch in Hogwarts mit ihm zu reden? Dass sie mir verbieten würde, jeglichen Kontakt zu ihm aufzunehmen ,aus der Befürchtung, ich könnte genauso enden, wie er? Aus der Befürchtung heraus, er könnte mich negativ beeinflussen. Aus der Befürchtung, ich könnte durch ihn ebenfalls anfangen, an der Familientradition zu zweifeln und mich abwenden.
Sie fürchteten, dass seine Gedankengänge, seine Einstellung auf mich abfärben würde. Dass ich am Ende nichts weiter sein würde, als einfach ein Blutsverräter, der seine Familie verraten hatte. Genau dies wollten sie vermeiden. Denn sobald ich mit Sirius in Kontakt kam, wäre ihrer Meinung nach das Risiko da, dass seine Gedanken auf mich Abfällen könnten.
Dass er mich irgendwie ebenfalls davon überzeugen könnte, dass unsere Familie falsch lag. Dass er mich überzeugen könnte, mich abzuwenden. Mich ihnen nicht anzuschließen.
Doch trauten sie mir wirklich zu, dass ich mich abwenden würde? Es klang nicht besonders nach Mutter und Vater, das Ausmaß von Angst zu unterschätzen. Zu unterschätzen, was jemand aus Angst tat, nur, um das, wovor er sich fürchtete zu vermeiden. Bis jetzt hatten sie doch auch immer auf meine Angst gesetzt. Auf meine Angst vor Bestrafung. Meine Angst vor Schmerzen. Davor, ebenfalls aus dem Stammbaum gebrannt und aus dem Haus geschmissen zu werden.
" Worüber?", fragte ich ziemlich gleichgültig in der Hoffnung, er würde es einfach sein lassen, wenn ich so oder so schon genervt genug klang. Doch da hatte ich mich wohl geirrt, denn Sirizs fuhr unbeirrt fort. " Es tut mir leid, dass ich weg gelaufen bin, ich-", ich hab eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. " Es tut dir leid. ", wiederholte ich enotionslos.
Das war also alles. Es tat ihm leid. Glaubte er, damit wäre das Problem aus der Welt geschafft? Glaubte er, dies würde meine jetzige Lage auch nur ansatzweise besser machen? Falls ja, hatte er sich geschnitten. Und zwar beträchtlich. Es machte rein gar nichts besser. Was geschehen war, war geschehen. Man konnte es nicht mehr rückgängig machen, auch, wenn es einem noch so leid tat.
Genau dies sah man auch an Severus und Lily Evans. Auch, wenn sie sich immer noch um ihn zu sorgen schien, zeigte sie dies nicht direkt. Sie würde ihn wohl nie mehr so nah an sich lassen, wie bis jetzt. Würde ihm nie mehr solche Dinge anvertrauen, wie damals. Bis zu dem fünften Schuljahr und bis zu dem Tag, an dem Severus dieser Ausrutscher passiert war, den er wohl für den Rest seines Lebens bereuen würde.
Ich wusste nicht genau, wie viel es brauchen würde, damit ich Sirizs verzeihen könnte. Damit ich ihm verzeihen konnte, dass er mich alleine gelassen hatte. Alleine, jetzt, wo ich ihn wohl am meisten brauchte. " Ja Regulus, es tut mir leid. ", Sirius seufzte. " Ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen. ", Fügte er gerade laut genug hinzu, dass ich es hören konnte.
Ich konnte nicht anders, als verächtlich zu schnauben. " Ach tatsächlich? Bin ich in deinen Augen also zu unfähig, um alleine klar zu kommen?", Fragte ich genervt. Was dachte er eigentlich, wer er war? Mich zuerst so hintergehen und dann erwarten, dass ich auch noch Verständnis dafür zeigen würde. Mich ohne ein weiteres Wort zu verlassen, aber erwarten, dass ich mit ihm redete.
Fiel ihm eigentlich gar nicht auf, wie einseitig und egoistisch das war? Wie selbst verliebt das auf mich wirkte? Als würde er, der besser als Alle anderen war sich erbarmen, mir zu helfen. Als würde er aus reiner Gutmütigkeit etwas tun, was normalerweise vollkommen unter seiner Würde lag.
" Nein. Regulus, du verstehst nicht-". Da war es wieder. Ich verstand nicht. Was machte ich denn dermaßen falsch, dass Sirius meinte, mich auf Schritt und Tritt korrigieren zu müssen? Was ließ ihn glauben, ich läge falsch? Was gab ihm das Recht zu behaupten, ich hätte Unrecht?
" Und was genau verstehe ich nicht?", entgegnete ich kühl und sah ihn genervt an. Jedoch vermied ich es, ihm in die Augen zu sehen. Denn ich fürchtete, dass er dadurch zu viel darüber erfahren würde, was in meinem Inneren vorging. Dass meine Augen zu viel darüber verraten könnten, wie es mir wirklich ging.
Dass man ihrem Ausdruck entnehmen konnte, dass meine Maske immer mehr am Bröckeln war. Dass man bald durch meine Maske sehen, und den hilflosen, zerbrechlichen Jungen sehen könnte. Dass man mein wahres Ich sehen konnte, dass ich so tief verborgen unter der Maske hielt. Dass ich so gut wie niemandem, außer meinen Freunden zeigte.
" Ich habe gehört, du sollst bald zu ihnen gehören. ", ich schluckte. Woher wusste er das? Hatte er mich und meine Freunde belauscht? Oder war dies einfach eine Vermutung, die auf schreckliche Weise sehr gut zutraf? " Und wenn?", entgegnete ich immer noch kalt. " Du musst das nicht tun. Regulus verdammt, das bist nicht du!", sagte er und klang dabei schon fast verzweifelt.
Ich schluckte erneut. " Mach es bitte nicht noch schwerer für mich-", flüsterte ich nur und drehte ihm meinen Rücken zu. " Regulus, hör mir zu. Du musst es nicht tun. Du-", " Wer sagt, dass ich mich überhaupt dagegen sträuben will? Wer sagt, dass ich es gegen meinen Willen tue? ", entgegnete ich schließlich. " Regulus, ich bitte dich-" " Lass mich einfach in Ruhe, Sirius.", sagte ich leise und ging in zügigen Schritten in die große Halle.
AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D