Regulus' POV
'Bleib ruhig.', ermahnte ich mich immer wieder, während ich einen der vielen Gänge in Hogwarts entlang lief. Gerade hatte der Unterricht geendet und ich war auf dem Weg in die Bibliothek, um einige Bücher zurück zu bringen. Kurz drehte ich mich einmal um, doch stellte fest, dass niemand mich verfolgte, oder sich auch nur in meiner Nähe befand. Ich entspannte mich etwas und lief weiter den Gang entlang.
Überhaupt kam mir der Gang extrem leer vor, dafür, dass sich normalerweise ziemlich viele Schüler nach dem Unterricht noch kurz auf den Weg zur Bibliothek machten. Eigentlich konnte ich froh sein, dass es an diesem Tag nicht so war, denn so, hatte ich nicht diese ständige Nervosität.
Plötzlich durchzuckte mich ein stechender Schmerz. Ein stechender Schmerz, der von meinem linken Unterarm ausging. Mit einem Knall landeten alle Bücher, die ich bis gerade eben noch im Arm gehalten hatte auf den Boden. Ich keuchte vor Schmerz auf, ließ mich auf die Knie fallen und griff mir an den linken Unterarm.
Bellatrix hatte mir erzählt, dass dies passieren konnte, wenn der dunkle Lord besonders wütend, oder aber glücklich war. Sie hatte erzählt, dass man durch das Mal auf gewisse Art mit dem dunklen Lord verbunden war, und somit auch einen Teil seiner Emotionen mitbekam- die sich jedoch durch Schmerzen des dunklen Mal's erkennbar machten.
Bellatrix hatte zwar erwähnt, dass dies schmerzhaft war, doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so schlimm werden würde. Ich hatte es damals in den Ferien schon für schlimm gehalten. Damals, als es gerade mal Star genug gebrannt hatte, um mich vom Schlafen abzuhalten.
Als ich es gerade erst bekommen hatte und nicht wusste, dass es noch sehr viel stärker schmerzen könnte, als es damals getan hatte. Damals hatte es mich um den Schlaf gebracht- jetzt fühlte es sich an, als würde mein Arm regelrecht brennen. Als würden die Flammen sich weiter und weiter durch meine Haut fressen, bis sie diese schließlich völlig verbrannt haben würden. Tränen stiegen mir in die Augen, wodurch meine Sicht verschwamm.
Ich wischte mir kurz mit dem Handrücken über die Augen, um meine Tränen beiseite zu wischen und wollte mich wieder aufrichten.
Doch sobald ich auch nur den kleinsten Ansatz gemacht hatte, wieder auf die Beine zu kommen, gaben diese nach und ich landete wieder auf dem Boden.Warum musste mir sowas ausgerechnet jetzt passieren?
Jetzt, wo ich alleine in einem leeren Korridor war?
Jetzt, wo niemand bei mir war, der mir helfen, oder mich auch nur ein bisschen stützen könnte. Ich war auf mich selbst angewiesen.Ich hoffte, nicht das Bewusstsein zu verlieren, denn das wäre nun wirklich ungeschickt.
Wenn mich jemand finden würde und nach einem Grund für die Ohnmacht suchen würde. Wenn er mich mustern würde, um mögliche Ursachen zu finden. Wenn sein Blick schließlich an meinem linken Unterarm hängen bleiben würde.Plötzlich hörte ich Schritte auf mich zukommen. Ich nahm die Geräusche der Schritte nicht ganz wahr, es klang, als würden sie von weit her kommen. Als wäre derjenige noch ganz weit weg. Am anderen Ende des Ganges oder noch weiter. Langsam hob ich den Kopf und drehte mich um, um zu sehen, wer es war. Doch die Person, die ich dann sah, ließ mich alle Schmerzen die ich gerade verspürte vergessen. Diese Person, ließ mich so ziemlich jede Vorsicht vergessen, bis nur noch ein Gedanke in meinem Kopf übrig blieb. Weg. Weg von dieser Person.
Schnell bemühte ich mich, wieder auf die Beine zu kommen, was mir dieses Mal auch gelang. Ich schwankte etwas und noch mehr Tränen sammelten sich in meinen Augen, doch das war mir nun egal. Ich wollte nur noch so viel Distanz wie möglich zwischen mich und diese Person bringen.
Distanz zwischen uns bringen und hoffen, dass sie mich nicht erkannt hatte. Dass sie mich für irgendeinen Schüler gehalten hatte, der auf dem Weg zur Bibliothek einfach gestolpert und hingefallen war. Dass sie mich ignorieren würde. Doch all diese Hoffnungen wurden mit einem einzigen Wort der anderen Person zu Nichte gemacht. " Regulus?"
Wie erstarrt blieb ich stehen. Ich wollte wegrennen, ohne jegliche Gedanken daran, dass mich das vermutlich noch verdächtiger erscheinen lassen würde. Ich wollte rennen, ohne mich ein einziges Mal umzudrehen. Ohne die Reaktion der anderen Person abzuwarten. Doch meine Füße gehorchen mir nicht. Meine Füße waren wie fest gewachsen, als hätte ich plötzlich Wurzeln geschlagen.
Schließlich wandte ich mich der Person zu. " Sirius.", bemerkte ich kühl und versuchte, mir die Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Der Angesprochene näherte sich mir etwas und musterte mich skeptisch. " Stimmt irgendwas nicht?", hakte er schließlich nach und hob eine Augenbraue. ' Er weiß es. ', rief meine innere Stimme bereits alarmiert, doch ich versuchte, wenigstens einigermaßen ruhig zu bleiben. ' Zumindest ahnt er es.'
" Ich wüsste nicht, was dich das angeht.", entgegnete ich, wich einige Schritte zurück und schluckte. Schluckte mein schlechtes Gewissen hinunter und wandte mich von ihm ab. " Regulus!", hörte ich ihn noch sagen, doch ich machte mich daran, meine Bücher wieder aufzuheben, um dann möglichst schnell zu verschwinden.
Gerade durchzuckte mich ein neuer Schmerz, doch ich versuchte, mir nicht viel anmerken zu lassen. Ich verzog leicht das Gesicht, hob auch noch das letzte Buch, das mir vorhin runter gefallen war auf und ging in zügigen Schritten weiter in Richtung Bibliothek. Langsam merkte ich, wie mit meiner nachlassenden Nervosität auch der Schmerz einigermaßen nach ließ.
Ich hatte das Gefühl, dass ich nun nicht mehr in Gefahr war, enttarnt zu werden. Dass diese noch so kleine Distanz, die ich zwischen mich und Sirizs gebracht hatte, mich davor bewahren würde. Was ging es ihn überhaupt an, was ich hier tat? Wieso sollte ich ihm überhaupt irgendwas aus meinem Leben erzählen?
Wieso sollte er über meine Entscheidungen Bescheid wissen? Es war mein Leben! Ich entschied, was ich tat und was nicht. Ich entschied, was für mich richtig war, und was nicht! Und ich hatte nicht die Pflicht, dies der gesamten Schule mit zu teilen. Plötzlich hörte ich schnelle Schritte hinter mir.
Ich drehte mich um und sah, dass Sirius mir anscheinend hinterher gelaufen war und nun weiter auf mich zusteuerte. Ich stöhnten genervt auf und blieb schließlich stehen. Wenn ich jetzt wegrennen würde, hätte er noch mehr den Verdacht, dass etwas mit mir nicht stimmte. " Was ist los mit dir?", " Sirius, ich sage es zum letzten Mal. Lass mich verdammt nochmal in Ruhe!", entgegnete ich und in diesem Moment, meinte ich auch jedes einzelne Wort davon genau so.
Sirius sah mich an, sein Blick wirkte fast schon verletzt. Als wäre er traurig darüber, dass wir nun wohl gar nicht mehr normal miteinander reden konnten. Dass wir uns ständig entweder anschrien, oder auch in normalem Ton stritten. Diesen Moment nutzte ich und wollte endlich weiter gehen, doch Sirius hielt mich am Arm zurück. " Verdammt, rede mit mir, was ist los?".
Ich entgegnete nichts, sondern versuchte nur, meinen Arm aus seinem Griff zu befreien. Ich wusste, dass mein Verhalten mir später wohl leid tun würde. Dass ich vermutlich bereuen würde, wie ich mich vrthalren hatte, wenn auch nur ein kleines bisschen. Doch in diesem Moment hatte ich keine Wahl. Wenn ich mich anders verhalten würde, wäre das Risiko zu hoch, dass er mein dunkles Mal sehen könnte.
" Lass mich los!", flehte ich nun und riss weiterhin an meinem Arm. Der Ärmel meines Hemdes verrutschte etwas, so, dass man gerade mal einen kleinen Teil des Mal's sehen konnte. Nur ein winziger, schwarzer Strich war davon zu sehen. Man konnte noch nicht einmal wirklich eine Form erkennen.
Nicht einmal das ganze, geschwungene Ende des dunklen Mal's. Doch dies würde schon reichen, um zu wissen, worum es sich handelte. Langsam wurde ich panisch und versuchte immer hektischer, mich loszureißen. Sirius' Augen weiteten sich kurz. " Was-?", schließlich gelang es mir, mich endgültig loszureißen und ich stürmte, ohne jegliche Reaktionen meines Gegenübers abzuwarten in die Bibliothek.
AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D