Born to die || Regulus Black

Nach dem Spiel

Regulus POV

" Hey. Gut gemacht. Weißt du, ich schätze du hast wirklich Potenzial, Black. Auch wenn es noch viel weiter ausgeschöpft werden muss.", sagte Flint - nach dem der größte Trubel vorbei war - in der Kabine schließlich zu mir und boxte mich gegen den Arm. Leider genau gegen den, der im Spiel mit den Klatscher abbekommen hatte. Ich zuckte kurz zusammen, lächelte ihn aber kurz stolz an. Vorhin, nachdem das Spiel abgepfiffen wurde, war fast das gesamte Team ausgerastet.  Einige waren total übermütig geworden, und waren auf eine seltsame und irgendwie auch peinliche Art durch die Gegend gesprungen. Andere grölten laut und falsch den Text  von älteren Siegeshymnen.

Auch jetzt summten Einige noch vor sich hin. Seltsamerweise hatten die Hufflepuffs nicht besonders rnttäuscht gewirkt. Was ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Ich wäre mehr als frustriert gewesen, wenn wir dieses Spiel verloren hätten. Aber vielleicht nahmen sie es ja auch einfach als eine Art Spaßveranstaltung. Egal wie man es nahm, eins musste man ihnen lassen: Sie spielten durchaus fair.

Irgendwie kam ich mir auf einmal etwas gemein vor. Sie hatten ohne jegliche Tricks oder Betrugsversuche gespielt. Die zwei Tore, die sie erzielt hatten, waren ehrlich gemacht. Und was hatte ich getan? Ich hatte Macmillan ausgetrickst, dass er vom Besen gefallen war. Stop. Regulus, so darfst du nicht denken. Du darfst dir keine Sorgen über so etwas machen. Das entspricht nicht dem Charakter eines Blacks. Und du bist doch Einer- oder? Natürlich. Also dann. Sie gefälligst stolz!

Jetzt wo ich darüber nachdachte: Fairness war eine Charaktereigenschaft des Hauses Hufflepuff. Nicht Slytherin. Wir wollten nun mal gewinnen. Auch, wenn dafür manchmal auch nicht so schöne Maßnahmen nötig waren. Außerdem hatte ich Macmillan ja nicht persönlich vom Besen runter geschubst. Selbst schuld, wenn er keine Kontrolle über seinen eigenen Besen  hatte! Die Stelle an meinem Arm begann , schmerzhaft zu pochen. Ich ließ mich auf eine der Bänke in der Kabine sinken und hielt mir den Arm. " Black? Geh lieber zu Madame Pomfrey. Ich will nicht, dass du das ganze Quidditchtrainig verpasst.", sagte Flint ziemlich monoton und warf einen flüchtigen Blick auf meinen verletzten Arm.

Ich nickte. Nachdem ich mich wieder umgezogen hatte, was Dank meinem kaputten Arm schon länger gedauert hatte, machte ich mich auf den Weg zum Krankenflügel. Ich hatte es geschafft! Ich hatte den Schnatz schließlich gefangen. Wir hatten gewonnen! Aber trotzdem bekam ich nicht die Anerkennung, die ich mir erwünscht hatte. Im Gegenteil. Zwar hatte Flint mich nach dem Spiel mehr oder weniger gelobt- alle anderen jedoch, hatten mich nicht sonderlich beachtet. Die Meisten sahen das wohl als Anfängerglück an.

Ich hasste es, wenn andere an meinen Fähigkeiten zweifelten.  Denn es brachte mich dazu, ebenfalls an mir selbst zu zweifeln. Und es waren Leute mit vielen Selbstzweifeln, die am schnellsten kaputt gingen. Auch, wenn es bei mir vermutlich schon zu spät war. Auch, wenn ich vermutlich  schon viel zu kaputt war, als dass man noch viel daran ändern konnte. Ich würde wenigstens versuchen, mein Selbstwertgefühl einigermaßen aufrecht zu erhalten. Meinen Stolz- den Stolz meiner Familie aufrecht zu erhalten.

Bevor ich es verhindern konnte, glitten meine Gedanken jedoch wieder zu Sirius. Er hatte nun gesehen, dass er mal in einem Gebiet nicht der Bessere war. Es war ein unschönes Gefühl, wenn man sich selbst eingestehen musste, dass andere besser waren. Für mich war dies schon schwer. Aber wie schwer es dann für Sirius, der sich dank Potter für Einen der Besten hielt sein musste...ein selbstgefälliges Grinsen huschte über mein Gesicht. Doch schon beim nächsten Gedanken, verschwand es so schnell, wie es gekommen war.

Sirius war immer noch mein Bruder. Egal, wie arrogant er sich benahm. Egal, wie sehr er mich hasste. Es änderte nichts an dieser einen Tatsache. Irgendwie war es dieser Gedanke, der mich traurig machte. Wir waren Brüder. Wir sollten zusammenhalten, nicht uns immer mehr auseinander leben. Wir sollten zusammen arbeiten, nicht wie Feinde gegeneinander. Wir sollten uns als Freunde gegenüber treten, nicht als Konkurrenten. Nicht ständig versuchen, dann Anderen übertrumpfen zu wollen. Ständig das Gefühl haben, besser als der jeweils Andere sein zu müssen.

Früher hatten wir zusammen gespielt, wie jede normalen Geschwister. Ohne das Bedürfnis, etwas Besseres sein zu müssen. Wir hatten miteinander geredet, ohne diese ständige Anspannung, ohne ständig vorsichtig sein zu müssen, um nicht etwas Falsches zu sagen. Ohne ständige Meinungsverschiedenheiten. Doch diese Zeiten waren um. Der strenge Haushalt, die Tradition der Familie und Hogwarts, brachten uns immer mehr auseinander. Alles, das ganze, damalige Verhältnis zwischen uns, lag so gut wie in Trümmern. Noch ein paar Jahre und es wäre komplett zerstört. Bei dem Gedanken, dem Anderen womöglich eines Tages als Feind gegenüber zu treten, wurde mir schlecht.

Aber was spielte das für eine Rolle? Schließlich war es der Wille der Familie, der wirklich zählte. Schließlich war es doch wichtig, meine Eltern stolz zu machen und die Famlilienehre aufrecht zu erhalten. Nicht, wie mein Verhältnis zu meinem Bruder war. Nicht, dass ich mich in Hogwarts wie ein Ausgestoßener fühlte. Hogwarts ist mein zu Hause. Dies war der Gedanke der meisten Schüler.  Jedoch...es war nicht so, dass es mir dort nicht gefiel. Nur hatte ich einfach nie wirklich das Gefühl, dazu zu gehören. Während andere Schüler dich neue Freunde aus anderen Häusern fanden, blieb ich bei den wenigen Anschlüssen an Andere, die ich hatte. Während andere Spaß mir Freunden hatten, saß ich in der Bibliothek und lernte, um durch die Prüfungen zu kommen.

Während andere Weihnachten mit ihrer Familie verbrachten, verbrachte ich es in Hogwarts. Alleine. Mit einigen , wenigen Schülern, die ebenfalls über Weihnachten in Hogwarts blieben. So wie ich fast alle Ferien in Hogwarts verbrachte. Eine weitere Sache, die mich mit Severus verband.  Auch er fand keine wirklichen Anschlüsse bei Anderen Schülern. So sehr er sich bemühte- und ich wusste, dass er sich bemühte- die Anderen akzeptierten ihn nicht. 'Er hat etwas Seltsames. ' behaupteten die Meisten.

Er hat etwas Seltsames. Witzig, wie schnell man über andere Menschen urteilen konnte, ohne diese wirklich zu kennen. Wie man ihnen einfach Eigenschaften zuschrieb, von denen man dachte, sie wären wahr und sich daran festmachte. Wie man sie für etwas verurteilte und fertig machte, was sie vielleicht gar nicht waren. Aber ist das nicht genau das Gleiche, was du tust, Regulus? Nein. Ich hielt mich lediglich an die Tradition meiner Familie. Aber bitte. Ich würde trotzdem niemanden einfach so fertig machen, wegen etwas, von dem ich dachte, dass er ist. Ließ man mich in Ruhe, ließ ich den jeweils Anderen auch in Ruhe.

Eine weitere Sache, die ich mit  Severus gemeinsam hatte war, dass er auch nie in den Ferien nach Hause fuhr.  Weil seine Eltern ihn nicht zu Hause haben wollten. Zumindest sagte er dies immer. Auch während des Schuljahres bekam er fast nie Briefe von seinen Eltern. Und wenn, dann standen Dinge darin wie

Bleib bloß weg, du kleine Missgeburt. Du kommst mir in den Ferien nicht in mein Haus!

Tobias Snape

Reizenden Vater. Fast genauso reizend wie meiner. Aber wie konnte er so mit seinem eigenen Kind reden? Seinem eigen Fleisch und Blut? Nur , weil es über magische Kräfte verfügte, die er verachtete? Es war schlimm, zu sehen, wie einige Muggel, die von der Existenz der Magie wussten, damit umgingen.  Es war doch schließlich eine besondere Begabung.  Auch wenn es von außen so schien, als würde Severus  das alles nichts ausmachen, wusste ich, dass es irgendwo, tief in seinem Inneren weh tat. Ein Gefühl, dass ich nur allzu gut kannte. " Mr. Black. Was ist denn passiert?", Fragte Madame Pomfrey schließlich, nachdem ich endlich im Krankenflügel angekommen war. Sie musterte meinen Arm , der in einen ziemlich ungünstigen Winkel abstand besorgt. " Quidditchverletzung."

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD und ich schreibe schon wieder das gleiche bei der AN....deprimierend 😂 na ja gut. Also, lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 bis bald ❤

LG: Drawaine