Born to die || Regulus Black

Unerwartete Neuigkeiten

Regulus' POV

" Regulus!", schallte die Stimme meiner Mutter durch den Salon. " Wir müssen reden." Ich wandte mich von dem Stammbaum, den ich bis jetzt angestarrt hatte ab. Es war erstaunlich, wie schnell aus dem Bild eines Familienmitgliedes ein schwarzes Brandloch entstehen konnte. Es war erstaunlich, wie schnell ein einst ehrenwürdiger Black zu einem Verräter an der Familie werden konnte.

Ich könnte schwören, dass die Brandflecken mehr geworden waren, als damals, als ich ihn mir zuletzt angesehen hatte. Ich könnte schwören ihm entnehmen zu können, dass die Familie Black nun laut dem Stammbaum einige Mitglieder verloren hatte.

Man konnte sehen, wie viele sich gegen die Familie entschieden hatten.  Wie viele einen anderen Weg eingeschlagen hatten, als der Rest der Familie. Auch einige, mir  bekannte Gesichter, waren nun nicht mehr im Stammbaum vertreten.  Onkel Alphard. Mein Onkel, der mir früher das Fliegen beigebracht hatte.

Mein Onkel, über dessen  Besuche ich mich früher so oft gefreut hatte. Mein Onkel, an den ich mich immer gewandt hatte, wenn ich Ängste oder Sorgen hatte.  Bei dem ich keine Angst haben musste, dass er mich auslachen oder als schwach bezeichnen würde. Der damals mehr Verständnis für mich gezeugt hatte, als der Rest der Familie.

Vielleicht sogar mehr, als Sirius. Mein Onkel, der stets etwas Beruhigendes an such gehabt hatte. Dessen ruhige Aura such auch auf die anderen Familienmitglieder ausgewirkt hatte. Der stets so freundlich und unbesorgt geschieden hatte. Der zu meinen früheren Vertrauenspersonen gehört hatte. Nun, war nur noch ein schwarzer Brandfleck im Stammbaum übrig.

Nur noch eine schwarze Stelle, wo einst sein Bild gewesen war. Fast musste ich mich bemühen, bei der Erinnerung an ihn die Tränen zurück zu halten. Bei der Erinnerung daran, wie er früher so oft mit Sirius und mir gespielt hatte. Wie er uns von seinen eigenen Erlebnissen erzählt hatte.

Wie er es fast immer geschafft hatte, Situationen aufzulockern. Ich spürte erneut einen Kloß im Hals, an ich an die damaligen Zeiten zurück dachte. Warum hatte er sich bloß vor ungefähr einem Jahr gegen unsere Familie entschieden? Warum hatte er uns ebenfalls den Rücken gekehrt?

Mein Blick glitt zu der nächsten, schwarzen Stelle im Stammbaum. Meine Cousine, Andromeda. Auch bei dem Gedanken an sie, verspürte ich einen kleinen Stich in der Brust. Sie hatte stets eine so freundliche Art besessen. Sie hatte immer eine gewisse Wärme ausgestrahlt, obgleich der Rest der Familie kühl und arrogant gewirkt hatte. Sie hatte schon damals anders gewirkt, sich anders benommen, als die restlichen Blacks.

Sie war viel zu fürsorglich, viel zu herzlich für eine Black gewesen. Sie hatte nie sonderlich viel Wert auf die Familientradition gelegt. Sie hatte sich nie wirklich so verhalten, wie ihre Eltern es eigentlich von ihr erwartet hätten. Ob es ihr wohl auch darum gegangen war, ihre Eltern zu provozieren? Ob sie, genau wie Sirius schon damals beschlossen hatte, sich gegen unsere Eltern zu stellen?

Ob sie sich wohl schon damals ernsthafte Gedanken darüber gemacht hatte, gegen unsere Familie zu rebellieren? Oder war dies erst damit gekommen, dass sie sich in einen muggelstämmigen Zauberer verliebt hatte?

Hatte sie erst dann angefangen, sich gegen unsere Familie zu entscheiden, als sie ihn kennen gelernt hatte? Ich  konnte es nicht sagen. Denn dafür, wusste ich viel zu wenig über sie. Anfangs hatten unsere Eltern es noch erlaubt, dass Sirius und ich uns mit ihr abgegeben hatten.

Anfangs hatten sie noch zugelassen, dass wir mit ihr spielten, dass sie uns Dinge erzählte. Aus Hogwarts. Oder auch sonst aus ihrem damaligen Leben.  Doch desto mehr sie sich von dem Rest der Familie unterschieden hatte, desto mehr hatten unsere Eltern darauf geachtet, dass weder ich, noch Sirius sonderlich viel mit ihr zu tun gehabt hatten. Sie hatten stets darauf geachtet, dass wir nicht mit ihr sprachen.

Zumindest nicht mehr, als unbedingt nötig war. Sie hatten uns stets im Auge behalten, um sicher zu gehen, dass wir nicht heimlich doch mit ihr redeten. Schließlich hatten unsere Eltern nicht gewollt, dass ihre beiden Söhne womöglich noch negativ beeinflusst werden würden. Doch Sirius hatte sich schon damals nicht sonderlich viel daraus gemacht, was unsere Eltern uns erlaubt hatten, und was nicht. Er hatte nicht wirklich auf sie gehört.

Es hatte ihn nicht interessiert, wie unsere Eltern es wohl finden würden, wenn er sich weiterhin mit Andromeda unterhalten würde. Es hatte ihn nicht interessiert, dass unsere Eltern uns eigentlich jeden Umgang mit ihr verboten hatten.

Ich seufzte. Andromeda hatte ebenfalls zu den Personen der Familie gehört, denen ich am meisten vertraut hatte. Bei denen ich mich sicher gefühlt hatte. Bei denen ich das Gefühl hatte, meine Gefühle zeigen zu können, ohne verspottet zu werden. Warum musste sie nur Ted Tonks unserer Familie vorziehen?

Und schließlich das dritte Brandloch, das meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.  Direkt neben meinem Bild, befand sich ein dunkle Stelle. Ein gelöschtes Bild eines Blacks, der es nicht mehr würdig war, diesen Namen zu tragen. Der sich gegen unsere Familie gestellt hatte. Sirius.

Ich versuchte, meinen Erinnerungen an die frühere Zeit, die ich mit ihm zusammen verbracht hatte, aus meinem Kopf zu verbannen. Ich versuchte, alles dies zu vergessen, und nicht mehr zurück zu schauen.  Ich konnte es nicht gebrauchen, auch noch von den Erinnerungen an meinen Bruder geplagt zu werden- oder sollte ich eher sagen, an meinen ehemaligen Bruder?

Denn schließlich wusste ich nicht mal mehr genau, ob ich ihn überhaupt noch so nennen konnte. Doch ich wusste, dass diese Erinnerungen unmöglich zu vergessen waren. Dass ich sie nie, niemals aus meinem Kopf verbannen könnte, egal, wie sehr ich mich bemühte. Dass sie immer irgendwo in meinem Gedächtnis bleiben würden. Dass sie immer ein Teil von mir bleiben würden.

" Regulus, hörst du mir zu?", ich wurde erneut von Mutter's Stimme aus den Gedanken gerissen. " J- Ja, Mutter.", entgegnete ich schnell. " Nun. Dein Vater und ich haben beschlossen, dass du dein siebtes Jahr in Hogwarts  nicht mehr antreten wirst.", erklärte sie und sah mich an.

Wartete meine Reaktion ab. " Was?", platze ich schließlich heraus und versuchte, mir meinen Schock nicht anmerken zu lassen. " Du hast richtig gehört, mein Sohn."

" Aber- ihr wolltet doch eigentlich, dass ich die Schule beenden.", warf ich ein, doch Mutter winkte ab. " Das hast du getan." " Ich habe mein sechstes Jahr beendet. Warum werde ich mein siebten Jahr gar nicht erst antreten?", hakte ich nach. Ich konnte nicht verleugnen, dass mich diese Aussage trotz allem leicht schockte.

" Dein Freund Rosier, wird es ebenfalls nicht antreten. Er  wird Hogwarts ebenfalls abbrechen.", antwortete Mutter kühl und sah mich weiterhin aufmerksam an. " Warum?", Fragte ich ein weiteres Mal, nur dieses Mal leiser. " Nun, Regulus. Dein Vater und ich sind zu dem Schluss gekommen, dass es Wichtigeres gibt, als eine Schule."

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine