Born to die || Regulus Black

Be careful

Regulus POV

" Ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt. Was hast du?", seit einiger Zeit log ich meinem langjährigen Freund bereits ins Gesicht. Seit einiger Zeit behauptete ich, nichts wäre passiert. Genau genommen behauptete ich dies seit dem Vorfall mit Sirius. Ich hatte dies noch nie meinen Freunden gegenüber erwähnt. Ich wollte sie nicht auch noch damit belasten.

Ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machten, weil ich zu unfähig war, um auf mich selbst aufzufassen. So kam ich mir zumindest vor. Unfähig, mich selbst zu schützen. Unfähig, das geheim zu halten, was niemand erfahren sollte. Unfähig, das zu verbergen, was mein Verhängnis sein würde, wenn es ans Licht kommen würde.

Ich wollte Severus oder Evan nicht in meine Probleme mit rein ziehen. Denn schließlich hatten auch sie jeweils ein dunkles Mal, dass auf ihren linken Unterarmen prangte. Schließlich mussten auch sie fast täglich mit den Schmerzen kämpfen, die von eben diesem ausgingen.Auch sie mussten stets auf der Hut sein, um nicht erwischt zu werden. Auch sie mussten stets über jedes einzelne Wort nachdenken, dass sie hier von sich gaben.

Denn man konnte immer und überall erwischt werden. Ein Wort in die falsche Richtung und schon würde man sich womöglich verdächtig machen. Ein falsches Wort. Eine Handlung, die nicht zu einem passte. Ein Benehmen, wie niemand einen eingeschätzt hatte, wie niemand denken würde, wie sie es nicht von Einem gewohnt waren. Und schon, galt man als merkwürdig. Schon gingen die Anderen davon aus, etwas würde nicht mit einem stimmen und man würde sich verdächtig benehmen.

" Ich sagte doch bereits, es ist nichts.", sagte ich und versuchte, genauso überzeugend zu klingen, wie ich es beabsichtigte. Ich versuchte, meinen Tonfall einigermaßen ruhig, unbesorgt klingen zu lassen. Doch tief in mir wusste ich bereits, dass ich dies um sonst tat. Dass mein sogenannter Versuch ein absolutes Desaster war. Dass ich, egal wie sehr ich es versuchte, alles Andere als überzeugend klang.

Der Ältere musterte mich eingehend. Seine dunklen Augen schienen durch mich hindurch zu starren. Schienen fast in meine Seele zu schauen. Was mich an die vielen Gespräche von früher zwischen uns beiden erinnerte.
An damals, als wir noch nicht darum fürchten mussten, wegen einem dunklen auf unseren Armen aus der Schule geworfen zu werden.

An damals, als wir noch nicht von dieser ständigen Art von Angst besessen gewesen waren. An damals, als wir noch nicht so unglaublich vorsichtig sein mussten.
Als wurde noch nicht über jede Aktion, jedes einzelne Wort nachdenken mussten.

Als noch kein dunkles Mal auf unseren Armen geprangt hatte. Als wir noch ganz normale Schüler gewesen waren. Uns durch nichts von den anderen Schülern unterschieden hatten. Einfach zwei Slytherins, die auf diese Schule gegangen waren, um mehr in Sachen Magie zu lernen.

Schon damals, hatte er mich oft mit diesem Blick gemustert. Schon damals hatte er es stets gemerkt, wenn es mir nicht gut ging, oder ich sonst irgendwelche Probleme gehabt hatte. Schon damals hatte ich ihm nie wirklich etwas vormachen können, egal wie ich es versuchte hatte. Schon damals schien er so gut wie jede Maske durchaus zu können.

Egal wie verbissen der Andere sich bemüht hatte, eben diese aufrecht zu erhalten. Egal, wie gut ihm das gelungen war. Severus schien fast immer so etwas wie eine Lücke darin gefunden zu haben. Er schien so gut wie immer erkannt zu haben, dass sein Gegenüber nicht mal annähernd so sicher war, wie es tat. Dass sein Gegenüber nicht immer der Mensch war, für den es sich ausgab.

Doch auch schon damals, hatte er bei Freunden nicht weiter nachgefragt, wenn sie nicht dar reden hatten wollen. Schon damals hatte er es stets respektiert, wenn sie es lieber für sich behalten wollten. Schon damals, hatte er sie nicht bedrängt, ihm zu erzählen was los war, ob sie wollten oder nicht. Manchmal fragte ich mich, weshalb er eigentlich so extrem loyal gegenüber uns war. Weshalb er ziemlich viel Wert auf seine Freundschaften mit anderen Slytherins legte. War es, weil er schon eine Freundin verloren hatte, und den gleichen Fehler nicht noch einmal begehen wollte?

Weil er nun wusste, was passierte, wenn man seine Freunde Freundschaften eben nicht pflegte, sondern ihnen andere Dinge vorzog? Weil er wusste wie es war, wenn man etwas tat, was die Freundschaft zu einer anderen Person gefährden oder gar beenden könnte? Weil er wusste, dass man unter Freunden auch auf die Meinung, die Einstellung des jeweils Anderen Acht geben musste?

Weil er bei uns nicht den gleichen Fehler machen wollte, den er bei Lily Evans gemacht hatte. Diesen einen Fehler, wegen den er sie nun wohl fast endgültig verloren hatte? Dieser eine Fehler, der so ziemlich alles kaputt gemacht hatte, was sie sich in all den Jahren aufgebaut hatten. Der die Freundschaft zerstört hatte, von der sie gedacht hatten, sie würde ewig halten.

Doch nichts hielt ewig. Schon gar nicht Dinge wie Freude, Freundschaft und Glück. Wenn sie an einem Tag da waren, könnte es sein, dass sie einen Tag später schon verschwunden sein könnten. Wenn es Einem an einem Tag noch gut ging, und man dachte, nichts könnte einen runter ziehen, so könnte man am nächsten Tag bereits das Unglück in Person sein.

" Wenn es ' nichts' wäre, würdest du nicht aussehen, wie zehn Tage Regenwetter.", entgegnete der Ältere knapp, ohne mich einen , Moment lang aus den Augen zu lassen. "Also, was ist passiert?". Ich zögerte etwas, unsicher, ob ich ihm wirklich davon erzählen sollte. Unsicher, wie er darauf reagieren würde. Ob er mich für komplett unfähig halten würde. Unfähig, sich unauffällig zu verhalten.

" Sirius ist passiert.", ich merkte, wie Severus neben mir sich etwas anspannte. " Was ist mit ihm? Hat er es gesehen?", Fragte er nun beunruhigt. Wieder zögerte ich leicht. " Nur einen Teil. Also eigentlich kaum.", meine Stimme zitterte etwas. Ich war mir nicht sicher, wie mein Gegenüber mit dieser Information umgehen würde. Ob es ihn beunruhigen, oder gar wütend machen würde.

" Denkst du, er ahnt es?", Fügte ich schließlich noch hinzu. Severus schien eine Weile zu überlegen. " Ich weiß es nicht genau.", gab er schließlich zu. " Es kann sein, dass er es ahnt, sich aber nicht sicher ist. Und solange du ihm nicht noch mehr Grund gibst, dies anzunehmen, wird er vermutlich nicht absolut überzeugt davon sein.", meinte er dann ziemlich nachdenklich. Ich nickte ihm kurz zu. " Danke."

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😊😉 dann bis bald ❤

LG: Drawaine