Ankunft der Malfoys

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Regulus POV

Verschlafen betrachtete ich meine Hand. Die Hand, die vor Kurzem noch aufgerissen und blutig gewesen war. Jetzt, war nichts mehr daran zu sehen, was darauf hindeuten könnte, dass sich fort jemals eine Wunde befunden hatte. Dass ich zu unfähig gewesen war, mit einem Glas klar zu kommen. So hatte Mutter das jedenfalls ausgedrückt, als sie damals meine Hand gesehen hatte. Sie war gerade dabei gewesen, Sirizs eine Standpauke zu halten, als ich hineingeplatzt war. Mutter hatte mich nur missbilligend angesehen. Schließlich hatte Sirius noch einen warnenden Blick zugeworfen, ehe sie sich an mich gewandt hatte.

' Was willst du?', hatte sie in einem Ton gesagt, in dem man mit nervigen, kleinen Kindern redete, die sich nicht benehmen konnten, und ständig etwas von ihren Eltern wollten. Als wäre ich irgendein lästiges Ungeziefer, dass niemand um sich haben wollte. Dass man am liebsten verscheuchen, oder auf anderem Wege loswerden wollte. Als ich ihr schließlich meine Hand gezeigt hatte, hatte sie mich kurz erschrocken angeschaut, als sie meine Hand gesehen hatte. Jedoch hatte sie sich relativ schnell gefangen.

' Regulus! Was hast du Nichtsnutz jetzt angestellt?', hatte sie mich anschließend angefahren. Ich hatte einfach wie versteinert dagestanden, ihr direkt in die Augen geblickt. Ich hatte gwwusst, dass sie mir nicht helfen würde. Ich hatte gewusst, dass sie sich eher darüber aufregen, oder sogar lustig machen würde. Doch auf der anderen Seite, hatte ich trotzdem irgendwo gehofft, dass sie mir helfen würde. Dass es sie doch irgendwo traf, mich verletzt zu sehen. Auch, wenn es keine lebensgefährliche, sondern einigermaßen leichte Verletzungen gewesen war.

Ich hatte gehofft, dass sie trotz allem wenigstens etwas Mitleid zeigen würde. Da hatte ich mich geirrt. Als ich ihr erzählt hatte, dass ich mich an Glasscherben geschnitten hatte, hatte sie mich nur kühl angesehen. Als würde sie mich für komplett nutzlos halten. Als hätte sie jeden Glauben an mich verloren. Sirius, der einige Zeit lang still daneben gestanden hatte, was eigentlich total untypisch für ihn war, hatte eine Zeit lang entsetzt auf meine blutige Hand gestarrt. Zum ersten Mal, seit drei Jahren, hatte ich damals das Gefühl gehabt, dass er sich Sorgen um mich machte. Dass ich ihm vielleicht doch noch etwas bedeutete. Nicht viel. Aber wenigstens etwas.

' Lass ihn in Ruhe!', hatte Sirius Mutter plötzlich angefahren. Das war wieder einer dieser Momente gewesen, in denen ich ihn am liebsten angeschrien hätte, er sollte die Klappe halten. Schließlich hatte er doch eh schon mit Mutter gestritten, da sollte er es sich doch nicht noch selbst schlimmer machen. Mutter hatte ihn vernichtend angesehen. ' Dass ausgerechnet du Misstück mir das sagst. Du. Verräter deines Blutes!', hatte sie ihm geradezu entgegen gespuckt. Sirius hatte sich davon jedoch nicht sonderlich beeindrucken lassen. Ich hatte nicht gewollt, dass er damit weiter machte. Wieso konnte er nicht einfach ruhig sein, und dich seinen Teil denken? Warum musste er immer zu Allem seine Meinung abgeben, obwohl diese alles andere als erwünscht war? Warum begab er sich absichtlich in Schwierigkeiten? In mehr Schwierigkeiten, als er nötig hatte?

' Es kann schließlich nicht jeder so perfekt sein, wie du!', hatte Sirius gefaucht und sie herausfordernd angesehen. Mutter hatte ausgesehen, als würde ihr jeden Moment der Kragen platzen. ' Sirius! Hör auf!', ehe ich es hatte verhindern können, waren diese Worte damals, vor einer Woche aus mir heraus geplatzt. Beide, Sirius und Mutter hatten mich überrascht angeschaut. Mir traute man es nicht zu, dass ich ebenfalls laut sein konnte. Dass ich auch die Geduld verlieren und ausrasten konnte. Dass ich genauso schreien konnte, wie jeder Andere auch.

Schließlich war es Sirius gewesen, der mich kühl angesehen hatte. 'Der kleine, perfekt Regulus will wohl keine Hilfe, von seinem Blutsverräter- Bruder, nicht wahr?', hatte er in neckendem Ton gesagt. Sirius war ein Meister darin, andere Leute zu provozieren. Eine Eigenschaft, die ich manchmal einfach nicht ab konnte. Schließlich lag er nicht immer richtig! Auch, wenn er dies dachte, es war nicht so. Er bildete sich ein, alles zu wissen. Immer im recht zu sein. Doch das war er nicht. Er weigerte sich, zu akzeptieren, dass er der Familie gegenüber im Unrecht war. Dass er es war, der sich irrte. ' Sirius, ich- hör bitte auf damit!'

' Schön! Weißt du was, Regulus? Wenn du unbedingt der Vorzeigesohn sein willst- mir kann es egal sein!', hatte er nur geantwortet. Und dieses Mal hatte es so endgültig geklungen, dass mir wieder einmal fast die Tränen in die Augen gestiegen waren. Es hatte sich angehört, als würde er nun endgültig nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Als hätte er mit mir endgültig abgeschlossen. Und dieser Gedanke war einfach zu grässlich, als das ich damit hätte klarkommen können. Mutter, rauschend vor Wut, hatte Sirius von rechts und links zwei heftige Ohrfeigen verpasst.

' Dass du es wagst- geht mir aus den Augen! Alle beide!' Hatte sie gemischt. Damit war das Gespräch beendet gewesen. Sirius und ich hatten uns in unsere Zimmer zurück gezogen. Als ich in meinem Zimmer angekommen war, hatte ich den wenigen Tränen, die aus meinen Augen hervor traten schließlich nachgegeben. Nicht lange. Aber dennoch.

Schließlich, am Ende des Tages, hatte Cissy sich meiner erbarmt und meine Hand wieder geheilt. Von meinen drei Cousinen, war sie schon immer die gewesen, mit der ich mich am besten verstanden hatte. Mit der ich oft geredet hatte, wenn es mir nicht gut ging. Die mich oft auch gut trösten konnte. Und diese Cousine, würde in einer Woche heiraten.
Heute würden die Malfoys eintreffen. Um bei weiteren Vorbereitungen für die Hochzeit teilzunehmen.

Es war Punkt 3 Uhr, als die blonde Familie schließlich bei uns eintraf. Lucius Malfoy, schien seit letztem Jahres eine noch majestätischere Ausstrahlung gewonnen zu haben. Er schien noch stolzer, noch kühler zu wirken. Seine hellblonden, langen Haare, hingen im locker über die Schultern. Seine markanten Gesichtszüge, traten noch mehr hervor, als ich damals, als ich ihn zuletzt gesehen hatte.

Sein Vater hatte sich kaum verändert. Genau wie sein Sohn, hatte er hellblonde Harre, graue Augen und einen gleichgültig wirkenden Gesichtsausdruck. Als wäre ihm das alles hier nicht sonderlich wichtig. Doch dies war es. Mehr, als alles andere. Seine schwarzen Klamotten, bildeten einen starken Kontrast zu seinen hellen Haaren und seiner blassen Haut.

Und dann gab es da noch Miss Malfoy. Sie wirkte kraftloser als letztes Jahr. Schwächer. Bleicher. Farbloser. Als hätte sie eine Krankheit, die ihr nach und nach die Lebensenergie entziehen würde. Bis schließlich nichts mehr übrig war. Cissy war glücklich, als Lucius Malfoy über die Schwelle unseres Hauses trat. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, als er sie zur Begrüßung erneut auf die Hand küsste. " Guten Tag, Mr. Und Miss Black. Guten Tag, meine Hübsche. So sieht man sich wieder!" sagte er, mit einem kühlen Lächeln.

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt