Regulus POV
" Wenn ihr das verstanden habt, seid ihr dran.", verkündete Professor Mcgonnagall und zeigte auf die Schnecken auf unseren Tischen. Ihr Haare, waren wie so oft streng nach hinten und in einen Dutt gebunden. Sie wirkte meistens ziemlich streng. Besonders auf jüngere Schüler. Ich erinnerte mich noch daran, als ich ihr zum ersten Mal im Verwandlungsunterricht begegnet war. Ich hatte angenommen, sie wäre eine strenge, nicht sonderlich freundliche Lehrerin, die einem gerne mal aus Lust an der Freude Hauspunkte abzog. Sobald man auch nur den kleinsten Fehler machte. Doch da hatte ich mich getäuscht.
Und zwar gewaltig. Mcgonnagall war zwar streng, und sie zog einem auch Punkte ab, wenn man gegen Regeln verstoßen oder einen schwerwiegenderen Fehler gemacht hatte. Doch sie war durchaus fair. Sie bevorzugte kein Haus und sie vernachlässigte auch keins. Sie war auch eine gute Lehrerin, durch deren Erklärungen man dem Unterricht gut folgen konnte. Es war ihr meistens auch nicht zu viel, etwas zweimal zu erklären.
Nervös betrachtete ich die Schnecke auf meinem Tisch, die sich gerade in ihr Haus verzog. Das war vielleicht gar nicht so dumm, wenn man bedachte, dass man hier gerade Viertklässler ans Werk ließ. Viertklässler, die zwar nicht wenig, aber dennoch nicht besonders viel Erfahrung im Thema Verwandlung hatten. Ich für meinen Teil, konnte jedoch sagen, dass Verwandlung noch nie zu meinen Problemfächern gezählt hatte. Im Gegenteil.
Bis jetzt, hatte ich es spätestens immer am Ende des Schuljahres auf ein O in diesem Fach geschafft. Jedoch wurde der Stoff nicht gerade einfacher. Eine Schnecke verschwinden zu lassen, mochte zwar nicht sonderlich schwer klingen, jedoch war dies durchaus komplizierter, als man zuerst denken würde.
Evan neben mir, zückte seinen Zauberstab. " Wozu genau, soll das gut sein?", Flüsterte er mir zu, während er anscheinend fiebrig überlegte, wie genau der Zauberspruch noch gleich lautete. " In der fünften Klasse, musst du in der Lage sein, größere Lebewesen verschwinden zu lassen!", Zischte ich ihm leise zu. Evan sah mich kurz erschrocken an.
Evan hatte sich noch nie sonderlich für die Schule und seine Noten interessiert. Meistens nahm er es gerade so, wie es nun mal kam. Er gehörte nicht unbedingt zu den Besten aus unserem Jahrgang, jedoch gut genug, um jedes Jahr durch die Prüfungen zu kommen. Seine Eltern nahmen dies auch nicht sonderlich streng. Für sie war das, was wir in der Schule lernten, in gewisser Weise unnötig. Zumindest behauptete Evan das immer.
Für sie war es wichtiger, dass Evan zu Hause mehr über die dunklen Künste lernte. Dass er sich nach dem Schulabschluss Voldemort anschließen würde.' Nach dem Schulabschluss. Oder vielleicht sogar früher.' Das sagten meine Eltern mit meistens, wenn es um Voldemort und die Todesser ging. Für sie war es wohl wichtig, dass ich mich ihnen irgendwann anschließen würde. Für sie gehörten dies auf gewisse Art zum Dasein als Black dazu.
Ich selbst wusste nicht genau, ob ich irgendwann bereit dazu sein würde. Einerseits wirkte die dunkle Magie auf gewisse Art faszinierend auf mich- andererseits war es eine der Sachen, die ich am liebsten meiden würde. Jedoch musste ich mich damit abfinden, dass kein Weg daran vorbei führen würde. Selbst wenn ich wollte, gäbe es keinen Weg, wie ich dem Todesser- Dasein entgehen könnte. Denn sobald ich alt genug sein würde, würden meine Eltern es mir mehr oder weniger befehlen. Und dann würde ich wohl bereit sein. Ich werde bereit sein müssen.
Evan hingegen, schien jetzt schon fast bereit zu sein. Wenn Voldemort Vierzehnjährige aufnehmen würde, wäre Evan wohl schon längst dabei. Er stand nicht unter Druck. Seine Eltern waren nicht sonderlich streng mit ihm. Sie schrieben ihm nicht vor, was er zu tun hatte. In gewisser Weise schon, doch sie brauchten sich keine Sorgen machen, dass Evan der Tradition nicht folgen würde. Evan, war genau wie Lucius Malfoy wohl das Wunschkind einer jeden reinblütigen Familie. Er vertrat die Ansichten seiner Familie beinahe perfekt und verachtete alle, die keine Reinblüter oder Slytherins waren. Er hatte auch ständig das Bedürfnis, Muggelstämmigen zu zeigen, ' wo ihr Platz ist.', wie er immer sagte.
Er rempelte sie absichtlich und beschwerte sich anschließend, sie sollten doch aufpassen, wo sie hinliefen. Manchmal, wenn er sich sicher war, dass niemand sonst in der Nähe war, der ihn sehen konnte, kam es auch vor, dass er muggelstämmige Schüler verhexte. Meiner Meinung nach, war dies leicht übertrieben. Ich hielt nicht viel von muggelstämmigen Zauberern, jedoch verhexte ich sie nicht. Wenn sie mir aus dem Weg gingen und mich in Ruhe ließen, ließ ich sie ebenfalls in Ruhe. Außerdem würde man sich durch das Verhexen unnötig Probleme einhandeln, falls man doch erwischt werden sollte. Womöglich würde man damit sogar den Rauswurf aus Hogwarts riskieren.
Evan schien das egal zu sein. Für ihn war es wohl nur wichtig, dass er ihnen zeigte, wo es lang ging. Welche Konsequenzen sich daraus für ihn ergeben könnten, schien er nicht wirklich zu beachten. Vielleicht zählte er darauf, dass seine Eltern ihn so oder so aus jeder misslichen Lage raushauen könnten. Dass er sich so ziemlich alles erlauben konnte, weil seine Eltern es wieder für ihn aus bügeln würden.
Evan gehörte zu der Sorte von Söhne, die sich nicht anstrengen mussten, um ihren Eltern zu gefallen. Sie waren so oder so gut genug, solange sie sich an die Familientradition hielten. Ich bezweifelte manchmal, dass Evan überhaupt wusste, was Angst oder Druck bedeutete. Ich hatte manchmal das Gefühl, dies wären so ziemlich Fremdwörter für ihn. Dem entsprechend, benahm Evan sich den meisten Schülern gegenüber auch, wie ein reicher, verwöhnter Schnösel. Er war gemein. Arrogant. Provozierte andere Schüler zum Spaß.
Doch gegenüber seinen Freunden, wirkte Evan fast wie eine andere Person. Manchmal fiel es selbst mir schwer, zu glauben, dass der kalte, gemeine Evan und der Evan, der sich um seine Freunde kümmerte und für sie ziemlich weit gehen würde, die gleiche Person waren. Unter Freunden war er plötzlich nicht mehr nur der arrogante Schnösel, der sich für etwas Besseres hielt und alles besser wusste. Zwar stach seine arrogante Art auch zwischen Freunden manchmal hervor, aber dennoch bei weitem nicht so sehr, wie gegenüber fremden Schülern.
" Wie machst du das?", hakte Evan nach und starrte auf die mittlerweile leere Tischfläche vor mir. Ich musste so in Gedanken versunken gewesen sein, dass ich gar nicht gemerkt hatte, wie ich meinen Zauberstab gezückt hatte. Wie ich die Schnecke ein paar mal damit angetippt und anschließend die passenden Worte gemurmelt hatte. Wie sie anschließend von meinem Tisch verschwunden war. Ich wandte mich seufzend Evan zu. " Okay. Sieh zu und lerne. "
AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D