Regulus POV
" Da wir uns mittlerweile ausreichend über Irrwichte informiert haben- denke ich, ihr seid bereit, nun auch in der Praxis einem gegenüber zu treten.", verkündete Professor Stone. Das stimmte. Wir hatten schon ganz am Anfang des Schuljahres mit Irrwichten angefangen. Stone war bis jetzt so ziemlich der beste Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Die zwei Lehrer, die wir davor hatten, waren ziemlich seltsam gewesen. Professor Moon hatte mit uns nichts anderes als Theorie gemacht. Vielleicht hatte er gedacht, diese würde reichen. Dass man einfach wissen müsste, was man tun sollte. Allerdings konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, dass dies einem half, wenn man in der Praxis nicht wusste, wie man einen Zauber anwendet.
Der Lehrer von letztem Jahr, war in Ordnung gewesen. Jedoch hatte er am Ende des Schuljahres so verstört gewirkt. Fast schon panisch. Als wollte er nur noch weg von diesem Schloss. Diesem Job. Diesen Schülern. Schließlich hatte er seinen Job dann auch abgetreten, denn sonst wäre jetzt Professor Stone nicht hier. Es war seltsam. Jedes Jahr wechselte der Lehrer in diesem Fach. Aber nur in diesem Fach. Es war fast, als wäre diese Stelle verhext. So, dass nie länger als ein Jahr bleiben konnte. Ich wusste nicht genau, ob solche Zauber möglich waren, zumindest hatte ich noch nie wirklich von so etwas gehört. Jedoch wäre das meine einzige Erklärung, die wenigstens einigermaßen Sinn machen würde. Nur, wer würde so etwas tun? Mit welchem Ziel? Was hätte derjenige davon? Es sei denn, dieser jemand wäre so versessen auf den Job, dass er hoffte, mit diesem Zauberbann alle Anderen aus dem Weg zu räumen und dann irgendwann selber die Stelle zu bekommen.
Neben dem Professor stand ein brauner, schlichter Schrank. Wenn man genau hinsah, könnte man fast meinen, er würde sich ab und zu bewegen. Sozusagen von dem Wesen innen drin durchgerüttelt werden. Oder war das doch nur Einbildung? Ich hatte nämlich meine Zweifel, dass ein Irrwicht so stark war. Zumal man nicht mal seine genaue Form kannte. Es nahm immer die Gestalt davon an, was der, dem es gegenüber stand am meisten fürchtete. Ich persönlich stellte mir so ein Wesen nicht gerade massig vor. Trotzdem waren sie nicht zu unterschätzen. Es sollte schon Fälle gegeben haben, in denen das Opfer vor Angst erstarrt war. Unfähig, sich zu bewegen. Vor Angst gelähmt. Oder aber in die Flucht geschlagen. Der einzige Zauber, der einem gegen einen Irrwicht helfen konnte, nannte sich ' Ridikulus'. Er ließ es zu etwas Lächerlichem werden. Egal was, Hauptsache lächerlich und nicht mehr beängstigend.
" Nun denn. Und denkt daran. Immer einen kühlen Kopf bewahren. Das, was hier ihr gleich seht, ist nicht echt. Wer kann mir nochmal den Zauber nennen?", Fragte Professor Stone und sah prüfend in die Runde. Er wollte sicher gehen, dass wir in der letzten Stunde auch gut aufgepasst hatten. Er wirkte stets organisiert und schien zu wissen, was er tat. Auch schien er wie jemand, dem man durchaus vertrauen konnte. Bei dem man sich darauf verlassen konnte, dass er einem helfen würde, wenn es zu eng wurde. Meine Hand schnellte nach oben. " Ja, Mr. Black?", er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. " Der Zauber nennt sich Ridikulus.", sagte ich ruhig. Stone nickte mir zufrieden zu. Ein dünnes Lächeln zierte seine blassen Lippen. " Richtig. Fünfzehn Punkte für Slytherin. " Einige meiner Mitschüler, darunter auch Evan Rosier grinsten. Evan schien es besser zu gehen. Vielleicht hatte er sich wieder mit seinen Eltern vertragen. Ich würde ihn nachher mal darauf ansprechen.
" Nun denn, wer will anfangen?", fragte der Professor in die Runde. Viele Hände gingen in die Luft. Doch meine, war dieses Mal nicht dabei. Irgendwie graulte mir davor, was mich in diesem Schrank erwarten könnte. Ich hatte Angst vor dunklen Gewässern- allerdings bezweifelte ich, dass dies meine größte Angst war. Wie der Irrwicht so etwas darstellen sollte, war auch die andere Frage. Oder vielleicht der Tod von Personen, die mir etwas bedeuteten? Ich könnte es nicht ertragen, sie tot zu sehen. Auch, wenn es nur eine Illusion des Irrwichts wäre. Die Leichen von geliebten Personen, wären auch für mich zu viel zum Aushalten.
Während ich noch darüber nachdachte, was mein Irrwicht sein könnte, trat die erste Person vor. Ein Gryffindor, unverkennbar. Vielleicht wollte er mal wieder seinen Mut beweisen. Wie furchtlos er doch war. Und danach damit angeben, wie gut er seinen Irrwicht doch gemeistert hatte. Doch Irrwichte waren nicht leicht zu besiegen. Wer einen Irrwicht erfolgreich vertreiben konnte, konnte schon etwas auf sich halten. Denn sie ließen das alles sehr real wirken. Es war nur eine Illusion. Die jedoch wirkte, als Stände derjenige oder was auch immer direkt vor einem. Nun kam es auf die Person an. Ob man jemand war, der sich leicht von seinen Ängsten besiegen ließ.
Der erste Irrwicht trat heraus. Eine Spinne. Ich persönlich konnte das nicht sonderlich gut verstehen. Ich war zwar auch nicht der größte Fan von diesen langbeinigen, überall herumkrabbelnden Tieren. Besonders dann nicht, wenn man sie auf seinem Kissen antraf. Oder wenn sie einem mit ihren dünnen Beinen den Nacken entlang krabbelten. Mich schüttelte es kurz bei der Erinnerung, an dieses Gefühl. Doch wirklich Angst hatte ich nicht vor ihnen. Das, was ich empfand war eher Ekel.
Der Nächste kam dran. Eine Schlange. Weiter ging es. Eine Mumie. Ein Skorpion. Ein Clown. Eine Todesfee. Ein Dementor. Es gab sozusagen fast nichts, was nicht vertreten war. Die Meisten bekamen das aber ziemlich gut hin. Außer in zwei Fällen, in denen Professor Stone eingreifen musste. Schließlich hörte ich die ruhige Stimme des Professors, wie er mich aufrief. Ich sollte der Nächste sein, der seinem Irrwicht gegenüber trat. Ich hörte im Vorübergehen noch ein " Viel Glück!", von Evan, woraufhin ich einfach nur nickte. Als ich gegenüber vor dem Schrank und vor der ganzen Klasse stand, schlug mein Herz bis zum Hals.
Meine Hände zitterten. Alle würden es sehen. Sie alle. Ich durfte mich nicht blamieren. Egal, was mich erwartete. Schließlich öffnete sich der Schrank. Und das, was heraus trat, graulte mich mehr, als jedes Monster es könnte. Nicht wegen dem Aussehen, nein. Vielleicht lag es auch daran, dass ich dies so wenig erwartet hatte. Ich hatte mit Allem, wirklich Allem gerechnet.
Doch nicht damit. Nicht mit meiner eigenen Mutter. Sie schritt auf mich zu, ihre Miene war hart wie Stein. Ich wich zurück. Mein Blick war nur auf sie gerichtet. Auf sie, die immer näher kam. Ich bekam im Unterbewusstsein mit, wie die ganze Klasse mich anstarrte. Doch dies war mir im Moment egal. Ich wollte weg. Weg von hier. Weg von ihr. Ich hörte, wie der Professor erschrocken zu mir sah und meinen Namen rief. Doch ich konnte nichts tun. Ich konnte nicht antworten. Ich brachte den Zauber nicht über meine Lippen.Ich war wie gelähmt. Ich konnte nur sie anstarren. Wie sie unerbittlich auf mich zu kam, ohne jegliche Gefühlsregungen in ihrem Gesicht. Auf einmal merkte ich, wie das Leben in mich zurück kehrte. Neues Blut schoss durch meine Adern und ließ mich wieder denken. Machte es mir möglich, mich wieder zu bewegen. Mein Herz schlug immer noch wie verrückt. Mein Gesicht war vor Entsetzen verzerrt. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich wollte einfach nur noch weg. Sowohl von Mutter, als auch von meinen Klassenkameraden, deren Blicke sich in mich zu bohren schienen. Ich wandte ihr und der Klasse den Rücken zu. Und stürmte, bevor ich jegliche Reaktionen sehen konnte aus dem Klassenzimmer.
AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D